Kohlmarkt 8-10: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. November 2016, 14:18 Uhr

Grund-Information
Kohlmarkt 8-10 Gesamt.jpg

Kohlmarkt 8-10

Aliasadressen =Kohlmarkt 8-10, =Wallnerstraße 1/1A
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 259, 260, 261, 262 | vor 1821: 270, 271, 272, 273 | vor 1795: 141, 142, 143, 144
Baujahr 1875
Architekt Ludwig Tischler


Das Haus "Zum grünen Fassl" - Architektur und Geschichte

Das Haus wurde 1875 erbaut. Im Mezzanin des Hauses befand sich in der NS-Zeit die Kanzlei von Rechtsanwalt Dr. Paul Schick, der sein Büro für die illegale Arbeit der Revolutionären Sozialisten zur Verfügung stellte. Büroleiterin war die Funktionärin Lisl Zerner. [1]

Geschäftsportal von Hans Hollein

Portal von Hans Hollein

Das auffällige Geschäftsportal wurde von Hans Hollein designt, es war damals (1965) für den Kerzenshops Retti. Hinter der Aluminium-Fassade befindet sich ein Geschäftslokal, das nur 14 Quadratmeter große ist. Das Portal wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt.

Heute befinden sich in dem Haus die großen Luxus-Labels Diesel, Dolce & Gabbana, Herrenmoden von Ermenegildo Zegna und die Wiener Niederlassungen von Tiffany und Bulgari.

Tiffany

Vorgängerhaus

Schon das zuvor hier stehende Haus trug ein Hausschild, das auch dem Folgehaus seinen Namen gab: "Zum Samson". Als es dann die Familie Spöttl besaß, die hier ein Spezereiwarengeschäft führten, das "Zum grünen Fassl" hieß, änderte sich auch der Hausname. Man erhielt hier Weine und Schnäpse bester Qualität.

Angeblich war 1742 hier auch der Sitz der ersten österreichischen Freimaurerloge „Aux trois Canons" (Zu den 3 Regeln), die später auf den Bauernmarkt übersiedelte.

Zwischen 1771 und 1802 hatte die k.u.k. Wiener Börse ihren Sitz in dem Haus.

Die Sardellenkönigin

In dem Haus Nummer 8 hatte Ignaz Spöttl seine Delikatessenhandlung.

Spöttl hatte die schöne Tochter des kaiserlichen Büchsenspanners und Besitzer von Kottingbrunn, Josef Strassern, geheiratet, die als "Sardellenkönigin" bekannt wurde. Diese Mädchen, Maria Anna Spöttl, wurde früh Witwe und hatte zwei Verehrer: Vater und Sohn Graf Metternich. Die erotische Konfrontation, die sich daraus entwickelt haben soll, wurde in Kotzebues Komödie "Die beiden Klingsberg" verarbeitet.



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Quellen

  1. Herbert Exenberger, Antifaschistischer Stadtführer Wien, S. 7