Wo die Jungfrau zum Fenster hinaussieht am Alserbache
9., Alsergrund Sagen & Legenden Arne-Karlsson-Park Nußdorfer Straße 21
Historischer Hintergrund
Zur Einordnung: Das Pestlazarett am Alserbach gab es tatsächlich, es ist am Vogelschauplan von Joseph Daniel von Huber (1730-1788) zu sehen. Es dürfte bereits 1298 bestanden haben, damals wurde es vor allem für die Verbringung der Leprakranken aus der Stadt genutzt ("Johannes in der Siechenals"). Durch die Türken 1529 zerstört, wurde es an der Stelle wieder aufgebaut, an der dann das Bürger-Versorgungshaus stand, und von da an für Pesterkrankte genutzt. Das Spital verlor 1714 seine Bestimmung, blieb aber bis 1766 für allfällige Seuchen noch bestehen und wurde als Soldatenspital verwendet. Nach einer Integration der Gebäude in das Allgemeine Krankenhaus kam es 1857 zu einer Rückgabe an die Stadt. Zwischen 1922 und 1928 wurden die Gebäude abgerissen, an ihrer Stelle wurde der Arne-Karlsson-Park angelegt. [3] Die Als floss damals noch durch die heutige Spitalgasse.
Ebenfalls einen wahren Kern dürfte die Legende auch betreffend der Diebstähle in dem Lazarett haben. 1679 erregte ein Prozess Aufsehen, bei dem es um solche schweren Verfehlungen ging. Viele Personen erhielten schwere Strafen, der Lazaretts-Vorsteher wurde sogar zum Tod verurteilt.[4]
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Quellen
- ↑ Jakob Blümel: Die Geschichte der Entwicklung der Wiener Vorstädte: nach authentischen Quellen zusammengestellt, Teile 1-3. 1884, C. Vetter, Wien. S, 198
- ↑ J. Gebhart: Österreichisches Sagenbuch, Lauffer & Stolp, 1862, Wien. S. 30-31
- ↑ Wienerzeitung vom 26.11.2001
- ↑ Johann Werfring: Wo die Jungfrau zum Fenster hinausschaut. In: Wiener Zeitung
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