Stephansdom: Franz Seraphicus Altar

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Stephansdom
Franz Seraphicus Altar

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Der zweite Altar auf Seite des nördlichen Langhauses ist der Franz-Seraphicus-Altar, er wurde 1715 von Franz von Zollern gestiftet.[1]


Franz Seraphicus Altar

Text

Das Altarbild, das den Franz von Assisi (Franz Seraphicus) darstellt, stammt von Johann Michael Rottmayer und ist in einen schlichten barocken Aufbau eingefügt.[2] Das zentrale Altarbild zeigt den heiligen Franziskus von Assisi in betender Haltung vor dem Kreuz, umgeben von Engeln und mit dem Attribut des brennenden Herzens beziehungsweise der Stigmata. Rottmayr verbindet hier eine ruhige Figurenordnung mit kräftiger, warmer Farbigkeit, typisch für seine Altargemälde um 1715.[3]

An den Seiten stehen Statuen der Heiligen Kassian und Virgilius als Bischofsfiguren mit Mitra und Stab, darüber, in der Aufsatzzone erscheinen die Heiligen Veit und Jakob; die Pilgermuschel bei Jakob weist auf das Motiv der Wallfahrt hin.[4]

Diese Kombination greift den Namenspatron Franziskus und mehrere Landespatrone der Herkunftsregion des Stifters auf.[5]

Ganz oben ist ein Rundbild der Heiligen Ursula angebracht. [6]

Stiftung durch Franz von Zollern

Franz von Zollern war ein aus Tirol stammender Tuchhändler, der sich in Wien niederließ und im Stephansdom beigesetzt wurde.[7] In seinem Testament bestimmte er, dass der Altar seinem Namenspatron Franziskus sowie den Landespatronen gewidmet sein sollte und dass regelmäßig Messen für ihn, seine Familie und die Zoller-Verwandtschaft gelesen werden.[8] Die Stiftung wurde 1723 durch Erzbischof Kollonitsch urkundlich bestätigt; mehrere gleichlautende Urkundenexemplare wurden ausgestellt, von denen eines wieder im Domarchiv nachweisbar ist.[9]

Mit dieser Stiftung erhielt der Dom einen weiteren barocken Seitenaltar, der die Spiritualität der Franziskusverehrung mit der Memoria eines Wiener Bürgers verbindet.

Franziskus-Darstellungen im Stephansdom

Der Franz-Seraphicus-Altar ist nicht die einzige Darstellung des heiligen Franziskus im Dom. Pfarrblatt-Übersichten nennen unter anderem eine frühere Franziskusfigur beim Johannesaltar, eine Pfeilerfigur in der Kreuzkapelle und eine weitere Darstellung im Bereich der Vorhalle des Singertores.[10]

Für den Rundgang durch den Innenraum bietet der Franz-Seraphicus-Altar damit einen guten Einstieg, um diese verschiedenen Spuren des heiligen Franziskus im Dom bewusst wahrzunehmen.

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Quellen

  1. Dompfarre St. Stephan, Pfarrblatt „Auf Augenhöhe“, Herbst 2024, Beitrag „Die Stiftung des Franz Seraphicus-Altars“.
  2. Pfarrblatt Dompfarre St. Stephan, Weihnachten 2010; Dom im Detail, stephansdom.at, „Seraphicusaltar“.
  3. Pfarrblatt Dompfarre St. Stephan, Weihnachten 2010; Feuchtmüller, Rupert: Der Wiener Stephansdom, Wien 1978.
  4. Dom im Detail, stephansdom.at, „Seraphicusaltar“.
  5. Dom im Detail, stephansdom.at, „Seraphicusaltar“; Dompfarre St. Stephan, Pfarrblatt Herbst 2024.
  6. https://www.stephansdom.at/dom_im_detail_seraphicusaltar.htm
  7. Dompfarre St. Stephan, Pfarrblatt Herbst 2024, „Die Stiftung des Franz Seraphicus-Altars“.
  8. Dompfarre St. Stephan, Pfarrblatt Herbst 2024.
  9. Dompfarre St. Stephan, Pfarrblatt Herbst 2024.
  10. Pfarrblatt Dompfarre St. Stephan, Weihnachten 2010, „Darstellungen des hl. Franziskus im Dom“.