Concordiaplatz

Aus City ABC

Concordiaplatz

Concordiaplatz 04.JPG

Benennung 1880
Benannt nach Presseclub Concordia
Straßenlänge 61,14 Meter [1]
Gehzeit 0,74 Minuten
Vorherige Bezeichnungen keine - Arsenal und Stadtummauerung


Namensgebung und Geschichte

Der Platz wurde 1880 nach der Concordia, einem Presseclub, benannt, auslösend dafür war die Notaktion, die deren Mitglieder für Opfer einer Hochwasserkatastrophe in Wien einleiteten. Als Dank benannte der Gemeinderat den neuen Platz, der durch die Stadterweiterung entstanden war, nach der Vereinigung.

Schräg gegenüber vom Concordiaplatz verlief die mittelalterliche Ringmauer, hier standen das Werdertor und der „Turm auf der Goldsmit“. 1558-1561, als die Mauer neu gestaltet wurde, befand sich hier das Arsenal. Das kurze Stück einer Häuserzeile, unmittelbar hinter der Stadtmauer, verlief über die heutigen Bereiche des Concordiaplatz 4 und 5, etwa vom Salzgries bis zum Tiefen Graben, und hieß „Beim Werdertor“ (1371), Niederhalb unserer Frauen Steigen (1378), Bei dem Wernertor (1563–1587), Bei dem Werner- oder Neuen Tor (1642) und Bei dem Neuen Tor (1664).

Als in den 1870ern die Stadtmauer fiel und das Arsenal geschliffen wurde, entstand der Concordiaplatz.

Die Zerbombung Wiens im 2. Weltkrieg bewirkte, dass heute von den historischen Häusern nur mehr wenig übrig sind. Die meisten stammen aus der Nachkriegszeit.

Bevor hier ein Platz entstand, waren mehrere Häuser hier (Konskriptionsnummern Stadt 344/192/185). Eines der Häuser gehörte Maria Anna Oeckhl, sie vermietete 1767 der Familie Mozart eine Wohnung.

Presseclub Concordia

Der Concordia-Club ist ein unabhängiger Verein, dessen Sitz heute in der Bankgasse 8 ist, bei Benennung des Platzes war er in der Werdertorgasse angesiedelt. Dem Presseclub gehören österreichische Schriftsteller, Journalisten aber auch Korrespondenten ausländischer Medien an. Er wurde 1859 gegründet, um hilfsbedürftige Mitglieder zu unterstützen, aber bot damals auch eine Krankenkasse und einen Pensionsfonds, und ist einer der ältesten Presseclubs der Welt. Der Name Concordia kommt von der Göttin der Eintracht aus der römischen Mythologie.

Der erste Präsident des Clubs war Dr. Franz Schuselka, der 1863 auch den Concordiaball einführte, 1861 erschien der erste Concordia-Kalender.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Concordia aufgelöst, nachdem Weltkrieg (1946) formierte sie sich neu und vereinigte sich mit dem Österreichischen Presseclub zum Presseclub Concordia.

Häuser des Platzes


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Quellen

  • Julius Hausmann, Miniatur-Heimatkunde; Straßennamen als Kulturträger. Im Selbstverlag, 1932, S. 24
  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at