Wipplingerstraße 19

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Haus: Wipplingerstraße 19 Grund-Informationen
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Aliasadressen =Wipplingerstraße 19, =Färbergasse 5
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 352 | vor 1821: 382 | vor 1795: 387
Baujahr 1956
Architekt R. Meixner


Das Gebäude - Architektur und Geschichte

Das heutige Haus wurde 1956 erbaut, nachdem es im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört worden war..

Vorgängerhaus

Im Mittelalter gehörte das Haus zur Judenstadt und wurde damit, wie die meisten anderen, 1421 von Herzog Albrecht V. beschlagnahmt. Urkundlich erwähnt wird, dass er es am 18.5.1422 verkauft hat. Mitte des 17. Jahrhunderts konnte der damalige Besitzer seine Schulden nicht bezahlen, das Haus wurde damals zwangsversteigert.

Wohnhaus Mozarts, Grünwaldsches Haus

Persönlichkeit Wolfgang Amadeus Mozart
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In diesem Haus, es hieß damals noch "Grünwaldsches Haus", hat Wolfgang Amadeus Mozart zweimal gewohnt. Das erste Mal 1768, als seiner Eltern mit den beiden Kindern Nannerl und Wolferl erstmals in Wien waren. Mozart komponierte hier die Messe in G-Dur, die bei der Einweihung der Waisenhauskirche am Rennweg (am 7.12.1768) in Anwesenheit von Maria Theresia uraufgeführt wurde. Mozart soll hier, als 12-Jähriger, auch die Oper "La finta semplice" komponiert haben, deren Uraufführung in Wien angeblich durch die Intrigen anderer Musiker verhindert wurde.

Das zweite Mal, da Haus hieß hier bereits "Zum roten Säbel", wohnte er kurz nach seiner Hochzeit mit Konstanze Weber hier, Besitzer des Hauses war da Johann Georg Groshaupt. Wenige Monate später übersiedelte Mozart jedoch ins Nachbarhaus Wipplingerstraße 17, das dem Bankier und Kunstförderer Raymund Freiherr von Wetzlar gehörte.

Die Gedenktafel, die sich hier befand, dürfte für die Renovierungsarbeiten abgenommen worden sein.

Der Sabelkeller

Das Haus trug seinen Namen nach einem Weinkeller, "Zum roten Säbel", von den Wienern kurz "Sabelkeller" genannt. Das Lokal gehörte bis ins 18. Jahrhundert zu den beliebtesten Kellerschenken Wiens. [1]

Zu dem Wirtshaus gibt es eine Legende, die hier nachgelesen werden kann: Augustin im Sabelkeller.

Das Haus ab 1945

Das Gebäude wurde 1898 abgebrochen und durch ein neues ersetzt, das im September 1944 durch einen Bombentreffer nahezu vollständig zerstört wurde. Die noch verbliebenen Reste des Erdgeschoßes mussten mehrfach gesprengt werden, um einen Einsturz zu verhindern. Die Ruine wurde 1959 von der Firma „Chemomedica, Chemikalien und Arzneimittelvertriebsgesellschaft Creutzberg & Co.“ gekauft.

Im Erdgeschoss war auch die Kunstgewerbehandlung von Ehleder zu finden.



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Quellen

  1. Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze Wiens und ihre historisch interessanten Häuser. Gottlieb, Wien, 1883. S. 640