Domgasse 8
Haus: Domgasse 8 | Grund-Informationen | ||||||||
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Architektur und Geschichte
Das schmale Haus wurde 1913 von Julius Nell erbaut. Ursprünglich reichte das Vorgängerhaus bis an die Grünangergasse siehe auch Domgasse 6) und hatte ein Vorder- und ein Hinterhaus, die die Hausschilder „Zum roten bzw. grünen Kreuz“ hatten
Es wird vermutet, dass im Hinterhaus 1694 Georg Kolschitzky, der Hofkurier und , Kundschafter (1640–1694) gestorben ist, Eigentümer war bis 1694 jedenfalls die Stadt Wien, auch wenn in der Literatur immer wieder erwähnt wird, dass ihm dieses Haus aus Dankbarkeit um seine Verdienste von der Stadt geschenkt wurde. Um Kolschiztky ranken sich noch mehr Legenden, wie zum Beispiel, dass er das erste Kaffeehaus in Wien gegründet hätte – in Wahrheit war es jedoch Johann Diodate.
1820 gehörte das Haus Maria Anna La Roze und Therese Edle von Braulich. Ein weiterer Umbau erfolgte 1860.
Gedenktafel und Legende
Kolschitzky, der Kundschafter der Türkenbelagerung
Der in Ostgalizien geborene Kolschitzky kam im Alter von 16 Jahren nach Wien. Er sprach Türkisch und Rumänisch und war unter anderem Diener des nach Konstantinopel beorderten kaiserlichen Gesandten Johann Philipp Beris. 1667 trat er in den Dienst der „Wiener Orientalischen Handelskompanie“. An ihn erinnert die Gedenktafel an der Fassade des Hauses.
Um Kolschitzky ranken sich einige Legenden, er soll der Erfinder des Kaffeehauses gewesen sein und der Melange.
Die Legende ums erste Kaffeehaus und Kipferl von Kolschitzky | |
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Ausgrabungen
2003 wurde das Haus umgebaut. Im Zuge dessen zeigten sich die Umrisse einer ein Meter breiten Mauer mit Baugrube an, die parallel der hinteren Hausmauer verlief. In der Grube wurden Keramikteile und Tierknochen gefunden, die aus dem 15. Jahrhundert stammen (Grabungscode 200314).
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