Hüttelbergstraße 30

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(Weitergeleitet von Die Albertinische Wasserleitung)

Das Brunnenhaus

Die Albertinische Wasserleitung und die Brunnstube

Sgraffitto an Haus Albertgasse 52

Auch wenn die erste Wasserleitung Wiens nach Albert Kasimir von Sachsen-Teschen benannt ist, zu verdanken ist diese Idee seiner Frau Marie Christine. [1]

Die Tochter von Maria Theresia hatte sich zum Ziel gesetzt, den südwestlichen Teil Wiens von Hütteldorf mit Wasser zu versorgen. Ihr früher Tod im Jahr 1798 verhinderte, dass sie die Umsetzung erlebte, ihr Witwer verfolgte das Ziel jedoch weiter und erreichte, dass 1804 das 400.000 Gulden teure Werk vollendet werden konnte. [2]

Das Wasser für die Leitung wurde aus mehreren Quellen gesaugt, die entlang der heutigen Hütteldorfer Straße entsprangen. Noch heute ist hier eine Brunnenstube zu finden, sie liegt etwa zwischen der Otto-Wagner-Villa und dem Campingplatz. Die Hütte mit hohem Satteldach wird heute noch von der MA 31 - Wiener Wasserwerke erhalten. An der mit Eisenplatten beschlagenen Türe ist noch das albertinische Wappen zu erkennen.

Der Wasserstrang, der täglich 400 m³ Wasser lieferte, führte unter der Mariahilfer Straße hindurch und versorgte damit sehr früh die Bezirke Mariahilf, Neubau und Josefstadt (damals noch die Vororte Mariahilf, Schottenfeld, Josefstadt und Gumpendorf). [3]

1808 wurde die Wasserleitung von der Stadthauptmannschaft betrieben, 1851 gelangte sie in das Eigentum der Stadt Wien. Bis 1890, also noch nach Errichtung der Ersten Wiener Hochquellleitung, blieb die Albertinische Wasserleitung in Betrieb, um Wassermangel abzufangen. Beim Abbruch eines Hauses in der Hamiltongasse kamen Reste dieser Wasserleitung zum Vorschein, die vom Bezirksmuseum Penzing geborgen und wieder aufgebaut wurden. Bei der Bujattigasse ist noch ein erhaltener Wasserbehälter aus dem Jahr 1804 zu finden.

Zur Erinnerung an das Bauwerk ist an Haus Albertgasse 52 ein Sgraffito von Karl Langer angebracht.

Ehemalige Zapfstellen

Der Isis-Brunnen, einzige erhaltene Entnahmestelle
Trassenstein der Wasserleitung, Kaiserbrunn

Da zu Beginn des 19. Jahrhunderts kaum ein Haus einen direkten Wasserzugang hatte, konnten die Wiener aus zwölf Zapfstellen das Wasser entnehmen.

Ort Bezirk Art der Zapfstelle
Barnabiten-Kirche 6. Bassin
Gumpendorfer Pfarrkirche 6. Bassin
Gumpendorfer Straße 6. Bassin
Windmühlgasse 6. Brunnen
Stiftgasse 7. Bassin
Breite Gasse 7. Brunnen
Stiftgasse 2/2A, Stiftskaserne 7. Auslauf
Schottenfelder Kirche 7. Bassin
Neustiftgasse 7. Bassin
Siebensterngasse 7. Bassin
Piaristenkirche Maria Treu 8. Bassin
Albertplatz 8. Isisbrunnen (erhalten)

Quellen

  1. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 40
  2. A. Realis (Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele): Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien: ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer u. topographischer Beziehung, Band 1, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846, S. 28
  3. Richard Groner: Wien wie es war, vollst. neu bearb. von Felix Czeike, Verlag Molden, Wien-München, 1965, 6. Auflage, S. 14