Herrengasse 5
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- Bezirk
1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Herrengasse 5
- =Schauflergasse 4
- Konskriptionsnummer
- vor 1862: 25, 26
- vor 1821: 34
- vor 1795: 18
- Baujahr
- Um 1722 / Umbau: 1898
- Architekten (Bau)
- Anton Ospel
Das Palais Brassican-Wilczek - Architektur und Geschichte
Das Palais, eigentlich als Durchhaus konzipiert, wurde unter den Freiherren Brassican Anfang des 18. Jahrhundert erbaut.
1728 kam das Palais in den Besitz von Carl Ignaz Lempruch und wurde 1825 von den Wilczeks übernommen. Noch heute besitzt die Familie das Palais, derzeit Graf Johann Gregor Wilczek. Zwischen 1898 und 1899 wurde durch Humbert Walcher von Molthein ein Um- und Neubau vorgenommen. [1]
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Wohn- und Sterbehaus des Johann Nepomuk Graf Wilczek
Bekannt wurde das Grafengeschlecht durch Johann Nepomuk Graf Wilczek (*1837 in Wien; † 1922 ebenhier), der Polarforscher und Kunstmäzen war.Hans Wilczek war Finanzier der Österreich-Ungarischen Nordpolexpedition von Julius Payer und Carl Weyprecht in den Jahren 1872 bis 1874, die mit der Admiral Tegetthoff das von ihnen benannte Kaiser-Franz-Joseph-Land erkundeten. Wilczek ließ die Burg Kreuzenstein errichten und erwarb das Schloss Moosham. Er gründete mit Theodor Billroth das Rudolfinerhaus, und die Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft (Obere Weißgerberstraße 2).
Wohnhaus des Leibchirurgen Giovanni Alessandro Brambilla
Nah beim Kaiser wohnte sein Leibchirurg Giovanni Alessandro Brambilla (Reichsritter von Carpiano 1784, * 15. April 1728, San Zenone al Po bei Pavia, Lombardei, † 29. Juli 1800 Padua). Brambilla hatte das chirurgische Examen 1857 in Wien bestanden - zu einer Zeit, als die Chirurgie generell nicht gut angesehen war. Bis dahin hatten dieses Fach Wundärzte und Feldchirurgen beim Militär wahrgenommen, vor allem aber waren Kurpfuscher, Scharfrichter, Gaukler, Zahnbrecher und Steinschneider als Chirurgen tätig, was dem Ruf des Fach nicht gerade dienlich war.
Brambilla hatte nun im siebenjährigen Krieg bereits Erfahrung als Feldchirurg gemacht und wurde 1764 von Kaiser Joseph II. zu seinem Leibchirurgen ernannt. Er reiste mit dem Kaiser durch viele Länder, konnte dort Erfahrungen mit anderen Chirurgen austauschen und erlangte so ein breitgefächertes Wissen. Schon 1779 übertrug man dem Chirurgen die Leitung des gesamten österreichischen Militärsanitätswesens, sein größtes Ziel war jedoch die akademische Bildung für Chirurgen. Auf sein Bestreben hin gab der Kaiser schließlich 1783 den Auftrag ein Collegium Medico-Chirurgicum Josephinum (heute kurz das Josephinum) zu errichten, damit war die erste Ausbildungsstelle für Unfallchirurgie geschaffen. Brambilla selbst war bis 1795 Direktor der Akademie und verfasste nebenher das Buch "Wienerische chirurgische Instrumenten-Sammlung", das 600 medizinische Instrumente in eine Ordnung brachte. [2], [3]
Nach Brambilla ist die Brambillagasse im 11. Bezirk benannt.
Wohn- und Sterbehaus Franz Högler
Der Bildhauer Franz Högler (* 25. Jänner 1802 Wien, † 12. Mai 1855, ebenhier), der hier gewohnt hatte, schuf zahlreiche Statuen, Porträtbüsten und Reliefs.Gedenktafel Franz Grillparzer und Joseph von Eichendorff
Im Palais Brassican-Wilczek wohnten auch die Dichter Franz Grillparzer (1791-1872) und Joseph von Eichendorff (1788-1857), woran eine Gedenktafel erinnert.Geburtshaus und Gedenktafel von Graf Stephan Szechenyi
An der Fassade ist eine weitere, zweisprachige, Gedenktafel – für den Politiker Graf Stephan Szechenyi (* 21. September 1791 Wien, † 8. April 1860 Wien) – angebracht:Wien - Eine Stadt stellt sich vor
Das Palais trägt das Schild Nummer 80 der Aktion "Wien - Eine Stadt stellt sich vor".
Alte Ansichten
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Quellen
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/739.htm
- ↑ Theodor Weiser: Telegraph 1862, Wien, Zamarski, 1862, S. 79
- ↑ Katharina Unterreiner: Medizin in Wien, Billroth&Co, Metroverlag, 2010, Wien, ISBN 978-3-99300-601-3, S. 26 ff
- ↑ Unbekannt (FotografIn), 1., Herrengasse 5, 1899, Wien Museum Inv.-Nr. 106153/26, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/578384/)
- ↑ Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Verlag), 1., Herrengasse 5 - Portal, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/5858, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/174230/)