Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle

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Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle Relevante Orte: Augustinerstraße 3 und 5
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Gustav Gugitz beschreibt folgende Legende:

"Dem P. Sacrista widerfuhr es, und zwar am 4. Juni 1726, als er sambt seinem Frater von ein kranken Edlknaben aus dem Kranken Haus gen 10 Uhr durch die Kirchen nacher Hauss gienge, undt bey der Loreto Capellen (in der Augustinerkirche) vorbey gieng, daß das Klöcklein ober diser Loreto-Capellen, mit welchem man sonsten denen Musicis das Zeichen zu geben pflegt, von selbsten anfienge zu leithen undt zwar sehr stark nach einander, also daß es auch von einem Frater zur Sakristey hinauf gehört wurde, worüber beyde herzlich erstaunet undt fordtgeeylet. Was dieses aber vor ein anzeichen, ist dem allwissendten Gott bekannt. Aber gahr baldt darauf ist der gnädige Herr Baron v. Thavonath gestorben, welcher bey benannter Loreto Capellen seine Krufften hat." Nicht minder merkwürdig war, daß sich am 5. September 1723 zwischen 11 und 12 Uhr nachts "bey geschlossener Kirchen Thiere eine orgl Music (nicht von menschlicher Handt) hat hören lassen, welche nicht allein die bedienten von Herrn Von graffen Zinzendorff unsers Nachbarn in den obbitztschen Haus, sondern auch die Vorbeigehendte Soldaten Rundt gantz deutlich wahrgenohmen hat." [1]

Das Original der Legende entstammt einem Buch aus dem Jahr 1886: Geschichte der Loretokapelle bei St. Augustin in Wien, von Cölestin Wolfsgruber. [2]



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Quellen

  1. Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 62, S. 79
  2. Cölestin Wolfsgruber: Geschichte der Loretokapelle bei St. Augustin in Wien, Wien, 1886. S. 47-48