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Vom 14. bis ins 18. Jahrhundert befand sich hier die Hinrichtungsstätte "Auf der Gänseweide". Sie findet sich laut Huber-Plan 1773 - entgegen der Hinweise in der Literatur, die davon sprechen, dass sie im Bereich der Häuser 10 und 12 gewesen sei - im Bereich der Einmündung der Kegelgasse in die Weißgerberlände, also zwischen den Häusern [[Weißgerberlände 48]] und [[Weißgerberlände 50]]. | Vom 14. bis ins 18. Jahrhundert befand sich hier die [[Kategorie:Hinrichtungen in Wien|Hinrichtungsstätte]] "Auf der Gänseweide". Sie findet sich laut Huber-Plan 1773 - entgegen der Hinweise in der Literatur, die davon sprechen, dass sie im Bereich der Häuser 10 und 12 gewesen sei - im Bereich der Einmündung der Kegelgasse in die Weißgerberlände, also zwischen den Häusern [[Weißgerberlände 48]] und [[Weißgerberlände 50]]. | ||
Bevorzugte Hinrichtungsart war hier die Verbrennung (Scheiterhaufen), manchmal auch das Köpfen. Die berühmtesten Opfer waren im Jahr 1420 200 Juden, sie wurden im Auftrag von Albrecht V. verbrannt. Auch Else Plainacher fand hier den Tod - bei der einzigen Wiener Hexenverbrennung. Geköpft wurden hier vor allem Sodomiten, zum Beispiel 1672 ein Mann aus dem Waldviertel, der gemeinsam mit seinem Pferd hingerichtet wurde. | |||
== Häuser der Straße == | == Häuser der Straße == | ||
Version vom 26. November 2017, 10:31 Uhr
Weißgerberlände | |
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Benennung | 1862 |
Benannt nach | Weißgerbern |
Bezirk | 3. |
Vorherige Bezeichnungen | Gänseweide, Arme Sünder Gässel |
Namensgebung und Geschichte
Am rechten Ufer des Donaukanals verläuft die Durchzugsstraße, die die Dampfschiffstraße mit der Erdberger Lände verbindet (Grenze ist die Rotundenbrücke). Sie hat seit 1862 ihren Namen von den Weißgerbern, die sich hier am Fluss angesiedelt hatten, die Bezeichnung "Lände" weist darauf hin, dass hier Schiffe anlegten.
Berühmtheit erlangte die eher schmucklose Straße durch den Maler Friedensreich Hundertwasser, er machte aus einem früheren Fabriksgebäude (Weißgerberlände 14) ein Ausstellungshaus für seine eigenen Werke, aber auch für die anderer Künstler. Die einstmalige Schiffsanlegestelle der DDSG gegenüber dieses Hauses wurde ebenfalls von Hundertwasser gestaltet, ist aber heute nicht mehr in Betrieb. Ein Stück weiter oben, Ecke Kegelgasse und Löwengasse, befindet sich übrigens ein weiteres Haus, das Hunderwasser gestaltet hat, ein besonderes Wohnhaus aus den 1980er Jahren.
Ein Teil der Straße trug den Namen "Auf der Gänseweide", das Stück unbefestigten Weges entlang des Ufers trug die Bezeichnung "Arme Sünder Gässel" (die Verurteilten, die armen Sünder, mussten hier entlang zu ihrer Hinrichtung gehen).
Die Hinrichtungsstätte
Vom 14. bis ins 18. Jahrhundert befand sich hier die "Auf der Gänseweide". Sie findet sich laut Huber-Plan 1773 - entgegen der Hinweise in der Literatur, die davon sprechen, dass sie im Bereich der Häuser 10 und 12 gewesen sei - im Bereich der Einmündung der Kegelgasse in die Weißgerberlände, also zwischen den Häusern Weißgerberlände 48 und Weißgerberlände 50.
Bevorzugte Hinrichtungsart war hier die Verbrennung (Scheiterhaufen), manchmal auch das Köpfen. Die berühmtesten Opfer waren im Jahr 1420 200 Juden, sie wurden im Auftrag von Albrecht V. verbrannt. Auch Else Plainacher fand hier den Tod - bei der einzigen Wiener Hexenverbrennung. Geköpft wurden hier vor allem Sodomiten, zum Beispiel 1672 ein Mann aus dem Waldviertel, der gemeinsam mit seinem Pferd hingerichtet wurde.
Häuser der Straße
Da die Straße an der linken Seite vom Daonaukanal begleitet wird, trägt die Weißgerberlände nur gerade Hausnummern. Die Häuser wurden großteils zwischen 1870 und 1910 als großbürgerliche Mietwohnungen erbaut; die Lage am Wasser, die Nähe des Praters und die geringe Entfernung vom Stadtzentrum machten damals die Straße zu einer beliebten Wohngegend.
- Weigerberlände 2
- Weigerberlände 4
- Weigerberlände 6
- Weigerberlände 8
- Weigerberlände 10
- Weigerberlände 12
- Weigerberlände 14
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- Weigerberlände 20
- Weigerberlände 22
- Weigerberlände 24
- Weigerberlände 26, Beamtenwohnhaus (1924 erbaut)
- Weigerberlände 28
- Weigerberlände 30-36, Gemeindebau von Friedrich Schlossberg (1931 errichtet)
- Weigerberlände 38
- Weigerberlände 40
- Weigerberlände 42
- Weigerberlände 44-46
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