Kohlmarkt 8-10: Unterschied zwischen den Versionen

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== Das Haus zum grünen Fassl - Architektur und Geschichte ==
== Das Haus "Zum grünen Fassl" - Architektur und Geschichte ==


1802 wurde die erste Wiener Börse in dieses Haus verlegt.
Das Haus wurde 1875 erbaut. Im Mezzanin des Hauses befand sich in der NS-Zeit die Kanzlei von Rechtsanwalt Dr. Paul Schick, der sein Büro für die illegale Arbeit der Revolutionären Sozialisten zur Verfügung stellte. Büroleiterin war die Funktionärin Lisl Zerner. <ref>Herbert Exenberger, Antifaschistischer Stadtführer Wien, S. 7</ref>
 
Im Mezzanin des Hauses befand sich die Kanzlei von Rechtsanwalt Dr. Paul Schick, der sein Büro für die illegale Arbeit der Revolutionären Sozialisten zur Verfügung stellte. Büroleiterin war die Funktionärin Lisl Zerner.  


=== Geschäftsportal von Hans Hollein ===
=== Geschäftsportal von Hans Hollein ===
[[File:Kohlmarkt 8-10 Retti Hans Hollein.jpg|thumb|Portal von Hans Hollein]]
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Das Portal des Kerzenshops Retti wurde von Hans Hollein designt.
Das auffällige Geschäftsportal wurde von Hans Hollein designt, es war damals (1965) für den Kerzenshops Retti. Hinter der Aluminium-Fassade befindet sich ein Geschäftslokal, das nur 14 Quadratmeter große ist. Das Portal wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt.


=== Wiener Tiffany ===
Heute befinden sich in dem Haus die großen Luxus-Labels Diesel, Dolce & Gabbana, Herrenmoden von Ermenegildo Zegna  und die Wiener Niederlassungen von Tiffany und Bulgari.
[[File:Tiffany Vienna 2009.JPG|thumb|left|Tiffany]]
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== Vorgängerhaus  ==
Schon das zuvor hier stehende Haus trug ein Hausschild, das auch dem Folgehaus seinen Namen gab: "Zum Samson". Als es dann die Familie Spöttl besaß, die hier ein Spezereiwarengeschäft führten, das "Zum grünen Fass" hieß, änderte sich auch der Hausname. Man erhielt hier Weine und Schnäpse bester Qualität.
Angeblich war 1742 hier auch der Sitz der ersten österreichischen Freimaurerloge  „Aux trois Canons" (Zu den 3 Regeln), die später auf den Bauernmarkt übersiedelte.
Zwischen 1771 und 1802 hatte die k.u.k. Wiener Börse ihren Sitz in dem Haus.
Die schöne junge Frau Maria Anna Spöttl, als „Sardellenkönigin" sehr populär, war die Tochter des kaiserlichen Büchsenspanners Josef Strassern, der später geadelt und Besitzer der Herrschaft Kottingbrunn (Niederösterreich) wurde; sie galt als Verehrte der beiden Grafen Metternich (Vater und Sohn), und eine „erotische Kollision" der beiden, die bei ihr stattgefunden haben soll, lieferte Kotzebue den Stoff für sein Lustspiel „Die beiden Klingsberg".




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[[Kategorie:Architekten:Ludwig Tischler]]
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== Quellen ==
* Herbert Exenberger, Antifaschistischer Stadtführer Wien, S. 7

Version vom 25. Dezember 2015, 21:16 Uhr

Grund-Information
Kohlmarkt 8-10 Gesamt.jpg

Kohlmarkt 8-10

Aliasadressen =Kohlmarkt 8-10, =Wallnerstraße 1/1A
Ehem. Konskriptionsnummer 260, 262 (alt: 271)
Baujahr 1875
Architekt Ludwig Tischler


Das Haus "Zum grünen Fassl" - Architektur und Geschichte

Das Haus wurde 1875 erbaut. Im Mezzanin des Hauses befand sich in der NS-Zeit die Kanzlei von Rechtsanwalt Dr. Paul Schick, der sein Büro für die illegale Arbeit der Revolutionären Sozialisten zur Verfügung stellte. Büroleiterin war die Funktionärin Lisl Zerner. [1]

Geschäftsportal von Hans Hollein

Portal von Hans Hollein

Das auffällige Geschäftsportal wurde von Hans Hollein designt, es war damals (1965) für den Kerzenshops Retti. Hinter der Aluminium-Fassade befindet sich ein Geschäftslokal, das nur 14 Quadratmeter große ist. Das Portal wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt.

Heute befinden sich in dem Haus die großen Luxus-Labels Diesel, Dolce & Gabbana, Herrenmoden von Ermenegildo Zegna und die Wiener Niederlassungen von Tiffany und Bulgari.

Tiffany

Vorgängerhaus

Schon das zuvor hier stehende Haus trug ein Hausschild, das auch dem Folgehaus seinen Namen gab: "Zum Samson". Als es dann die Familie Spöttl besaß, die hier ein Spezereiwarengeschäft führten, das "Zum grünen Fass" hieß, änderte sich auch der Hausname. Man erhielt hier Weine und Schnäpse bester Qualität.

Angeblich war 1742 hier auch der Sitz der ersten österreichischen Freimaurerloge „Aux trois Canons" (Zu den 3 Regeln), die später auf den Bauernmarkt übersiedelte.

Zwischen 1771 und 1802 hatte die k.u.k. Wiener Börse ihren Sitz in dem Haus.

Die schöne junge Frau Maria Anna Spöttl, als „Sardellenkönigin" sehr populär, war die Tochter des kaiserlichen Büchsenspanners Josef Strassern, der später geadelt und Besitzer der Herrschaft Kottingbrunn (Niederösterreich) wurde; sie galt als Verehrte der beiden Grafen Metternich (Vater und Sohn), und eine „erotische Kollision" der beiden, die bei ihr stattgefunden haben soll, lieferte Kotzebue den Stoff für sein Lustspiel „Die beiden Klingsberg".



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Quellen

  1. Herbert Exenberger, Antifaschistischer Stadtführer Wien, S. 7