Bauernmarkt 10
- Bezirk
1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Bauernmarkt 10
- =Kramergasse 5
- Konskriptionsnummer
- vor 1862: 585
- vor 1821: 624
- vor 1795: 531
- Baujahr
- 1894
- Architekten (Bau)
- Moses Löw, Portalbereich: Arthur Baron
Grillparzerhof - Architektur und Geschichte

Das Gebäude wurde 1894 als „Grillparzerhof“ von Moses Löw erbaut. Die Gedenktafel und die Büste Grillparzers befinden sich im Eingangsbereich. Auch dieses Haus wurde im 2. Weltkrieg nicht verschont, eine Bombe beschädigte das Dach und das dritte Stockwerk.
Heute befindet sich in einem der Geschäftslokale das Restaurant “Wrenkh“ (1989 von Gregor Eichinger und Christian Knechtl gestaltet), das zusätzlich zu gutem Essen auch Kochkurse anbietet („Einfach kochen gehen“).
Daneben befindet sich das Geschäft des Damenfriseurs Reny, der seine Geschäftsfront von Helmut Gatterer gestalten ließ. Dabei integrierte dieser die originale Fassade von Arthur Baron (1912).
Vorgängerhaus
Urkundlich erwähnt wurde das Haus mit dem Namen „Zum Goldenen Wagen“ erstmals 1371, als Besitzer wird Nikolaus Poll genannt. Es war ein Durchhaus zwischen der Münzerstraße und der Kramergasse. Andere bekannte Besitzer waren 1451 Hanns Waldner, 1593 die Familie Kirchamer und 1689 der kaiserliche Kammerdiener Johann Baptist Locatelli.
1699 war das Haus (nach dem Hausschild) unter dem Namen „Zur weißen Taube“ bekannt.
1839 besaß das Haus der Oberhofmeister Graf Moritz Dietrichstein-Proskau-Leslie, er war der Erzieher des Herzogs von Reichstadt, nach dessen Ableben kaufte der Seidenhändler Eduard Richter das Gebäude.
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Geburtshaus Franz Grillparzer
Am 15.1.1791 wurde der Dichter Franz Grillparzer in der Wohnung geboren, seine Eltern Wenzel und Anna (geborene Sonnleithner) hatten im ersten Stock ihre Wohnung. Die Familie übersiedelte im Jahr 1800 in die Grünangergasse 10.Der Gemeinderat ließ am Haus (heute im Hausflur) eine Gedenktafel anbringen:
Gedenktafel | Text der Tafel |
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In diesem Hause wurde am 15.Jänner 1791 |
An der Fassade befindet sich heute eine andere Gedenktafel:
Gedenktafel | Text der Tafel |
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Am Vorgängerbau dieses |
Unterirdisches
Angeblich waren die Keller des Hauses so groß und weitläufig, dass man annahm, dass eine Verbindung zu den Katakomben bestünde – diese Vermutung ist jedoch nicht bestätigt.
Römische Ausgrabungen
1894 wurde das Haus abgerissen, während der Grabungsarbeiten für das neue Fundament stieß man in 12,75 Metern Tiefe auf Teile der 2 Meter dicken römischen Lagermauern.
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Quellen
- ↑ Verlag Karl Kühne (Hersteller), 1., Bauernmarkt 10 - Grillparzers Geburtshaus, Ansichtskarte, um 1940, Wien Museum Inv.-Nr. 231993, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/1041842/)