Rasumofskygasse 7

Aus City ABC

Haus: Rasumofskygasse 7 Grund-Informationen
Café Zartl Wien.jpg
Aliasadressen =Rasumofskygasse 7, =Marxergasse 35
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt x, 1770: x | 1795: x | 1820: x | 1847: x, xxx
Baujahr 1891
Architekt k.A.


Das Haus - Architektur und Geschichte

Das Gebäude wurde 1891 errichtet.

Café Zartl

Schon als das Haus erbaut wurde, fand sich hier ein kleines Kaffeehaus, das nach dem Ersten Weltkrieg von Robert Zartl übernommen wurde. Er gestaltete das Lokal neu, richtete Sitznischen ein, stellte Billardtische auf und kaufte sogar eine original Filtriermaschine Marke Kolschitzky.

Zu den Stammgästen zählten Robert Musil, Franz Karl Ginzkey, Richard Tauber, Karl Farkas, Heimito von Doderer und sein Freund Albert Paris Gütersloh, Auch Alfred Polgar fand sich hier häufig ein. Nach dem zweiten Weltkrieg - das Haus war durch Bomben leicht beschädigt worden, nahm das Café rasch wieder seinen Betrieb auf. Seither kamen Künstler wie Milo Dor, Georg Eisler, Barbara Frischmuth, Alfred Hrdlicka, Friedensreich Hundertwasser, Axel Corti, Gottfried von Einem, Karl Farkas, Jeannie Ebner und Friedrich Gulda hier her. Zur Zeit soll auch Robert Schindel hier Gast sein.

Seit Oktober 1982 gehört das Kaffeehaus Monika Hackl.

Von Karl Farkas stammen diese Zeilen über das Lokal: Geh’ in’s Café!
steht als Slogan heut auf manchem Kartl –
in’s gemütlichste Café, schön wie anno Schnee –
in’s Café Zartl!

Der Kalanag-Raum

Der Extraraum, der von Vereinen genutzt wird, ist nach dem Zauberer Helmut Ewald Schreiber (23.02.1903 – 24.12.1963), bekannt als "Kanalag", benannt.

Der Zauberer, der seit 1933 der NSDAP angehörte, verhinderte, dass in der NS-Zeit der Magische Zirkel aufgelöst wurde. Bei den Zaubershows durfte jedoch keine jüdische Musik laufen, auch jüdische Zauberkünstler durften nicht mehr auftreten. Als Hitler an die Macht kam, wurde Schreiber nicht nur Direktor der Bavaria Film in München, er zauberte auch vor öffentlichen Reden für Hitler. Nach dem Krieg hatte Schreiber Berufsverbot in der Film-Branche, er widmete sich nur mehr der Zauberei. Dabei zeigte er aufwendige Tricks, sodass vermutet wurde, er hätte etwas mit dem verschwundenen Nazi-Gold zu tun. Tatsächlich tauchten bei seinen Tourneen immer wider Banknoten auf, die zu den verschwundenen passten. Die CIA beobachtete ihn daher bis zu seinem frühen Tod. Seine geschiedene Witwe suchte noch lange nach dem Schatz, selbst sie war davon überzeugt, dass er etwas damit zu tun gehabt hätte.

... und die persönliche Sicht

Das Frühstück ist okay, wenn man mit Leberaufstrich und Marmelade aus dem Plastikschälchen kein Problem hat. Das Buffet gibt nicht viel her, aber der Vorteil ist, dass man auf keine Kellnerin angewiesen ist. Denn: Die Bedienung braucht lang, bis sie ihrer Arbeit nachkommt, doch auch daran ist man gewöhnt, wenn man öfter hier zu Gast ist. Die Stammkunden werden liebevoll bemuttert, und irgendwie ist es, trotz leicht heruntergekommenem Ambiente, gemütlich. Zumindest: ein Kaffeehaus, das überlebt hat.



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Quellen