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=== Gedenktafel Bertha von Suttner === | |||
Es war das Wohn- und Sterbehaus von Bertha von Suttner, woran auch eine Gedenktafel im Eingangsbereich des Hauses erinnert: | |||
Hier lebte und starb Bertha von Suttner, | |||
geb. 9.6.1843 - gest. 21.6.1914, | |||
die Gründerin der Österreichischen Friedensgesellschaft | |||
=== Das Simpl === | |||
Im Oktober 1912 wurde das Simpl als Bierkabarett Simplicissimus von Egon Dorn gegründet und bot als Speiselokal einen Mix aus Gesang, Artistik, Schnellzeichnern, Zauberern und Kabarett. | |||
Die Künstler, darunter waren Egon Friedell, Hermann Leopoldi und Armin Berg, aber auch Duos von Komponist/Interpret, wie Robert Stolz mit Franzi Ressel, erhielten ein einmonatiges Engagement und wurden nur bei Erfolg verlängert. Erst in den 20er Jahren, nach dem ersten Weltkrieg, erlangte es mit den Doppelconferencen von Karl Farkas und Fritz Grünbaum Berühmtheit. Der Erfolg wurde durch Ausbruch des 2. Weltkrieges jäh unterbrochen: Am 10.3.1938 lief die letzte Vorstellung, Farkas musste ins Ausland fliehen, Grünbaum wurde im KZ Dachau ermordet. | |||
Das Simpl wurde arisiert, die Darsteller bestanden aus „ausschließlich deutschen Reichsbürgern“. Ab 1944 hielt das Simpl, trotz Theatersperre, offen, einen Aufschwung erlebte es jedoch erst wieder, als 1950 Farkas als künstlerischer Leiter hierher zurückkehrte. Gemeinsam mit Hugo Wiener schrieb er Revuen und hielt seine Doppelconferencen nun mit Ernst Waldbrunn ab. Das Essembel bestand damals aus Cissy Kraner (der Ehefrau Wieners), Maxi Böhm, Fritz Muliar, Heinz Conrads, Fritz Heller, Otto Schenk und Ossy Kolmann. | |||
Angeblich soll sich hier auch der Entertainer Peter Alexander beworben haben, der von Farkas jedoch nicht als Talent akzeptiert wurde. Angeblich wurde er mit den Worten: „… und nicht einmal singen kann er“ hinausgeworfen. | |||
Das Ehepaar Wiener/Kraner zerstritt sich mit Farkas und verließ das Simpl 1971. Das Simpl wurde noch berühmter, als die Vorstellungen im Fernsehen übertragen wurden, dazu gehörte der Jahresrückblick von Farkas, „Bilanz der Saison“ und „Schau’n Sie sich das an“, wo er als Rauchfangkehrer die Sendung begleitete. | |||
1974 übernahm Martin Flossmann das Simpl mit seinem Kabarett „Der bunte Wagen“, 1993 übergab er es an Michael Niavarani, der es bis heute führt. | |||
=== Gedenktafel Fritz Grünbaum === | |||
Links vom Eingang des Simpl erinnert eine Gedenktafel an den Schauspieler und Kabarettisten Fritz Grünbaum (1880-1940). | |||
In diesem Haus wirkte der große Künstler | |||
Fritz Grünbaum 7.4.1880 - 14.1.1941 | |||
Er war ein guter Österreicher und hat für dieses Bekenntnis im Konzentrationslager den Tod gefunden. Er wollte in seiner Menschenliebe nicht an das Grauen glauben dem er dann selbst zum Opfer fiel. | |||
KZ. Gemeinschaft Dachau | |||
Lagergemeinschaft Buchenwald | |||
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Version vom 6. Juli 2015, 19:58 Uhr
Grund-Information | |
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Aliasadressen | =Wollzeile 30 |
Ehem. Konskriptionsnummer | noch nicht erfasst |
Baujahr | 1937 |
Architekt | Miksch und Nitziesky |
Das Haus - Architektur und Geschichte
Das Haus wurde durch die Architekten Miksch und Nitziesky 1892 erbaut.
Gedenktafel Bertha von Suttner
Es war das Wohn- und Sterbehaus von Bertha von Suttner, woran auch eine Gedenktafel im Eingangsbereich des Hauses erinnert:
Hier lebte und starb Bertha von Suttner, geb. 9.6.1843 - gest. 21.6.1914, die Gründerin der Österreichischen Friedensgesellschaft
Das Simpl
Im Oktober 1912 wurde das Simpl als Bierkabarett Simplicissimus von Egon Dorn gegründet und bot als Speiselokal einen Mix aus Gesang, Artistik, Schnellzeichnern, Zauberern und Kabarett.
Die Künstler, darunter waren Egon Friedell, Hermann Leopoldi und Armin Berg, aber auch Duos von Komponist/Interpret, wie Robert Stolz mit Franzi Ressel, erhielten ein einmonatiges Engagement und wurden nur bei Erfolg verlängert. Erst in den 20er Jahren, nach dem ersten Weltkrieg, erlangte es mit den Doppelconferencen von Karl Farkas und Fritz Grünbaum Berühmtheit. Der Erfolg wurde durch Ausbruch des 2. Weltkrieges jäh unterbrochen: Am 10.3.1938 lief die letzte Vorstellung, Farkas musste ins Ausland fliehen, Grünbaum wurde im KZ Dachau ermordet.
Das Simpl wurde arisiert, die Darsteller bestanden aus „ausschließlich deutschen Reichsbürgern“. Ab 1944 hielt das Simpl, trotz Theatersperre, offen, einen Aufschwung erlebte es jedoch erst wieder, als 1950 Farkas als künstlerischer Leiter hierher zurückkehrte. Gemeinsam mit Hugo Wiener schrieb er Revuen und hielt seine Doppelconferencen nun mit Ernst Waldbrunn ab. Das Essembel bestand damals aus Cissy Kraner (der Ehefrau Wieners), Maxi Böhm, Fritz Muliar, Heinz Conrads, Fritz Heller, Otto Schenk und Ossy Kolmann.
Angeblich soll sich hier auch der Entertainer Peter Alexander beworben haben, der von Farkas jedoch nicht als Talent akzeptiert wurde. Angeblich wurde er mit den Worten: „… und nicht einmal singen kann er“ hinausgeworfen.
Das Ehepaar Wiener/Kraner zerstritt sich mit Farkas und verließ das Simpl 1971. Das Simpl wurde noch berühmter, als die Vorstellungen im Fernsehen übertragen wurden, dazu gehörte der Jahresrückblick von Farkas, „Bilanz der Saison“ und „Schau’n Sie sich das an“, wo er als Rauchfangkehrer die Sendung begleitete.
1974 übernahm Martin Flossmann das Simpl mit seinem Kabarett „Der bunte Wagen“, 1993 übergab er es an Michael Niavarani, der es bis heute führt.
Gedenktafel Fritz Grünbaum
Links vom Eingang des Simpl erinnert eine Gedenktafel an den Schauspieler und Kabarettisten Fritz Grünbaum (1880-1940).
In diesem Haus wirkte der große Künstler Fritz Grünbaum 7.4.1880 - 14.1.1941 Er war ein guter Österreicher und hat für dieses Bekenntnis im Konzentrationslager den Tod gefunden. Er wollte in seiner Menschenliebe nicht an das Grauen glauben dem er dann selbst zum Opfer fiel. KZ. Gemeinschaft Dachau Lagergemeinschaft Buchenwald
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