Vorlaufstraße 3

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Haus: Vorlaufstraße 3 Grund-Informationen
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Aliasadressen =Vorlaufstraße 3
Ehem. Konskriptionsnummer Stadt, vor 1862: 451, 452 | vor 1821: 485, 486,| vor 1795: 462, 463
Baujahr 1889-1890
Architekt Wilhelm Stiassny


Das Haus "Zum blauen Hecht" und "Zum weißen Stern" - Architektur und Geschichte

1889 erbaute Wilhelm Stiassny das vierstöckige Gebäude.

Am 4. April 1944 verleibte sich das NS-Regime das Haus ein, 1948 wurde es seinen rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben.

Vorgängerhäuser

Zum blauen Hecht

Erstmals scheint das Haus Stadt 451 1444 in Urkunden auf, damals teilten es sich die Besitzer Hanns Piber, der Kartenmaler, und der Stadtkämmerer. 1568 war in dem Haus eine berühmte Gastschenke, das Einkehrerwirtshaus zum "blaben" (blauen) Hecht. Das Lokal ging in die Wiener Geschichte ein, denn hier entstand der Legende nach das Sprichwort "alter Schwede", das noch heute genutzt wird.

Lustiges

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1645 belagerten die Schweden unter Anführung des Feldherren Torstenson Wien. Beide Seiten hatten Kriegsgefangene gemacht, und nun sollten Austauschverhandlungen stattfinden. Der Kaiser lud die Schweden daher nach Wien ein, als besonderes Entgegenkommen gewährte er ihnen auch Einkäufe zu erledigen. Gerne nahmen die Schweden das Angebot an und stiegen am 10. Mai des Jahres hier, im blauen Hecht, ab. Die Gesandten verhandelten bei ihren Einkäufen so geschickt, dass die Bezeichnung "alter Schwede" zum geflügelten Wort wurde - für Schweden, die durch ihre Erfahrung nichts aus der Fassung zu bringen waren.

Diese Legende ist eine Variante des Entstehens des Sprichworts - eine andere besagt, dass Kurfürst Friedrich Wilhelm, nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, einen Mangel an gut ausgebildeten Soldaten hatte. Er holte daher erfahrene schwedische Soldaten als Ausbildner, die sich besonders auf Drill verstanden. Von den Soldaten wurden diese strengen Militärs "alte Schweden" genannt.

Zum finsteren (oder auch weißen) Stern

Haus 452, das 1444 erstmals erwähnt wurde, war das letzte Haus in der Sterngasse, die damals noch eine Sackgasse war. Das Haus war der Namensgeber der Sterngasse, es trug ein Hausschild "Zum finsteren Stern". 1862 scheint im Häuserverzeichnis der Name "weißer Stern" auf. Zu diesem Zeitpunkt gehörte dieses und das Nebenhaus 451 bereits einem Besitzer (der Gräfin Batthany).

1885 wurden beide Häuser abgerissen.



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Quellen