Stephansdom: Barbarakapelle

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Stephansdom: Die Barbarakapelle
Barbarakapelle, Sternrippengewölbe

Die Barbarakapelle liegt hinter dem Nordturm des Wiener Stephansdoms. Sie wurde im 15. Jahrhundert als spätgotische Seitenkapelle errichtet, 1474 geweiht und ist heute ein Ort der Meditation und des Gedenkens.

Bauzeit:
um 1474
Stil:
Spätgotik
Lage:
hinter dem Nordturm des Stephansdoms
Nutzung:
Meditationsraum, Ausstellungsort
Besonderheiten:
Reliquien aus Auschwitz und Mauthausen, Hrdlicka-Skulptur „Sr. Maria Restituta“
Zerstörung:
1945


Geschichte

  • 1474: Weihe der Kapelle, ursprünglich dem hl. Urbanus geweiht
  • 1945: Zerstörung beim Brand des Stephansdoms gegen Ende des Zweiten Weltkriegs
  • ab 1983: Nutzung als Meditationsraum

Architektur

  • Charakteristisches spätgotisches Sternrippengewölbe mit Schlusssteinen, die mit Wappen versehen sind
  • Schlichter, besinnlicher Innenraum, zurückhaltend gestaltet

Gedenkfunktion

Die Kapelle erinnert an die Opfer der NS-Diktatur:

  • In den Kreuzbalken sind Reliquien eingesetzt:
    • Asche aus dem Konzentrationslager Auschwitz
    • Erde aus dem Konzentrationslager Mauthausen

Kunstwerke

„Sr. Maria Restituta“ von Alfred Hrdlicka

Die Skulptur der „Sr. Maria Restituta“ von Alfred Hrdlicka wurde im Mai 2009 hier aufgestellt. Sie wurde als Nonne (Hartmann-Schwester) von den Nazis 1943 hingerichtet, weil sie sich als Oberschwester des Mödlinger Krankenhauses geweigert hatte, die Kreuze in den Patientenzimmern durch Hakenkreuze zu ersetzen. Am Sockel der Statue sind die Namen von sechs Straßenbahnarbeitern angebracht, die zusammen mit ihr enthauptet wurden.

Heutige Nutzung

  • Seit 1983 ist die Kapelle als Meditationsraum geöffnet
  • Sie dient auch als Ort für Sonderausstellungen, zuletzt (von Oktober bis November 2024) wurde hier die Ausstellung „Vom Handwerk zur Höhe“ gezeigt. Sie bot einen faszinierenden Einblick in die 656-jährige Tradition der Dombauhütte und verband handwerkliche Techniken mit zeitgenössischen architektonischen Entwürfen. [1]



Quellen