Raub in der Schottenkirche

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BERMANN(1880) p0951 Das Schottenkloster im 17. Jahrhundert.jpg

Im Jahr 1538 trug es sich zu, dass sich ein Ketzer, ein Zimmermann, nachts in der Schottenkirche einsperren ließ.

Er brach in dieser Nacht das Sakramentshäuschen auf und stahl daraus die Hostien. Einen Teil warf er verächtlich auf den Boden und trampelte darauf herum, einen anderen Teil biss er an und spukte sie wieder aus. Einige stopfte er aber auch in en Hosensack, um sie einer noch größeren Unehre zu einem späteren Zeitpunkt auszusetzen.

Morgens, als die Kirche wieder aufgesperrt wurde, versteckte sich der Ketzer, doch er wurde trotzdem ergriffen. Sein Hemd war blutdurchtränkt, und als man den Unverletzten eine genauen Untersuchung unterzog, fanden sich die Hostien, blutrot.

Die Oblaten wurden dem Schänder abgenommen und an einem heiligen Ort verwahrt, der Dieb wurde zwar bekehrt, aber dennoch enthauptet, da er sich des öffentlichen Kirchenraubs schuldig gemacht hatte. [1]


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Quellen

  1. Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, 1952, Wien. S. 62, www.sagen.at