Wollzeile 12
- Bezirk
- 1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Wollzeile 12
- =Schulerstraße 7
- =x 6
- Konskriptionsnummer Stadt
- vor 1862: 863
- vor 1847: 863
- vor 1821: 915
- vor 1795: 822
- Baujahr
- 1812 / 1949 (1947?)
- Architekten (Bau)
- Ernst Koch / Franz John
Mädelspergerhof, Lebzelterhaus - Architektur und Geschichte
Von dem 1812 von Ernst Koch errichteten Durchhaus blieb nur der Trakt auf Seite der Schulerstraße erhalten (Bombenschäden am 5.11.1944 und im April 1845), die Seite der Wollzeile wurde 1949 durch Franz John neu erbaut. 1844 wurden Umbauarbeiten durch Anton Hoppe vorgenommen.
Vorgängerhaus
Seit 1440 steht an dieser Stelle ein Gebäude. 1513 besaß das Haus der Ratsherr Hans Hutstocker, er vererbte es an Sebastian Hutstocker, der 1553 bis 1557 Bürgermeister von Wien war.
Der Mädelspergerhof erhielt seinen Namen durch die Besitzer im 17. Jahrhundert, damals erwarben Elias und Susanne Mädelsperger das Haus. 1715 scheint als neuer Besitzer Karl Wolfgang von Lebzelten (das Haus hieß dann "Lebzelterhaus") auf, in seiner Familie blieb der Besitz bis 1797 - bis zum Verkauf an den Großhändler Adam Albert Edler von Henikstein.[1]
Der Heniksteinbrunnen

Adalbert Henikstein (* 1740, † 21. Dezember 1811, Stadt 1001 - heute: Kärntner Straße 19) ließ 1812 einen Neubau errichten und im Hof über dem Hofbrunnen seine Porträtbüste anbringen. Der Brunnen ist daher nach ihm benannt.[3] Zu sehen sind außerdem zwei Medaillons, die die Köpfe von Kaiser Augustus und seiner dritten Frau Livia Drusilla zeigen.[4]
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Wohn- und Sterbehaus Johann Karl Auerbach
In dem Haus lebte und starb der Porträt- und Historienmaler Johann Karl Auerbach (*25. Oktober 1722 Wien, † 31. Juli 1788)
Auerbach schuf neben zahlreichen anderen Werken für den Stephansdom das Altargemälde in der Katharinenkapelle und das Deckengemälde in der unteren Sakristei (1771), und für die Hofburg ein Ölgemälde der kaiserlichen Familie Maria Theresias (1777).[5]
Wohnhaus von Amalie und Johann Baptist Freiherr von Pasqualati
Amalie Freifrau von Pasqualati (*19. Mai 1818 Wien, † 18. März 1903) war Schauspielerin und Theatergründerin (Harmonietheater in der Wasagasse 33, 9. Bezirk, Eröffnung 1866). Ihr Mann Johann Baptist (*1811, † 27. Februar 1876) finanzierte die Privatbühne Pasqualatitheater, um der Leidenschaft seiner Frau entgegenzukommen. Er starb in diesem Haus 1876.
Wohn- und Sterbehaus des Dichters Arenhof
Hier wohnte der Dichter und Dramatiker Arenhof, der eigentlich Benedikt David Arnstein (*15. Oktober 1761, Wien, † 6. Jänner 1841) hieß. Arenhof war hauptberuflich Handelsmann, schrieb daneben jedoch zahlreiche Lustspiele (Das Billet, 1800, Die Nachschrift, 1785), und Dramen (Die Maske, 1788).
Der Dichter war der Enkel von Adam Isak Arnsteiner, der der Begründer des großen Bankhauses war.
Arenhof war der erste jüdische Dichter, der seine Werke in Deutsch verfasste.
Shopping
Auf Seite der Wollzeile findet sich die Berndorf Boutique. Man findet hier allerhand Ausgefallenes für die Küche und Tischkultur.
Gehe weiter zu Wollzeile 13 | Schulerstraße 8
Gehe zurück zu Wollzeile | Schulerstraße | Straßen des 1. Bezirks
Quellen
- ↑ Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 161
- ↑ August Stauda (Fotograf), 1., Wollzeile 12 - Empirebrunnen mit Büste von Adam Albert Edler von Henikstein , um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 30111, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/56554/)
- ↑ Czeike Felix: Wiener Bezirkskulturführer, I - Innere Stadt, 2. Verbesserte Auflage, Jugend und Volk, Wien. 1985, S. 176
- ↑ https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Heniksteinbrunnen
- ↑ Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Tusch, 1974-1980