Wolfengasse 1
Grund-Information | |
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![]() Wolfengasse 1 | |
Aliasadressen | =Wolfengasse 1, =Fleischmarkt 20-22, =Drachengasse 2 |
Ehem. Konskriptionsnummer | vor 1862: 689, 690, 691, 692, 693 | vor 1821: 733, 734, 735, 736, 737 | vor 1795: 735, 736, 737, 738, 739 |
Baujahr | 1823-1825 |
Architekt | Ernst Koch |
Das Drachenhaus - Architektur und Geschichte
Das fünfgeschossige Haus mit zwei Innenhöfen und 2 Haustoren wurde 1823-1825 von Ernest Koch für den griechischen Bankier Simon Georg Sina erbaut.
Cafès im Haus, Baron Sina
Sina errichtete hier das "Griechische Kaffeehaus", ein Treffpunkt für alle hier angesiedelten Griechen, in den Räumlichkeiten ist auch heute noch ein Kaffehaus, nämlich das Cafè Vienne. Oberhalb der Ausschank hängt immer noch Sinas Porträt.
Baron Sina galt mit seinem Bank- und Handelsimperium als der zweitreichste Mann Österreichs, und half mit seinem Geld auch Notleidenden und Kriegsinvaliden, finanzierte aber auch den Unabhängigkeitskrieg der Balkanvölker (vor Allem Griechen und Serben) gegen die Türkei. Er hinterließ ein Vermögen von 50 Millionen Gulden für die griechisch-serbisch-orthodoxe Kirche in Wien.
Die Häuser 689 und 691
Bevor der heutige Bau errichtet wurde, standen hier fünf kleine Häuschen, wovon eines ab 1707 - das mit Konskriptionsnummer 689 - das "Haus zum goldenen Drachen" war; ab 1796 findet sich der Name "Zu den drei Drachen". Diese Bezeichnung geht auf den Besitzer des Hauses, Johann Martin Drach, zurück und gab auch der parallel laufenden Drachengasse ihren Namen. Nachweisbar sind hier der kaiserliche Rat Hartmann Drach (um 1576–1655) und sein Sohn, der Gastwirt Johann Martin Drach (1629–1683), Mitglied des Inneren Rats und Infektions-Kommissarius des Kärntnerviertels. Das Haus trug um 1701 das Bild eines Drachen. [1]
Das Haus mit der Nummer 691 war das Bacher`sche Haus, als damaliger Besitzer kommt in den Urkunden "Sekretär Dorst" vor. Später war ein Hotel hier, das einen Theatersaal hatte, der besonders von der tschechischen Kolonie als Versammlungssaal genutzt wurde.
Theater Drachengasse
Die Tradition eines hier tätigen Theaters wurde von Emmy Werner fortgesetzt, sie gründete hier 1981 das "Theater Drachengasse". Ursprünglich war es als „Spielraum für kulturelle Aktivitäten von Frauen" gedacht, ist aber mittlerweile zur professionellen Bühne mit engster Bindung an die Freie Szene geworden – mit dem Ziel, TheatermacherInnen zu fördern. Es gibt hier öfters Uraufführungen und auch experimentelles Theater, besonderes Interesse gilt immer noch der Förderung von Frauen.
Lokale
Neben dem Cafè Vienne, das die größten Torten der Stadt bietet, ist hier auch ein Karaokeclub angesiedelt, das "Lemmon". [2]
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Quellen
- ↑ Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien: ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer u. topographischer Beziehung, Band 2, Wien, 1846, S. 418
- ↑ http://www.lemmon.at/