Orientalische Akademie

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Geschichte Wiens
Orientalische Akademie
Durch seine Lage und die wirtschaftlichen Interessen gab es bereits 1674 einen kaiserlichen Befehl, dass orientalische Sprachen wie türkisch und arabisch unterreichtet werden sollen. Dolmetscher wurden sowohl für den Handel als auch für Verhandlungen mit Belagerern (Türkenbelagerung) gebraucht. Wenzel Anton Graf Kaunitz schlug Maria Theresia vor, eine Akademie zu gründen, in der künftig die Sprachen Türkisch, Persisch und Arabisch und vor allem die erforderliche Diplomatie erlernt werden können.

Die Orientalische Akademie - Geschichte und Standorte

1754 stiftete Maria Theresia, dem Rat von Wenzel Anton Graf Kaunitz folgend, die Kaiserlich-königliche Akademie für Orientalische Sprachen. Die Diplomaten, die hier ihre Studien beendeten, nannte man aufgrund ihres Alters "Sprachjünglinge". Einer der bekanntesten Absolventen war Joseph von Hammer-Purgstall.

Die Akademie fand sich an mehreren Standorten:

  • 1754: Das erste dafür genutzte Gebäude befand sich am Dominikanerplatz.
  • 1796 übersiedelte die Akademie in das Konviktsgebäude zu St. Barbara
  • 1775 findet es sich in St. Anna in den Annagasse
  • 1786, als das Nonnenkloster St. Jakob an der Hülben aufgelassen wird, finden sich neue Räumlichkeiten im ehemaligen Kloster, eigentlich am Areal des heutigen Gymnasiums Stubenbastei.
  • 1904, im November, wurden eignes dafür errichtete Räume bezogen, die Institution wurde zu "k.k. Konsularakademie" umbenannt. Das Haus befand sich in der Boltzmanngasse und war von Ludwig Baumann errichtet worden.

Während der NS-Zeit verringerte sich der Schulbetrieb, bis 1941 sogar eine Umwidmung des Gebäudes zum Lazarett der deutschen Armee umfunktioniert wurde. 1947 kaufte die US-Regierung das Haus und siedelte die US-Gesandtschaft hier ein, ab 1951 wurde das Gebäude von der Botschaft der USA genutzt.

Erst 1964 wurde die Akademie als "Diplomatische Akademie Wien" im Gebäude des Theresianums wiedereröffnet.

Bis Juli 2020 befand sich an der Adresse Dominikanerbastei 6/6 die "Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall", die sich darum bemühte, Information und Aufklärung über Menschen, Kulturen, Politik und Gesellschaft im Vorderen Orient einschließlich der islamischen Religion zu vermitteln. [1]

Direktoren der Orientalischen Akademie

Es sind elf Direktoren der Akademie bekannt:[2]

  • 1754-1769: Pater Joseph Franz
  • 1770-1785: Pater Johann von Gott Nekrep
  • 1785-1832: Pater Franz Höck
  • 1832-1849: Josef Othmar von Rauscher
  • 1849-1852: Max Selinger (provisorisch)
  • 1852-1861: Philipp von Körber
  • 1861-1871: Ottokar Maria Schlechta von Wschehrd
  • 1871-1883: Heinrich Barb
  • 1883: Konstantin von Trauttenberg
  • 1883-1885: Paul Gautsch von Frankenthurn
  • 1886-1904: Michael Pidoll von Quintenbach



Quellen