Bauernmarkt 24
Grund-Information | |
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Aliasadressen | =Fleischmarkt 6, =Rotgasse 11 |
Ehem. Konskriptionsnummer | 489, 490, 491 |
Baujahr | 1908 |
Architekt | Anton Hein |
Das Gebäude - Architektur und Geschichte
Das Eckhaus zum Fleischmarkt wurde 1908 von Anton Hein im neobarocken und späthistorischen Stil erbaut und blieb ebenfalls, wie Haus 22, im Besitz der Familie.
Hier ist das Kino CineCenter, das früher das Belvedere-Filmstudio, eine der ältesten Filmproduktionen in Wien, war. Die Belvedere-Film wurde 1946 gegründet (durch den 57-jährigen Filmschaffenden Emmerich Hanus und die 22-jährige Schauspielerin Elfi von Dassanowsky). Im gleichen Haus war im letzten Stock schon 1933 das erste Stummfilmstudio.
Belvedere-Film
Die Belvedere-Film hat viele alte Stars nach dem Weltkrieg wieder auf die Leinwand geholt, wie Wolf Albach-Retty (in „Wer küsst wen?“) oder Oskar Sima und Fritz Imhoff („Der Leberfleck“). Von Dassanowsky wollte auch den jungen Oskar Werner überreden in einem Film mitzuspielen, der ehemalige Chef von ihr (Wien-Film) hatte jedoch rascher eine passende Rolle, und so machte Oskar Werner in „Engel mit der Posaune“ Furore.
Die Belvedere-Film brachte auch Größen wie Nadja Tiller, Gunther Philipp oder O.W.Fischer groß heraus.
An die Gründung erinnert eine Gedenktafel:
Vugestap
Während des Zweiten Weltkrieges (1939) befand sich in diesem Haus die Verwaltungsstelle „Vugestap“ – die Verwaltungsstelle für Umzugsgüter jüdischer Emigranten bei der Geheimen Staatspolizei Wien. Sie führte den gewinnbringenden Verkauf von beschlagnahmten und geraubten jüdischen Besitztümern durch.
Vorgängerhäuser
Bevor der heutige Bau hier entstand, gab es, teilweise schon im Mittelalter, mehrere Häuser hier.
Das Haus Stadt 489 war ein Nebengebäude des Dreifaltigkeitshofes und wurde bereits 1370 urkundlich erwähnt. Es wurde erst bei Bau des heutigen Gebäudes abgerissen.
Haus 490 bildete ein Durchhaus zum Dreifaltigkeitshof. Hier befand sich der Radbrunnen, der zum Rotgasselbad gehörte (Badehaus „Die Perliebin“). Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der baufällige Brunnen und das Bad dem Kaplan der St. Jeronimuskapelle gerichtlich zuerkannt und danach versteigert.
Das Haus wurde 1802 neu erbaut, bis es 1908 zugunsten des Neubaus abgerissen wurde. Das gleiche Schicksal erlitt das Haus 491, das bereits 1371 urkundlich erwähnt wurde und ebenfalls zum Dreifaltigkeitshof gehörte.
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