Kumpfgasse 8-10: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 11: | Zeile 11: | ||
|- | |- | ||
|style="background-color:#ffffff;" | Ehem. Konskriptionsnummer | |style="background-color:#ffffff;" | Ehem. Konskriptionsnummer | ||
|style="background-color:#ffffff;" | 886b | |style="background-color:#ffffff;" | 886b (vor 1821: 940) | ||
|- | |- | ||
|style="background-color:#f1f1f1;" | Baujahr | |style="background-color:#f1f1f1;" | Baujahr |
Version vom 15. Januar 2016, 17:23 Uhr
Grund-Information | |
---|---|
Palais Rottal | |
Aliasadressen | =Kumpfgasse 8-10, =Singerstraße 17-19, =Grünangergasse 9 |
Ehem. Konskriptionsnummer | 886b (vor 1821: 940) |
Baujahr | 1667 / |
Architekt | Giovanni Pietro Tencalla / |
Das Palais Rottal - Architektur und Geschichte
Um 1720 befand sich hier ein kleiner frühbarocker Palast, er war nur ein Stockwerk hoch. An seiner Ecke war ein Runderker zur Grünangergasse angebracht. Vermutlich wurde es um 1667 erbaut, dabei wurde das Vorgängerhaus einbezogen. Der Architekt ist unbekannt, vermutlich war es Giovanni Pietro Tencalla, denn er war der Hausarchitekt der Familie Rottal. Dieses Palais vererbte Johann Graf Rottal 1674 seinen Vettern. Teile des alten Baus sind heute noch erhalten: Das Vestibül und die Portale. Um 1745 ging das Haus in Besitz der Wiener Stadtbank (Stadt Banco) über.
Das Billiotte'sche Stiftungshaus
Daneben stand ein weiteres Haus, es stammte etwa aus dem Jahr 1665 und gehörte dem Arzt Franz Billiotte. Billiotte war Franzose, der von Kaiser Leopold I. nach Wien berufen worden war, um sein Leibarzt zu werden. 1665 wurde er von der niederösterreichischen Ständen beauftragt, hier einen "Hortus Medicus“ (Medizinalpflanzengarten) einzurichten.
Billiotte kaufte dieses Haus, um Mittellose unentgeltlich zu behandeln und Wohnungen für Obdachlose zu schaffen. Nach seinem Tod stiftete er das Haus genau diesen Armen.
Um 1733 wurde das Haus von Anton Ospel umgestaltet, 1741 gelangte es ins Eigentum des Dreifaltigkeitsspital, das um 1745 mit dem Spanischen Spital vereinigt wurde - die Spitäler dürften es ebenfalls um 1745 an den Staat und damit an die Stadt Banco gegeben haben.
Nach dem Erwerb durch die Stadtbank kommt es im Jahre 1752 zu einem großen Umbau des ursprünglichen Palais. Ausführender Architekt war Franz Anton Pilgram, ein Schüler von Johann Lucas von Hildebrandt. Das Palais wurde um ein Stockwerk erhöht, außerdem kam es zur Schaffung eines großen zentralen Innenhofs. Ein Meisterstück der Wiener Barockbaukunst ist die Prunktreppe, die sehr langen Stiegenstaffel aus dem harten Kaiserstein wurden aus Kaisersteinbruch von den Meistern Elias Hügel und Johann Baptist Regondi geliefert.
Die Fassade wurde ebenfalls opulent umgestaltet, und ist größtenteils in dieser Form noch heute erhalten.
Einige Jahre nach dem Umbau des Palais wurde dieses mit dem Stiftungshaus zu einem einheitlichen Bau zusammengefasst. Hierzu wurde unter anderem die Fassade des Stiftungshauses dem des Palais angeglichen, außerdem wurde ein nördlich des Stiftungshaus gelegenes Gebäude in den Gebäudekomplex integriert.
Ab 1842 wurde bei neuerlichen Umbauarbeiten das Gebäude um ein Stockwerk erhöht. Außerdem wurde am neuen Stockwerk eine Attika angebracht. Auf dieser wurden Figuren angebracht, die zuvor am Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse verwendet wurden.
Ab 1849 beherbergt das Palais das neu gegründete, von Leo von Thun-Hohenstein geführte k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht, bevor es in späteren Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts als Sitz der Finanzverwaltung diente.
1903/04 erfolgte der letzte größere Umbau. Hierzu wurden in der Kumpfgasse zwei Häuser abgerissen um den Zubau des Hintertrakts zum Palais zu ermöglichen. Zusätzlich zur Finanzverwaltung diente das Gebäude auch ihr nahestehenden Stellen, wie z.B. der Staatsschuldenkassa bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Amtsgebäude.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte das Zentralbesoldungsamt das Gebäude.
Nach mehrjähriger Renovierung wird das Gebäude seit März 1981 teilweise von der Finanzprokuratur und der restliche Teil seit 1983 von der Volksanwaltschaft genutzt.
Die hier angebrachte Tafel erinnert daran, dass in dem Gebäude das Unterrichtsministerium untergebracht war.
Heute ist sind hier die Volksanwaltschaft und die Finanzprokuratur untergebracht. [1] [2]
Gehe weiter zu Kumpfgasse 9 | Singerstraße 18 | Grünangergasse 10
Gehe zurück zu Kumpfgasse | Singerstraße | Grünangergasse | Straßen des 1. Bezirks