Verkehr in Wien

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Sigmund Ferdinand von Perger - Ein Wiener Zeiselwagen.jpg
Die ersten öffentlichen Verkehrsmittel wurden in Wien 1703 angeboten, es handelte sich dabei um Sesselträger.

Man fand sie gegenüber des Palais Herberstein, am Michaelerplatz. So wie die schlichten "Zeiserlwagen" - Leiterwagen mit quergelegten Sitzbrettern - boten sie noch keinen einsehbaren Fahrplan, aber immerhin bewältigten diese Transportmittel schon den Ausflugsverkehr innerhalb und außerhalb von Wien. Zeiserlwagen durften nur außerhalb des Linienwalls, also außerhalb des heutigen Gürtels, verkehren.


Ab 1817 finden sich am Petersplatz Einstiegsstellen für "Gesellschaftswagen" - auch "Stellwagen", sie boten für die bessere Gesellschaft eine Alternative zum herkömmlichen Bauernleiterwagen. Die Reicheren leisten sich für ihre Landpartien einen "Jantschky-Wagen", Jantschky hatte sein Fuhrwerksunternehmen am Judenplatz angesiedelt.

1824 wird in Wien der Pferde-Omnibus eingeführt, längst schon reichen die Zeiselwagen nicht mehr aus, um dem Ansturm gerecht zu werden, der die länger werdenden Strecken überwinden möchte. Einzelpersonen bedienten sich immer noch den Einspännern oder den Fiakern, auch Sesselträger sah man noch durch die Stadt flitzen.

Zwischen 1840 und 1842 wurde die erste Pferde-Tramway-Strecke eingerichtet, sie führte Passagiere von der Augartenbrücke zu einem Vergnügungslokal beim Augarten. Mehr dazu auch unter: Die erste Pferdetramway

1848 schließlich gab es in der Innenstadt 680 Fiaker, 24 Einspänner, 18 Landkutschen, 70 Stadtlohnkutschen, 100 Stellwagen und 700 Zeiselwagen.

Erst 1920 wurden die letzten Pferdeominbusse eingestellt.

Weiterführendes

Wiener Verkehrsmittel aus Sicht von H. W. Richter

"Innerhalb der Stadt und der Vorstädte stehen als Beförderungsmittel des Fortkommens beständig 700 Fiaker an den frequentiertesten Passage verteilt. Alle sind nummeriert, damit man die Inhaber eines jeden Fuhrwerks, wenn sie bei all ihrer bewundernswerten Geschicklichkeit im Fahren dennoch einmal Schaden anrichten, durch bloße Anzeige der Nummer belangen kann. Hat man eine Tour außerhalb der Linie vor sich, so muss man sich dagegen an eine andere Klasse dazu befugter Lohnkutscher wenden, wenn man nicht eine eigene Equipage hat. Zu bestimmten Landpartien bedient sich der gemeine Mann gern der wohlfeilen Zeiselwagen, die ihren Stand vor der Linie haben und besonders sonntags einer um den anderen von zusammengehörigen Gesellschaften in Beschlag genommen werden. Schon die stunde Wegs nach Schönbrunn rollen sie en suite hin und her, indem dieses nächste dem Prater der beliebteste Ausflug für den großen Haufen ist." [1]

Quellen

  1. Eisler, Peter: Stadtchronik Wien, Verlag Christian Brandstätter, 1986, Wien, S. 239