Baumgasse 75
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Haus: Baumgasse 75 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Haus - Architektur und Geschichte
Das Haus der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier und des Berufsförderungsinstituts wurde 2003 vom Architektur-Büro Coop Himmelblau errichtet. Es ersetzte ein Kinderspital, das von der Familie Mautner-Markhof gestiftet worden war.
Im Haus befindet sich eine Niederlassung des BFI-Wien, eine Schule für Erwachsenenbildung.
Ehemals standen auf dem Areal viele kleine Häuser und ein größeres, das im 17. und 18. Jahrhundert als "Schinderei" genutzt wurde. Vom Altbestand ist heute nur noch die Spitalskapelle des Mautner-Kinderspitals erhalten, die unter Denkmalschutz steht.
Kunst im öffentlichen Raum
THEMA: Reliefdarstellung eines Krankenbesuchs (Kinderspital) | was ist hier zu finden |
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Datierung: 1873 Das Relief ist noch aus der Zeit des Mautner-Markhofschen-Kinderspitals erhalten, es stand unter Denkmalschutz und wurde in der Fassade des Neubaus integriert. Am alten Gebäude war es über dem Eingang in der Baumgasse angebracht. |
Gedenktafeln
Das Naturdenkmal - eine Morgenländische Platane
THEMA: | was ist hier zu finden |
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Naturdenkmalnummer: Nr. 389 |
Mautner Markhofsches Kinderspital
Am 11.11.1872 wurden von Adolf Ignaz Mautner 150.000 Gulden gestiftet, um ein Kinderspital zu errichten, das von Franz Berger 1909 ausgeführt wurde.[1] Das in einer Zeit, als Kinder ausgebeutet wurden und vom Gesundheitssystem noch vernachlässigt waren. Es war das vierte Haus dieser Art, das errichtet wurde, zuvor gab es nur das St. Anna Kinderspital im 9. Bezirk (ab 1837), das St. Josephs-Kinderspital im 4. Bezirk (ab 1841) und das Leopoldstädter Kinderspital im 2. Bezirk (ab 1873).
Nachdem einige Zeit lang kein geeigneter Baugrund zu finden war, spendete Mautner-Markhof auch das Areal in der Kleingasse. Eduard Kuschée erbaute schließlich das Spital, das unter der Patronanz von Kronprinz Rudolf am 1.7.1875 geweiht wurde.
Der Scharlachpavillon im Mautner-Markhof-Kinderspital wurde 1889 durch Franz Gruber erbaut, 1901 errichtete Grubver auch den Diphteriepavillon.[2]
Am 4.9.1921 wurde der Name "Kronprinz-Rudolf-Kinderspital" durch "Mautner-Markhofsches-Kinderspital" ersetzt. Da es finanzielle Schwierigkeiten gab, wurde das Haus am 15. Dezember 1924 in Eigentum der Stadt Wien übernommen, die Stiftung wurde aufgehoben.
Bereits sehr früh - nämlich sechs Jahre nach dessen Erfindung - wurde ein Röntgengerät für die Chirurgie angeschafft, 1912 wurde eine Säuglingsstation eingerichtet. Ungewöhnlich war auch, dass an Syphilis erkrankte Mütter gemeinsam mit ihren angesteckten Kindern behandelt wurden. [3]
In den folgenden Jahren entwickelte sich das Leistungsspektrum von der Versorgung von Infektionskrankheiten (mit Scharlach- und Diphterie-Station) hin zu einer Kinder-Unfall-Klinik. 1998/1999 schloss die Stadt schließlich den Standort, die Abteilungen wurden in die KA Rudolfstiftung verlegt.
Bis Mitte 2000 wurde das Areal als Quartier für Flüchtlinge aus dem Kosovo genutzt, 2002 erfolgte der Abriss. [4]
Primarärzte des Kinderspitals
Amtszeit | Primar | in Besitz von, Name |
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1875-1885 | Dr. Ignaz Hauke | Stiftung, Kronprinz-Rudolf-Kinderspital |
1885-1908 | Dr. Hugo Gnändinger | Stiftung, Kronprinz-Rudolf-Kinderspital |
1908-1920 | Dr. Richard Schmucker | Stiftung, Kronprinz-Rudolf-Kinderspital |
1920-1925 | Dr. Karl Zuppinger | Stiftung, Kronprinz-Rudolf-Kinderspital |
1929-1937 | Prof. Dr. Hans Salzer | Stadt Wien, MMK |
1937-1938 | Prof. Dr. Karl Kundratitz | Stadt Wien, MMK |
1938-1941 | Dr. German Eicheiter | Stadt Wien, MMK |
1941-1945 | Dr. Erwin Bienenstein | Stadt Wien, MMK |
1945-1952 | Prof. Dr. Karl Kundratitz | Stadt Wien, MMK |
1952-1962 | Dr. Rudolf Jenas | Stadt Wien, MMK |
1963-1965 | Prof. Dr. Josef Siegel | Stadt Wien, MMK |
1965-1968 | Dr. Franz Zuleger | Stadt Wien, MMK |
1969-1976 | Prof. Dr. Herman Wolf | Stadt Wien, MMK |
1976-1988 | Prof. Dr. Peter Wurnig | Stadt Wien, MMK |
1989-1996 | Dr. Walter Potacs | Stadt Wien, MMK |
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Quellen
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/757.htm
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/187.htm
- ↑ http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/chronik/170326_Das-Ende-eines-geschichtstraechtigen-Spitals.html?em_cnt=170326
- ↑ http://www.dynastiemautnermarkhof.com/familienchronik/mautner-markhofsches-kinderspital/