Salvatorgasse 1

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Haus: Salvatorgasse 1 Grund-Informationen
Wien08 109 (3157329808).jpg
Aliasadressen =Wipplingerstraße 2, =Hoher Markt 7, =Marc-Aurel-Straße 1, =Salvatorgasse 1
Ehem. Konskriptionsnummer Stadt, vor 1862: 381, 382, 387, 388, 389, 445, 446 | vor 1821: 411, 412, 418, 419, 420, 479, 480 | vor 1795: 425, 426, 420, 421, 422, 423, 424
Baujahr 1899 (Umbauten: 1969, 1974, 1983), Kassenhalle: 1938
Architekt Julius Deininger, Wunibald Deininger, Kassenhalle: Otto Schönthal


Das Haus - Architektur und Geschichte

Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1899 und wurde schon mehrfach umgebaut. Es erhielt die Bezeichnung "Römerhof".[1], [2]

1938 gestaltete Otto Schönthal die Schalterhalle der Niederösterreichischen Landeshypothekenanstalt (Hypo NÖ), die heute noch in dem Gebäude zu finden ist.

Vorgängerhäuser

damalige Wipplingerstraße 4

Haus 382 wurde 1447 zum ersten Mal erwähnt, 1494 gehörte es einem Kürschner (Laurenz Hüttendorfer). Um 1700 war Ferdinand Freiherr von Kollonits Besitzer des Gebäudes, etwa um diese Zeit erhielt es das Schild "Zum schwarzen Stiefel". 1845 verkaufte es die Familie Praitenacher von Praitenau an Pietro di Galvagni, zu dieser Zeit hieß das Haus "Zum Salvator".

Unter den Besitzern des Hauses 387 waren um 1450 der Apotheker Jorg Lemburger, um 1470 der Arzt Johannes Tichtel. 1847 war es - wie das Nebenhaus - in Eigentum von Pietro di Galvagni, der beide Häuser durch einen Neubau ersetzen ließ, der unter dem Namen "Galvagnihaus" bekannt wurde.

Beide Häuser wurden 1848 abgerissen und durch einen Neubau, damals Wipplingerstraße 4, ersetzt. 1863 besaß das Galvagnihaus der Freiherr von Liebig.

Wipplingerstraße 2

Die Häuser 388, 389, 445, und 446 wurden alle im 15. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und wurden 1851 durch einen Neubau (damals Wipplingerstraße 2) ersetzt..

Von Haus Stadt 381, das bereits 1450 erstmals urkundlich erwähnt wird, sind zahlreiche Besitzer bekannt:

  • 1480: Laurenz Hüttendorfer, der Kürschner, er kaufte 1494 auch Haus 382 und vereinte beide Häuser. Nach seinem Tod vererbte er es seinem Sohn Leopold.
  • 1540: Bürgermeister Paul Pernfuss
  • 1551: Hofrat Dr. Josepf Zoppl, sein Grabmal befindet sich in der Michaelerkirche.
  • 1750: Der Bürgermeister Josef Anton Bellesini erbt ein Viertel des Hauses und nutzt es als Wohnhaus
  • 1800: Johann Georg Reich Junior, ein Handelsmann
  • 1803: Andreas Reichsfreiherr von Felber

Auch dieses wurde 1851 abgebrochen.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Schubert-Wohnhaus

Wohnhaus des Komponisten Franz Schubert
KopfX.png Im Vorgängerhaus (389) wohnte zwischen 1818 und 1821 der Komponist Franz Schubert bei seinem Freund Johann Mayerhofer, dem Dichter.

Daran erinnerte einst auch eine hier angebrachte Gedenktafel, sie ist mittlerweile verschwunden.[3]

Wohnhaus und Gedenktafel Ivan Horbaczewski

Wohnhaus des Gesundheitsministers Ivan Horbaczewski
KopfX.png Eine heute noch vorhandene Gedenktafel Ecke Marc-Aurel-Straße/Salvatorgasse zeigt den Kopf von Ivan (Johann) Horbaczewski, dem ersten Gesundheitsminister Österreichs (15.5.1854 - 24.5.1942).

Die Tafel für den berühmtesten Wissenschaftler seiner Zeit auf dem Gebiet der Organischen Chemie wurde auf Initiative von Minister Edlinger hier im Jahr 2008 angebracht.

In seiner Ansprache schilderte Edlinger den Beweggrund dafür: “90 Jahre nach Gründung der Ersten Republik ist das ein kleiner Mosaikstein, mit dem wir auf zwei Dinge hinweisen wollen: dass 1918 in Österreich zumindest für einige Jahre eine Zeit großer sozialer Reformen begonnen hat. Und dass Österreich seit Jahrhunderten mit vielen Staaten Osteuropas Verbindungen hat, auf die wir heute in einem zusammenwachsenden Europa wieder aufbauen”.


Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Ivan Horbaczewski Commemorative Plaque in Vienna.jpg Horbaczewski, Johann Im Haus, das an

dieser Stelle stand,
lebte im Jahr 1918
der erste österreichische
Gesundheitsminister,
der ukrainische
Biochemiker und
Gelehrte Dr. Johann
Horbaczewski.

Ausgrabungen

Archäologische Grabungen Salvatorgasse 1
Ausgrabung 1899
Ausgrabungscode: 189903
zeitliche Lagerung: römisch
Beschreibung: Im Zuge des Hausumbaus wurden Reste römischer Mauern aus Bruchsteinen mit Mörtelbindung gefunden. im römischen Bauschutt fand man Ziegel, Keramik, Glas und Asche aus der Römerzeit.[4]
Ausgrabung 1971
Ausgrabungscode: 197105
zeitliche Lagerung: römisch/Mittelalter
Beschreibung: Im Jahr 1971 wurden beim Wasserleitungsbau römische Bruchsteinmauern sowie Estriche aufgedeckt. Weiters kamen Kellermauern aus dem Spätmittelalter zum Vorschein.[5]



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Quellen

  1. http://www.architektenlexikon.at/de/84.htm
  2. http://www.architektenlexikon.at/de/85.htm
  3. Czeike Felix: Wiener Bezirkskulturführer, I - Innere Stadt, 2. Verbesserte Auflage, Jugend und Volk, Wien. 1985, S. 173
  4. https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/
  5. https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/