Kumpfgasse 8-10: Unterschied zwischen den Versionen
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== Das | == Das Palais Rottal - Architektur und Geschichte == | ||
Um 1720 befand sich hier ein kleiner frühbarocker Palast, er war nur ein Stockwerk hoch. An seiner Ecke war ein Runderker zur Grünangergasse angebracht. Vermutlich wurde es um 1667 erbaut, dabei wurde das Vorgängerhaus einbezogen. Der Architekt ist unbekannt, vermutlich war es Giovanni Pietro Tencalla, denn er war der Hausarchitekt der Familie Rottal. Dieses Palais vererbte Johann Graf Rottal 1674 seinen Vettern. Teile des alten Baus sind noch erhalten: Das Vestibül und die Portale. | |||
=== Das Billiotte'sche Stiftungshaus === | |||
Franz Billiotte war gebürtiger Franzose und Leibarzt von Kaiser Leopold I. Er wurde 1665 im Auftrag der niederösterreichischen Stände nach Wien berufen um einen botanischen Garten für wissenschaftliche Zwecke einzurichten. Billiotte setzt sich sehr für die Armen ein und stiftete dazu auch das oben genannte Gebäude. In diesem Haus erhielten die Armen Wohnung und Verpflegung, außerdem hielt Billiotte darin auch unentgeltlich Ordination ab. Nach Billiottes Tod ging das Gebäude in eine Stiftung über, die das Fortbestehen des Gebäudes für die Armen garantieren sollte. | |||
Das Haus wurde vermutlich vor 1733 vom Vorarlberger Architekten Anton Ospel umgestaltet/renoviert. Es handelte sich dabei um einen schlichten vierstöckigen Bau mit üppig gestaltetem Portal. | |||
1741 fiel die Stiftung dem Dreifaltigkeitsspital und 1745 gemeinsam mit diesem dem vereinigten Spanischen Spital zu. Um etwa diese Zeit ging sowohl das Stiftungshaus wie auch das Palais Rottal in den Besitz der Wiener Stadtbank (Wiener Stadt-Banco) über. | |||
Die hier angebrachte Tafel erinnert daran, dass in dem Gebäude das Unterrichtsministerium untergebracht war. | |||
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An dieser Stelle entstand 1849 das<br /> | |||
k. k. Ministerium für Unterricht.<br /> | |||
Das Schul- und Erziehungswesen von zehn Nationen<br /> | |||
des alten Österreich und das heutige kulturelle Leben<br /> | |||
Österreichs beruhen auf den in diesem Ministerium<br /> | |||
verfaßte Ordnungen der Volksschule, der Mittelschule<br /> | |||
und der Hochschule. Die Minister Leo Graf Thun und<br /> | |||
Leopold Hasner haben ihre Namen unlösbar<br /> | |||
mit diesem Werk verbunden.<br /> | |||
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Heute ist sind hier die Volksanwaltschaft und die Finanzprokuratur untergebracht. | |||
<ref>Leopold Mazakarini, Barockpaläste der Innenstadt I, Gesellschaft für Natur und Heimatkunde, 1988, S.10-11</ref> | |||
<ref>Wolfgang Kraus, Peter Müller, Wiener Palais, Blanckenstein,1991, S.108 ff</ref> | |||
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== Quellen == |
Version vom 28. Dezember 2015, 11:02 Uhr
Grund-Information | |
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Palais Rottal | |
Aliasadressen | =Kumpfgasse 8-10, =Singerstraße 17-19, =Grünangergasse 9 |
Ehem. Konskriptionsnummer | 886b |
Baujahr | 1667 / |
Architekt | Giovanni Pietro Tencalla / |
Das Palais Rottal - Architektur und Geschichte
Um 1720 befand sich hier ein kleiner frühbarocker Palast, er war nur ein Stockwerk hoch. An seiner Ecke war ein Runderker zur Grünangergasse angebracht. Vermutlich wurde es um 1667 erbaut, dabei wurde das Vorgängerhaus einbezogen. Der Architekt ist unbekannt, vermutlich war es Giovanni Pietro Tencalla, denn er war der Hausarchitekt der Familie Rottal. Dieses Palais vererbte Johann Graf Rottal 1674 seinen Vettern. Teile des alten Baus sind noch erhalten: Das Vestibül und die Portale.
Das Billiotte'sche Stiftungshaus
Franz Billiotte war gebürtiger Franzose und Leibarzt von Kaiser Leopold I. Er wurde 1665 im Auftrag der niederösterreichischen Stände nach Wien berufen um einen botanischen Garten für wissenschaftliche Zwecke einzurichten. Billiotte setzt sich sehr für die Armen ein und stiftete dazu auch das oben genannte Gebäude. In diesem Haus erhielten die Armen Wohnung und Verpflegung, außerdem hielt Billiotte darin auch unentgeltlich Ordination ab. Nach Billiottes Tod ging das Gebäude in eine Stiftung über, die das Fortbestehen des Gebäudes für die Armen garantieren sollte.
Das Haus wurde vermutlich vor 1733 vom Vorarlberger Architekten Anton Ospel umgestaltet/renoviert. Es handelte sich dabei um einen schlichten vierstöckigen Bau mit üppig gestaltetem Portal.
1741 fiel die Stiftung dem Dreifaltigkeitsspital und 1745 gemeinsam mit diesem dem vereinigten Spanischen Spital zu. Um etwa diese Zeit ging sowohl das Stiftungshaus wie auch das Palais Rottal in den Besitz der Wiener Stadtbank (Wiener Stadt-Banco) über.
Die hier angebrachte Tafel erinnert daran, dass in dem Gebäude das Unterrichtsministerium untergebracht war.
Heute ist sind hier die Volksanwaltschaft und die Finanzprokuratur untergebracht. [1] [2]
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