Sterngasse 3

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Haus: Sterngasse 3 Grund-Informationen
Wiener Neustädter Hof 2.jpg
Aliasadressen =Sterngasse 3
Ehem. Konskriptionsnummer Stadt, vor 1862: 507 | vor 1821: 541 | vor 1795: 477
Baujahr 1735-1737
Architekt Anton Ospel, Johann Pauli


Das Haus Wiener Neustädter Hof; auch: "Zu den sieben gelben Sternen" - Architektur und Geschichte

Eingangsbereich Sterngasse 3, View Google-Maps

Das Haus mit der frühbarocken Fassade wurde 1735 erbaut. Früher wurde es als Durchhaus zum Hohen Markt und in die Krebsgasse (heute Teil der Marc-Aurel-Straße) genutzt, mittlerweile sind die Tore verschlossen. Den Namen hat das Haus durch seine Besitzer erhalten: die Zisterzienserabtei von Wiener Neustadt. Die Abtei betrieb hier auch eine Ausschank, den Neustädter Keller.

Nachdem sich das Kloster hoch verschuldet hatte, legte man es mit dem Stift Heiligenkreuz zusammen.

Der angekettete Stein

An der Fassade hängt ein 79 Pfund schwerer Stein. Es handelt sich hier um eine Türkenkugel, die am 20. Juli 1683 aus der Leopoldstadt gegen die Stadt abgefeuert worden war.

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Vienna - Sterngasse Nr.3 Gedenktafe anno 1683.jpg Größte Türkenkugel im 1. Bezirk Anno 1683 Jahr

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Vorgängerhaus

1467 findet sich das Haus bereits in Dokumenten, ab Mitte des 16. Jahrhunderts wird als Besitzer Wolfgang Voglsinger angegeben. 1708 kauften es die Zisterzienser und ließen es schließlich für den Neubau abreißen.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohn- und Sterbehaus von Ladislav Pyrker

Persönlichkeit Ladislav Pyrker
KopfX.png

In dem Haus wohnte und starb der Dichter und Erlauer Erzbischof Ladislav Pyrker von Felsö-Eör (* 2. November 1772 Nagy-Lángh, Ungarn, † 2. Dezember 1847, ebenhier). Pyrker war nach seinem Studium in das Zisterzienserkloster eingetreten. Seine Gedichte wurden von Schubert vertont, er gilt auch als Förderer des jungen Grillparzer.

Nach Pyrker ist die Pyrkergasse im 19. Bezirk benannt.

2023 wurde hier eine Gedenktafel angebracht:

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Gedenktafel Johann Ladislaus Pyrker.jpg Johann Ladislaus Pyrker In diesem Haus starb

am 2. Dezember 1847
der Dichter und Mäzen

Johann Ladislaus Pyrker.

Er war Abt des
Zisterzienserstiftes Lilienfeld 1812-1819.
Bischof von Zips 1818-1820.
Patriarch von Venedig 1821-1827.
Patriarch-Erzbischof von Erlau 1827-1847.
ein Förderer von
Franz Schubert, Franz Grillparzer
und Josef Danhauser,
ein Gründungsvater des
Kurortes Bad Hofgastein
und ein Gründungsmitglied der
Österr. Akademie der Wissenschaften.

Gewidmet am 2. Dezember 2022
anlässlich seines 175. Todestages
im Jahre seines 250. Geburtstages

Wohn- und Sterbehaus des Juristen Matthias Wilhelm Virgilius Haan

Persönlichkeit Matthias Wilhelm Virgilius Haan
KopfX.png

Der Sohn des Justizhofrats Johann Georg Haan, Matthias Wilhelm Virgilius Haan ( * 27. November 1737 Wien, † 10. Dezember 1816, ebenhier) wohnte ebenfalls in diesem Haus. Haan war Beamter der Niederösterreichischen Landesregierung und machte dort - bis zum Amt des Präsidenten des Niederösterreichischen Landrechts, eine steile Karriere. Während der französischen Besatzung 1805 sorgte er für die Eintreibung der Zwangssteuer, und war Gegner der Folterstrafe in Form von Prügeln, für deren Abschaffung er eintrat.

Wohn- und Sterbehaus des Dichters Johann Baptist Alxinger

Persönlichkeit Johann Baptist Alxinger
KopfX.png

Johann Baptist Alxinger, dessen Pseudonym Xilanger war (* 24. Jänner 1755 Wien, † 1. Mai 1797, ebenhier), war eigentlich gelernter Jurist. Sein Interesse am Theater führte dazu, dass er in die Theaterverwaltung wechselte und ab 1794 Hoftheatersekretär war. Alxinger verbreitete die Ideen der Aufklärung und nutzte dazu die "Österreich Monatsschrift", die er gemeinsam mit Schreyvogel herausgab. Ab 1781 gehörte er der Freimaurer-Loge "Zur wahren Eintracht" an, er arbeitete hier an dem "Journal für Freymaurer" mit.

Nach ihm sind die Alxingergasse (10. Bezirk) und der Alxingerstein (im Pötzleinsdorfer Schlosspark, 18. Bezirk) benannt.

Wohn- und Sterbehaus des Religionsphilosophen Anton Günther

Persönlichkeit Anton Günther
KopfX.png

Anton Günther (* 17. 11.1783, Lindenau, † 24. 2.1863, ebenhier) hatte Philosophie, Jus und Theologie studiert und wurde 1821 zum Priester geweiht. Ab 1824 war er als Privatgelehrter in Wien tätig, er hatte den Orden verlassen, weil er ihm zu autoritär erschien. Er entwickelte neue Ideen zu einer katholisch philosophischen Lehrer und entwickelte damit den "Güntherianismus". Seine Ansätze veröffentlichte er 1857, sofort setzte die Kirche das Werk auf den Index verbotener Bücher. Seine Schüler begründeten - durch ihn inspiriert - den Altkatholizismus. .

Nach ihm ist die Günthergasse im 8. Bezirk benannt.

Wien - Eine Stadt stellt sich vor

Der Wiener Neustädter Hof trägt das Schild Nummer 119 der Aktion "Wien - Eine Stadt stellt sich vor".

Bild Sehenswürdigkeit Text der Tafel
Sterngasse 3 IMG 6609.JPG
1, Sterngasse 3 Wiener

Neustädter Hof
1734
vielleicht nach Entwurf von
Anton Ospel erbaut.



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Quellen