Heinrichsgasse

Aus City ABC

Heinrichsgasse

Wien 01 Heinrichsgasse a.jpg

Benennung 1870
Benannt nach Heinrich Anton Maria Rainer, Erzherzog
Straßenlänge 156,19 Meter[1]
Gehzeit 1,88 Minuten
Vorherige Bezeichnungen keine - Stadtbefestigung "Lange Wand"


Namensgebung und Geschichte

Die Gasse entstand erst nach Abbruch der Stadtmauer (eigentlich der Kurtinen zwischen Elendbastei und Großer Gonzagabastei). Das Stück der Stadtbefestigung hieß an dieser Stelle "Lange Wand".

Als das Arsenal 1870 abgerissen wurde, konnte die Gasse bis zum Concordiaplatz verlängert werden.[2]

Benannt wurde sie nach Feldmarschalleutnant Erzherzog Heinrich Anton Maria Rainer.

Erzherzog Heinrich Anton Maria Rainer

Erzherzog Heinrich Anton Maria Rainer (* 28. Mai 1828 Mailand, † 30. November 1891 Wien) war erfolgreicher Feldmarschallleutnant (Schlacht bei Custozza). Er wurde aus dem Haus Habsburg-Lothringen verstoßen, weil er eine Bürgerliche (die Sängerin Leopoldine Hofmann) geheiratet hatte, erst 1871 wurde er wieder in die Familie aufgenommen, die Ehe wurde nachträglich anerkannt.

Verschwundene Häuser

Im Mittelalter befand sich hier das "Spital vor dem Werdertor" - etwa in dem Bereich, in dem heute die Häuser Heinrichsgasse 1 und 2 stehen. Das Spital wurde 1327 von Friedrich dem Schönen gestiftet, 1360 ging es an den Karmeliterorden über. [3]

Steine der Erinnerung

In der Straße sind Gedenktafeln an ermordete Juden eingearbeitet.

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
SDE Heinrichsgasse GT.jpg | SDE gesamt Heinrichsgasse 3.png Deutsch, Margarethe

Kessler, Adolf
Herz, Risa
Pajor, Geza

Margarethe Deutsch

geb. Jokl, 30.7.1887
am 9.4.1942
nach Izbica deportiert
im Holocaust ermordet.

Adolf Kessler
29.5.1887
am 9.4.1942
nach Izbica deportiert
im Holocaust ermordet

Risa Herz

15.11.1868
am 27.8.1942
nach Theresienstadt depotiert
Tod am 26.9.1942

Geza Pajor
8.12.1911
am 9.4.1942
nach Izbica deportiert
im Holocaust ermordet

Zum Gedenken an

34 jüdische Frauen
und Männer und zwei
Kinder, die hier auf
engstem Raum in
Sammelwohnungen
leben mussten,
ehe sie von den Nazis
deportiert und
ermordet wurden.

Häuser der Gasse

  • Heinrichsgasse 1 - Vorgängerhaus Stephan Otten und das Stift Melk, Wohnhaus und Gedenktafel des Freiheitskämpfers Hans Zimmerl, neuzeitliche Ausgrabungen
  • Heinrichsgasse 2 - Vorgängerhaus kaiserliches Arsenal, Wohnhaus des Bildhauers Johann Nikolaus Moll, Wohn- und Sterbehaus des Dichters Joseph Schreyvogel
  • Heinrichsgasse 3 - Stein der Erinnerung, Golser Bier&Wein-Bar, Pannonische Greisslerei
  • Heinrichsgasse 4 - Energiebrunnen von Wander Bertoni
  • Heinrichsgasse 5 - k47, der alte Kaipalast
  • Heinrichsgasse 6 - Vorgängerhaus Zoll- und Verzehrungssteueramt am Wiener Kanale am Schanzel, römische Ausgrabungen
  • Heinrichsgasse 8 - Geburtshaus des Philosophen Martin Buber, mittelalterliche Ausgrabungen



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 3. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 128
  3. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Spital_vor_dem_Werdertor