Stephansdom: Orgelfuß

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Stephansdom
Orgelfuß

1., Innere Stadt Stephansdom Nordwand Langhaus

In der nordöstlichsten Ecke des Doms, knapp vor dem Peter- und Paulsaltar, befindet sich an der Nordwand der Orgelfuß.
Der Orgelfuß an der Nordwand
Der Orgelfuß im Stephansdom
Gotischer Vorsprung für eine Schwalbennestorgel, entworfen von Anton Pilgram

In der nordöstlichsten Ecke des Langhauses, knapp vor dem Peter-und-Paul-Altar, ragt an der Nordwand ein reich gestalteter Vorsprung aus dem Mauerwerk: der Orgelfuß. Er wurde 1512 begonnen und 1513 vollendet und trug bis 1797 eine Schwalbennestorgel, die zu den frühen Orgeln des Doms gehörte.[1]

Der Orgelfuß gilt als Hauptwerk des Bildhauers und Dombaumeisters Anton Pilgram. Ursprünglich war Jörg Öchsl mit der Ausführung beauftragt; nach einer Beschwerde der Wiener Steinmetze beim Kaiser wurde er jedoch abgezogen und Pilgram übernahm die Arbeit.[2] Die Konstruktion entwickelt sich aus ineinandergreifenden Kreisabschnitten zu einer trichterförmigen Konsole. Am Schriftband ist die Inschrift „M.A.P. 1513“ zu erkennen, die Pilgram als Magister Anton Pilgram bezeichnet.[3]

Im Übergang zur Unterseite des Vorsprungs blickt Pilgram in einem plastischen Selbstporträt aus einer Fensteröffnung. Er trägt Doktorhut und Talar und hält Winkelmaß und Zirkel in den Händen – ein Bildprogramm, das ihn als gelehrten Baumeister und Steinmetzmeister ausweist.[4]

Funktion und Geschichte

Der Orgelfuß war der Aufstellungsort einer frühen Orgel des Stephansdoms, vermutlich jenes Instruments, das bereits um 1336 erwähnt wird. Nach der Vollendung des Vorsprungs wurde die Orgel hier als Schwalbennestorgel an der Nordwand geführt; 1797 wurde sie wegen ihres Alters abgetragen.[5]

Gegenüber, an der Südwand, befindet sich der sogenannte Füchselbaldachin mit der Sängertribüne. Orgelfuß und Sängerbaldachin bildeten gemeinsam eine musikalische Achse quer durch das Langhaus.

Lage im Rundgang

Im Rundgang durch den Innenraum liegt der Orgelfuß an der Nordseite des Langhauses zwischen dem Peter-und-Paul-Altar und der Zone der Kanzel. Von hier aus öffnet sich der Blick sowohl zur Kanzel als auch zu den nordseitigen Skulpturen und zum Gewölbe; die Steinarchitektur Pilgrams lässt sich an dieser Stelle besonders gut beobachten.

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Quellen

  1. Orgelfuß des Stephansdoms, de.wikipedia.org; Wien Geschichte Wiki, Artikel „Stephansdom“, Abschnitt Orgelfuß.
  2. Schlosser, Ignaz: Die Kanzel und der Orgelfuß zu St. Stefan in Wien, Wien 1925; dombauwien.at, „Ausstattung – Orgelfuß“.
  3. https://www.stephansdom.at/dom_im_detail_orgelfuss.htm
  4. Schlosser, Ignaz: Die Kanzel und der Orgelfuß zu St. Stefan in Wien, Wien 1925; dombauwien.at, „Ausstattung – Orgelfuß“.
  5. Orgelfuß des Stephansdoms, de.wikipedia.org; G. Lade: Orgeln in Wien, Wien 1990.