Die Pestsäule am Graben – Gelübde Leopolds I.

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Sagen und Legenden
Die Pestsäule am Graben – Gelübde Leopolds I.


1., Innere Stadt Graben Pestsäule Leopold I.


Relevante Orte: Graben (Pestsäule) · Nähe Peterskirche

Das Gelübde und die vertriebene Pest

Leopold I.-Pestsäule am Graben,Vienna.jpg

Leopold I. auf der Pestsäule

Als Wien von der großen Pest heimgesucht wurde, gelobte der Kaiser, so erzählt man, eine Säule zu Ehren der Heiligsten Dreifaltigkeit zu errichten, wenn die Plage weiche. In Nächten, heißt es, hätten die Leute am Graben gesehen, wie Engel die dunkle Pestgestalt aus der Stadt trieben; ein fahles Leuchten stand über den Dächern, und das Bittgebet der Wiener sei wie Wind um die Häuser gezogen.

Als das Sterben nachließ, setzte man zuerst eine hölzerne Säule, dann wuchs am Graben die große barocke Wolkenpyramide. Ganz oben thront die Dreifaltigkeit; unten kniet der Kaiser im Gebet, und Engel überwinden die Pest. Seither erinnert jeder Goldglanz an der Säule an das alte Versprechen – und an den Sieg des Lebens über die Krankheit. [1]

Ort: Pestsäule am Graben

Historischer Hintergrund

Zur Einordnung: Während der Pest 1679 gelobte Leopold I. die Errichtung einer Dreifaltigkeitssäule. Eine provisorische Holzsäule wurde kurz darauf aufgestellt; die monumentale barocke Pestsäule am Graben entstand in den 1680er-Jahren und wurde 1693 vollendet. An Entwurf und Ausführung wirkten mehrere Künstler mit (u. a. Lodovico Burnacini, Johann Bernhard Fischer von Erlach, Bildhauer aus dem Kreis der Strudel/Khün). Die Ikonographie zeigt Engel, die die Pest vertreiben, den knieenden Kaiser und die Dreifaltigkeit an der Spitze. [2]


Vertiefende Informationen: Pestsäule · Graben · Peterskirche · Große Pest in Wien (1679)


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Quellen

  1. Wiener Sagensammlungen (Motiv: Gelübde Leopolds I. und vertriebene Pest).
  2. Standardwerke zur Wiener Barockplastik und Stadtgeschichte; Zusammenfassungen in Wiener Topographien und Sagensammlungen.