Baumgasse 75

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Haus: Baumgasse 75 Grund-Informationen
Schlachthausgasse 30.jpg
Aliasadressen =Baumgasse 75, =Kleingasse 3-5, =Schlachthausgasse 28-30, =Alfred-Dallinger-Platz 1
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt Erdberg, 1770: 162, 163, 164, 165 | 1795: 202, 203, 204, 205, 376 | 1820: 249, 250, 251, 252, 212 | 1847: 249, 250, 251, 252, 212, 461; Wällischgasse, Kleingässchen
Baujahr 2003-2005
Architekt Coop Himmelblau


Das Haus - Architektur und Geschichte

Das Haus der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier und des Berufsförderungsinstituts wurde 2003 vom Architektur-Büro Coop Himmelblau errichtet. Es ersetzte ein Kinderspital, das von der Familie Mautner-Markhof gestiftet worden war.

Im Haus befindet sich eine Niederlassung des BFI-Wien, eine Schule für Erwachsenenbildung.

Ehemals standen auf dem Areal viele kleine Häuser und ein größeres, das im 17. und 18. Jahrhundert als "Schinderei" genutzt wurde. Vom Altbestand ist heute nur noch die Spitalskapelle des Mautner-Kinderspitals erhalten, die unter Denkmalschutz steht.

Kunst im öffentlichen Raum

THEMA: Reliefdarstellung eines Krankenbesuchs (Kinderspital) was ist hier zu finden
GuentherZ 2007-10-11 3292 Baumgasse Mautner-Markhofsches-Kinderspital Relief.jpg

Datierung: 1873
Künstler: Carl Kundmann
Das Relief zeigt einen Arzt in einer Tracht aus dem 16. Jahrhundert. Er fühlt einem Mädchen, das in einem Krankenstuhl sitzt, den Puls.

Das Relief ist noch aus der Zeit des Mautner-Markhofschen-Kinderspitals erhalten, es stand unter Denkmalschutz und wurde in der Fassade des Neubaus integriert. Am alten Gebäude war es über dem Eingang in der Baumgasse angebracht.

Gedenktafeln

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
MMK1.jpg Mautner-Markhof'sches Kinderspital Hier stand 1875 - 1998 das

Mautner Markhof'sche Kinderspital

MMK2.jpg Mautner-Markhof'sches Kinderspital Dieses Krankenhaus gestiftet

am 2. November 1872 von
Adolf Ignaz Mautner
Ritter von Markhof
und dessen Ehefrau
Julie Marcelline,
wurde eingeweiht am 1. Juli 1875

MMK3.jpg Mautner-Markhof'sches Kinderspital Hier stand 1875 - 1998 das

Mautner-Markhofsche
Kinderspital
Carl Kundmann schuf
dieses Relief für das Portal
Bezirksvorstehung Landstraße

Das Naturdenkmal - eine Morgenländische Platane

THEMA: was ist hier zu finden
Naturdenkmal 389 2011-09-02 0084 Wien03 Kleingasse3 Morgenländische Platane GuentherZ.JPG

Naturdenkmalnummer: Nr. 389
Pflanze: Morgenländische Platane
Die Morgenländische Platane (Platanus orientalis) mit der Nummer 389 wurde am 31.3.1952 als schutzwürdig eingestuft. Sie hatte damals eine Höhe von 21 Metern, einen Brusthöhenumfang von 2,5 m und einen Kronendurchmesser von 18 m.

Mautner Markhofsches Kinderspital

Am 11.11.1872 wurden von Adolf Ignaz Mautner 150.000 Gulden gestiftet, um ein Kinderspital zu errichten, das von Franz Berger 1909 ausgeführt wurde.[1] Das in einer Zeit, als Kinder ausgebeutet wurden und vom Gesundheitssystem noch vernachlässigt waren. Es war das vierte Haus dieser Art, das errichtet wurde, zuvor gab es nur das St. Anna Kinderspital im 9. Bezirk (ab 1837), das St. Josephs-Kinderspital im 4. Bezirk (ab 1841) und das Leopoldstädter Kinderspital im 2. Bezirk (ab 1873).

Nachdem einige Zeit lang kein geeigneter Baugrund zu finden war, spendete Mautner-Markhof auch das Areal in der Kleingasse. Eduard Kuschée erbaute schließlich das Spital, das unter der Patronanz von Kronprinz Rudolf am 1.7.1875 geweiht wurde.

Der Scharlachpavillon im Mautner-Markhof-Kinderspital wurde 1889 durch Franz Gruber erbaut, 1901 errichtete Grubver auch den Diphteriepavillon.[2]

Am 4.9.1921 wurde der Name "Kronprinz-Rudolf-Kinderspital" durch "Mautner-Markhofsches-Kinderspital" ersetzt. Da es finanzielle Schwierigkeiten gab, wurde das Haus am 15. Dezember 1924 in Eigentum der Stadt Wien übernommen, die Stiftung wurde aufgehoben.

Bereits sehr früh - nämlich sechs Jahre nach dessen Erfindung - wurde ein Röntgengerät für die Chirurgie angeschafft, 1912 wurde eine Säuglingsstation eingerichtet. Ungewöhnlich war auch, dass an Syphilis erkrankte Mütter gemeinsam mit ihren angesteckten Kindern behandelt wurden. [3]

In den folgenden Jahren entwickelte sich das Leistungsspektrum von der Versorgung von Infektionskrankheiten (mit Scharlach- und Diphterie-Station) hin zu einer Kinder-Unfall-Klinik. 1998/1999 schloss die Stadt schließlich den Standort, die Abteilungen wurden in die KA Rudolfstiftung verlegt.

Bis Mitte 2000 wurde das Areal als Quartier für Flüchtlinge aus dem Kosovo genutzt, 2002 erfolgte der Abriss. [4]

Primarärzte des Kinderspitals

Amtszeit Primar in Besitz von, Name
1875-1885 Dr. Ignaz Hauke Stiftung, Kronprinz-Rudolf-Kinderspital
1885-1908 Dr. Hugo Gnändinger Stiftung, Kronprinz-Rudolf-Kinderspital
1908-1920 Dr. Richard Schmucker Stiftung, Kronprinz-Rudolf-Kinderspital
1920-1925 Dr. Karl Zuppinger Stiftung, Kronprinz-Rudolf-Kinderspital
1929-1937 Prof. Dr. Hans Salzer Stadt Wien, MMK
1937-1938 Prof. Dr. Karl Kundratitz Stadt Wien, MMK
1938-1941 Dr. German Eicheiter Stadt Wien, MMK
1941-1945 Dr. Erwin Bienenstein Stadt Wien, MMK
1945-1952 Prof. Dr. Karl Kundratitz Stadt Wien, MMK
1952-1962 Dr. Rudolf Jenas Stadt Wien, MMK
1963-1965 Prof. Dr. Josef Siegel Stadt Wien, MMK
1965-1968 Dr. Franz Zuleger Stadt Wien, MMK
1969-1976 Prof. Dr. Herman Wolf Stadt Wien, MMK
1976-1988 Prof. Dr. Peter Wurnig Stadt Wien, MMK
1989-1996 Dr. Walter Potacs Stadt Wien, MMK



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Quellen