Skodagasse 32
Haus: Skodagasse 32 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Privatkrankenhaus Confraternität, Privatklinik Josefstadt - Architektur und Geschichte
In dem Gebäudekomplex befindet sich Wiens ältestes Privatspital, die Confraternität.
Die Idee zur Gründung einer Klinik (damals "Kranken-Hilfs-Confraternität für Handlungs-Commis in Wien") stammte von sieben bürgerlichen Händlern, die sich im Jahr 1729 zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen hatten, um ein Pflegeinstitut zu gründen, das ihren Berufsstand, aber auch Pilger und Reisende, behandelte. 1764 mietete sich die Vereinigung im Spanischen Spital in der Waisenhausgasse ein und betrieb dort zwei Krankenzimmer. 1779 ermöglichte Kaiser Josef II., dass der Confraternität im neuen Allgemeinen Krankenhaus (AKH, damals noch k.k. Universalkrankenhaus) ein Bereich zur Verfügung gestellt werden konnte.
Zum finanziellen Aufschwung kam es ab 1798, die Direktion der Klinik wurde von Johann Georg Passy (1752-1819) übernommen, der zur Finanzierung Theateraufführungen, Konzerte und Bälle organisierte. 1834 standen schließlich ausreichend Mittel zur Verfügung, um ein eigenes Gebäude für die Krankenanstalt anzuschaffen. Am 11. August des Jahres verkaufte der Schirmfabrikant Joseph Riefel das Haus in der Skodagasse an den Verein. Die Klinik wurde am 1. Mai 1835 mit fünf Krankenzimmern und 18 Betten eröffnet, angestellt waren zwei Krankenwärter und Ärzte. 1890 berief man Ordensschwestern aus dem Kloster der "Dienerinnen des heiligsten Herzen Jesu" zur Pflege der Patienten - sie waren bis 1976 hier tätig, damals konnte die Betreuung wegen Personalmangels nicht mehr aufrecht erhalten werden.
Die Klinik wurde sukzessive erweitert, 1862 konnte ein dahinter liegender Garten angekauft werden, der den Patienten zur Erholung dienen sollte, 1892 wurde durch den Architekten Josef Schmalzhofer ein weiterer Trakt angebaut, 1909 errichtete man den ersten Operationssaal, 1929 baute man das Spital um.
1938 lösten die Nationalsozialisten den Verein auf und zogen das gesamte Vermögen ein; Ärzte und private Sponsoren schlossen sich zu einer GmbH zusammen und kauften die Krankenanstalt; die Wiedereröffnung erfolgte 1946. 1994 erfolgte, nach einem Konkurs, eine Neuübernahme durch die Humanomed, die Confraternität wurde in "Privatklinik Josefstadt" umbenannt. Heute gehört das Krankenhaus der PremiQaMed Group. [1]
Kapelle
Im Innenhof des Komplexes befand sich eine, am 9. August 1835 geweihte, Kapelle, die 1937 noch umgestaltet wurde, aber 1994 abgerissen wurde.
Der Altar der Kapelle wurde 1835 von Carl Roesner gestaltet, das Altarbild von Leopold Kuppelwieser wurde nach dem Abriss in das Minoritenkonvent in der Alser Straße transferiert, es zeigt den Heiligen Joseph mit dem Jesuskind und Lilien.
Gedenktafeln
- Gedenktafel für die Gründer der Konfraternität 1729; enthüllt am 21. April 1929
- Gedenktafel für Johann Georg Passy, Direktor der Confraternität
- Gedenktafel für P. Heinrich Abel SJ, der 1895-1926 hier seelsorgerisch wirkte; enthüllt am 29. April 1928
- Gedenktafel zum 200jährigen Bestandsjubiläum, enthüllt am 9. September 1945 (im Hausflur)
Bild | Anlass/Persönlichkeit | Text der Tafel |
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Abel, Heinrich | Dem wiener Männerapostel P. Heinrich Abel S.J. |
Sterbehaus des Malers Adolf Albin Blamauer.
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