Der vom Teufel geholte Bäckerjunge

Aus City ABC

Im Innenhof des Bürgerspitals war am 30.1.1624 eine Marmortafel angebracht, die eine Geschichte erzählte, die sich hier zugetragen haben soll.

Die Legende des durch die Lüfte fliegenden Bäckerjungens Relevante Orte: Albertinaplatz, Bürgerspital
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Bei dem Fronleichnamsfest des Jahres 1570 nahm auch ein Bäckerjunge aus Würtemberg, ein Conrad Haußler, teil, er stand in Diensten des Bäckers Caspar Kröns. Der Bursche, dem ein liderliches Leben nachgesagt wurde,soll über das Hochheilige Sakrament gelästert haben, worauf zum Ende der Prozession ein Teufel geflogen kam und ihn hoch in die Luft hob.

Er wurde vom Satan in der Luft herumgeflogen und schließlich über einem Nussbaum ausgelassen. Der Bursche stürzte tief hinunter und wurde halb tot und sprachlos aufgefunden, aus seinen Augen sprach der Wahnsinn, sein Gesicht war zu einer Fratze verzerrt. Nach drei Tagen besserte sich sein Zustand allmählich, er beweinte sein vorheriges - von Alkohol und Dirnen dominiertes - Leben und begann ein braves Leben bei seinem alten Meister.

An der Stelle, wo der Gotteslästerer in den Nussbaum geschleudert wurde, wurde der Gedenkstein errichtet. [1], [2], [3]

Bild: Der ärgerliche Lästerer des Hochheiligsten Sacraments vom Teuffel in die Lüfft geführt [4]



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Quellen

  1. Mathias Fuhrmann, Walter Obermaier: Alt- und Neues Wien, Band 2, Promedia Druck- und Verlagsgesellschaft, 1739, Wien. S. 807
  2. Gerhard Robert Walther von Coeckelberghe-Dützele: Curiösitäten- und memorabilien-lexicon von Wien, Wien, 1846. S. 217
  3. A. Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, II. Band, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 13
  4. Mathias Fuhrmann, Walter Obermaier: Alt- und Neues Wien, Band 2, Promedia Druck- und Verlagsgesellschaft, 1739, Wien. S. 806