Wipplingerstraße 19: Unterschied zwischen den Versionen

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Wipplingerstraße 19
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== Das Gebäude - Architektur und Geschichte ==


== Zum roten Säbel - Architektur und Geschichte ==
Das heutige Haus wurde 1956 erbaut, nachdem es im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört worden war..
 
== Vorgängerhaus ==


Im Mittelalter gehörte das Haus zur Judenstadt und wurde damit, wie die meisten anderen, 1421 von Herzog Albrecht V. beschlagnahmt. Urkundlich erwähnt wird, dass er es am 18.5.1422 verkauft hat. Mitte des 17. Jahrhunderts konnte der damalige Besitzer seine Schulden nicht bezahlen, das Haus wurde damals zwangsversteigert.  
Im Mittelalter gehörte das Haus zur Judenstadt und wurde damit, wie die meisten anderen, 1421 von Herzog Albrecht V. beschlagnahmt. Urkundlich erwähnt wird, dass er es am 18.5.1422 verkauft hat. Mitte des 17. Jahrhunderts konnte der damalige Besitzer seine Schulden nicht bezahlen, das Haus wurde damals zwangsversteigert.  


=== Der Säbelkeller ===
=== Wohnhaus Mozarts, Grünwaldsches Haus ===
 
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!<span style="color:#ffffff"> ''' Wolfgang Amadeus Mozart'''</span>
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[[File:Musik Symbol.png|25px|left]] In diesem Haus, es hieß damals noch "Grünwaldsches Haus", hat Wolfgang Amadeus Mozart zweimal gewohnt. Das erste Mal 1768, als seiner Eltern mit den beiden Kindern Nannerl und Wolferl erstmals in Wien waren. Mozart komponierte hier die Messe in G-Dur, die bei der Einweihung der Waisenhauskirche am Rennweg (am 7.12.1768) in Anwesenheit von Maria Theresia uraufgeführt wurde. Mozart soll hier, als 12-Jähriger, auch die Oper "La finta semplice" komponiert haben, deren Uraufführung in Wien angeblich durch die Intrigen anderer Musiker verhindert wurde.
 
Das zweite Mal, da Haus hieß hier bereits "Zum roten Säbel", wohnte er kurz nach seiner Hochzeit mit Konstanze Weber hier, Besitzer des Hauses war da Johann Georg Groshaupt. Wenige Monate später übersiedelte Mozart jedoch ins Nachbarhaus Wipplingerstraße 17, das dem Bankier und Kunstförderer Raymund Freiherr von Wetzlar gehörte.
 
Die Gedenktafel, die sich hier befand, dürfte für die Renovierungsarbeiten abgenommen worden sein.
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Das Haus „Zum roten Säbel“, das ab 1684 im Besitz der Erben Grinwaldi war, ist nach dem Wirtshaus benannt, das sich hier befand: dem tiefen Weinkeller „Sabelkeller“, in dem auch der Liebe Augustin Stammkunde gewesen sein soll. Das beliebte Lokal war mit Wandmalereien dekoriert, in einer Nische war sogar der Liebe Augustin abgebildet. Als das alte Haus abgerissen wurde, übersiedelte der Sabelkeller in die Schwertgasse 4, endgültig wurde das Lokal – mit einer großen Abschlussfeier – am 17.2.1898 geschlossen.
=== Der Sabelkeller ===


=== Wohnhaus Mozarts ===
Das Haus trug seinen Namen nach einem Weinkeller, "Zum roten Säbel", von den Wienern kurz "Sabelkeller" genannt. Das Lokal gehörte bis ins 18. Jahrhundert zu den beliebtesten Kellerschenken Wiens. <ref>Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze Wiens und ihre historisch interessanten Häuser. Gottlieb, Wien, 1883. S. 640</ref>


In diesem Haus hat Wolfgang Amadeus Mozart zweimal gewohnt. Das erste Mal 1768, als seiner Eltern mit den beiden Kindern Nannerl und Wolferl erstmals in Wien waren. Mozart komponierte hier die Messe in G-Dur, die bei der Einweihung der Waisenhauskirche am Rennweg (am 7.12.1768) in Anwesenheit von Maria Theresia uraufgeführt wurde. Mozart soll hier, als 12-Jähriger, auch die Oper "La finta semplice" komponiert haben, deren Uraufführung in Wien angeblich durch die Intrigen an-derer Musiker verhindert wurde.  
Zu dem Wirtshaus gibt es eine Legende, die hier nachgelesen werden kann: [[Augustin im Sabelkeller]].
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]


Das zweite Mal wohnte er kurz nach seiner Hochzeit mit Konstanze Weber hier, wenige Monate später übersiedelte er jedoch ins Nachbarhaus Wipplingerstraße 17, das dem Bankier und Kunstförderer Raymund Freiherr von Wetzlar gehörte.
== Das Haus ab 1945 ==


Die Gedenktafel, die sich hier befand, dürfte für die Renovierungsarbeiten abgenommen worden sein.  
Das Gebäude wurde 1898 abgebrochen und durch ein neues ersetzt, das im September 1944 durch einen Bombentreffer nahezu vollständig zerstört wurde. Die noch verbliebenen Reste des Erdgeschoßes mussten mehrfach gesprengt werden, um einen Einsturz zu verhindern. Die Ruine wurde 1959 von der Firma „Chemomedica, Chemikalien und Arzneimittelvertriebsgesellschaft Creutzberg & Co.“ gekauft.
=== Das Haus ab 1945 ===


Das Haus wurde 1898 abgebrochen und durch ein neues Haus ersetzt, das im September 1944 durch einen Bombentreffer nahezu vollständig zerstört wurde. Die noch verbliebenen Reste des Erdgeschoßes mussten mehrfach gesprengt werden, um einen Einsturz zu verhindern. Die verbliebene Ruine wurde 1959 von der Firma „Chemomedica, Chemikalien und Arzneimittelvertriebsgesellschaft Creutzberg & Co.“ Gekauft. Das heutige Haus wurde 1956 erbaut.
Im Erdgeschoss war auch die Kunstgewerbehandlung von Ehleder zu finden.  


Im Erdgeschoß war auch die Kunstgewerbehandlung von Ehleder zu finden.


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[[Kategorie:Architekten:R. Meixner]]
[[Kategorie:Architekten:R. Meixner]]
[[Kategorie:Mozart]]
[[Kategorie:Mozart]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 26. Februar 2022, 16:48 Uhr

Haus: Wipplingerstraße 19 Grund-Informationen
Wipplinger z02.JPG
Aliasadressen =Wipplingerstraße 19, =Färbergasse 5
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 352 | vor 1821: 382 | vor 1795: 387
Baujahr 1956
Architekt R. Meixner


Das Gebäude - Architektur und Geschichte

Das heutige Haus wurde 1956 erbaut, nachdem es im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört worden war..

Vorgängerhaus

Im Mittelalter gehörte das Haus zur Judenstadt und wurde damit, wie die meisten anderen, 1421 von Herzog Albrecht V. beschlagnahmt. Urkundlich erwähnt wird, dass er es am 18.5.1422 verkauft hat. Mitte des 17. Jahrhunderts konnte der damalige Besitzer seine Schulden nicht bezahlen, das Haus wurde damals zwangsversteigert.

Wohnhaus Mozarts, Grünwaldsches Haus

Persönlichkeit Wolfgang Amadeus Mozart
Mozart Symbol free.png
Musik Symbol.png
In diesem Haus, es hieß damals noch "Grünwaldsches Haus", hat Wolfgang Amadeus Mozart zweimal gewohnt. Das erste Mal 1768, als seiner Eltern mit den beiden Kindern Nannerl und Wolferl erstmals in Wien waren. Mozart komponierte hier die Messe in G-Dur, die bei der Einweihung der Waisenhauskirche am Rennweg (am 7.12.1768) in Anwesenheit von Maria Theresia uraufgeführt wurde. Mozart soll hier, als 12-Jähriger, auch die Oper "La finta semplice" komponiert haben, deren Uraufführung in Wien angeblich durch die Intrigen anderer Musiker verhindert wurde.

Das zweite Mal, da Haus hieß hier bereits "Zum roten Säbel", wohnte er kurz nach seiner Hochzeit mit Konstanze Weber hier, Besitzer des Hauses war da Johann Georg Groshaupt. Wenige Monate später übersiedelte Mozart jedoch ins Nachbarhaus Wipplingerstraße 17, das dem Bankier und Kunstförderer Raymund Freiherr von Wetzlar gehörte.

Die Gedenktafel, die sich hier befand, dürfte für die Renovierungsarbeiten abgenommen worden sein.

Der Sabelkeller

Das Haus trug seinen Namen nach einem Weinkeller, "Zum roten Säbel", von den Wienern kurz "Sabelkeller" genannt. Das Lokal gehörte bis ins 18. Jahrhundert zu den beliebtesten Kellerschenken Wiens. [1]

Zu dem Wirtshaus gibt es eine Legende, die hier nachgelesen werden kann: Augustin im Sabelkeller.

Das Haus ab 1945

Das Gebäude wurde 1898 abgebrochen und durch ein neues ersetzt, das im September 1944 durch einen Bombentreffer nahezu vollständig zerstört wurde. Die noch verbliebenen Reste des Erdgeschoßes mussten mehrfach gesprengt werden, um einen Einsturz zu verhindern. Die Ruine wurde 1959 von der Firma „Chemomedica, Chemikalien und Arzneimittelvertriebsgesellschaft Creutzberg & Co.“ gekauft.

Im Erdgeschoss war auch die Kunstgewerbehandlung von Ehleder zu finden.



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Quellen

  1. Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze Wiens und ihre historisch interessanten Häuser. Gottlieb, Wien, 1883. S. 640