Orientalische Akademie
Die Orientalische Akademie - Geschichte und Standorte
1754 stiftete Maria Theresia, dem Rat von Wenzel Anton Graf Kaunitz folgend, die Kaiserlich-königliche Akademie für Orientalische Sprachen. Die Diplomaten, die hier ihre Studien beendeten, nannte man aufgrund ihres Alters "Sprachjünglinge". Einer der berühmtesten Studenten war Joseph von Hammer-Purgstall.
Die Akademie fand sich an mehreren Standorten:
- 1754: Das erste dafür genutzte Gebäude befand sich am Dominikanerplatz.
- 1796 übersiedelte die Akademie in das Konviktsgebäude zu St. Barbara
- 1775 findet es sich in St. Anna
- 1786, als das Nonnenkloster St. Jakob an der Hülben aufgelassen wird, finden sich neue Räumlichkeiten im ehemaligen Kloster
- 1904, im November, werden eignes dafür errichtete Räume bezogen, die Institution wird zu "k.k. Konsularakademie" umbenannt. Das Haus befand sich in der Boltzmanngasse und war von Ludwig Baumann errichtet worden.
Die Akademie wurde 1964 als Diplomatische Akademie Wien im Gebäude des Theresianums wiedereröffnet.
Bis Juli 2020 befand sich an der Adresse Dominikanerbastei 6/6 die "Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall", die sich darum bemühte, Information und Aufklärung über Menschen, Kulturen, Politik und Gesellschaft im Vorderen Orient einschließlich der islamischen Religion zu vermitteln. [1]
Das Gebäude, in dem die Konsular-Akademie (Nachfolgeorganisation der K.k. Akademie für Orientalische Sprachen) residierte, ist jetzt Sitz der US-Botschaft.
Nach dem „Anschluss“ 1938 wurden von den neuen nationalsozialistischen Machthabern die Aktivitäten der Akademie stark eingeschränkt. Ab 1941 wurde das Gebäude als Lazarett für die deutsche Armee genutzt. 1947 wurde es um 392.139 Dollar von der US-Regierung gekauft. Anfangs diente es als US-Gesandtschaft und ab 1951 als Botschaft der Vereinigten Staaten in Wien.
Die Akademie wurde 1964 als Diplomatische Akademie Wien im Gebäude des Theresianums wiedereröffnet.
Direktoren der Orientalischen Akademie
Es sind elf Direktoren der Akademie bekannt:[2]
- 1754-1769: Pater Joseph Franz
- 1770-1785: Pater Johann von Gott Nekrep
- 1785-1832: Pater Franz Höck
- 1832-1849: Josef Othmar von Rauscher
- 1849-1852: Max Selinger (provisorisch)
- 1852-1861: Philipp von Körber
- 1861-1871: Ottokar Maria Schlechta von Wschehrd
- 1871-1883: Heinrich Barb
- 1883: Konstantin von Trauttenberg
- 1883-1885: Paul Gautsch von Frankenthurn
- 1886-1904: Michael Pidoll von Quintenbach