Lerchenfelder Gürtel

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Lerchenfelder Gürtel (7., Neubau / 8., Josefstadt / 16., Ottakring)

Lerchenfelder Gürtel

Bezirk
7., Neubau / 8., Josefstadt / 16., Ottakring
Verlauf
von Hernalser Gürtel (Uhlplatz / Friedmanngasse) bis Neubaugürtel (Kreuzung Burggasse / Gablenzgasse)
Benennung
1883
Benannt nach
der ehemaligen Vorstadt Lerchenfeld
Länge in Metern
1020,41
Gehzeit in Minuten
12,29
Vorherige Bezeichnungen
u. a. Pelikangasse, Porteplatz, Am Linienwall, Gürtelstraße


Namensgebung und Geschichte

Der Lerchenfelder Gürtel ist ein Abschnitt des Wiener Westgürtels und bildet auf kurzer Strecke die markante Bezirksgrenze zwischen dem innerstädtischen Neubau und der dicht bebauten Josefstadt auf der einen sowie dem vorstädtischen Ottakring auf der anderen Seite. Der Straßenzug folgt wie der gesamte Gürtel der Trasse des ehemaligen Linienwalls und gehört heute zur stark befahrenen Wiener Gürtel Straße (B221) mit mehreren Fahrspuren und der U-Bahn-Linie U6 auf dem Mittelstreifen.

Die Benennung erfolgte 1883 nach der ehemaligen Vorstadt Lerchenfeld, deren Name seit dem 13. Jahrhundert belegt ist. Die genaue Herkunft ist ungeklärt; möglich sind ein Lärchenbestand, der Fang von Lerchen für den Hof oder eine ältere slawische beziehungsweise keltische Flurbezeichnung. Mit der Namensgebung sollte der historische Ortsname im Stadtbild bewahrt werden.

Vor der heutigen Bezeichnung trugen Teilstücke des heutigen Lerchenfelder Gürtels verschiedene Namen: Im Bereich von Neulerchenfeld sind bereits um 1800 Pelikangasse und ab 1830 der Porteplatz belegt, außerdem die Bezeichnung Am Linienwall. Nach der Schleifung des Walls wurde der neu angelegte Straßenzug ab den späten 1860er Jahren zunächst als Gürtelstraße geführt, bevor er 1883 offiziell in Lerchenfelder Gürtel umbenannt wurde.

Städtebaulich ist der Abschnitt durch eine nahezu geschlossene Verbauung mit Zinshäusern des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts geprägt. Entlang der Stadtbahntrasse entstanden die markanten Viaduktbögen, die heute als Lager, Werkstätten, Bars und Lokale genutzt werden und insbesondere rund um die Stationen Josefstädter Straße und Thaliastraße zur typischen Gürtel-Nachtlandschaft beitragen. Gleichzeitig markiert der Lerchenfelder Gürtel die westliche Kante der dicht bebauten Josefstadt, deren Geländestufe hier deutlich zum Gürtel hin abfällt.

Ansichten

Historische Darstellungen zeigen den Bereich des heutigen Lerchenfelder Gürtels noch als Randzone vor der Stadt, mit der barocken Breitenfelder Kirche und der Trasse des späteren Gürtels an der ehemaligen Stadtgrenze. Mit dem Bau der Stadtbahn und der gründerzeitlichen Zinshäuser wandelte sich das Bild rasch zu einem durchgehenden städtischen Straßenraum; Postkarten und Fotografien aus der Zeit um 1900 dokumentieren diesen Übergang vom Vorstadt- zum Verkehrsraum.

Häuser der Straße

Verkehrsanbindung

Der Lerchenfelder Gürtel ist Teil der stark frequentierten Wiener Gürtel Straße (B221) und bildet gemeinsam mit den anschließenden Abschnitten Hernalser Gürtel und Neubaugürtel eine zentrale Nord–Süd-Verkehrsachse am westlichen Stadtrand der inneren Bezirke. In der Mitte verläuft auf Viadukt- und Einschnittbauwerken die U-Bahn-Linie U6; direkt am Lerchenfelder Gürtel liegt die Station Thaliastraße an der Kreuzung mit Lerchenfelder Straße und Thaliastraße.

Am nördlichen Ende bei Uhlplatz besteht über die Station Josefstädter Straße ein weiterer Zugang zur U6; hier kreuzen außerdem die Straßenbahnlinien 2 und 33 den Gürtel. Entlang des Abschnitts binden mehrere Straßenbahnlinien und Buslinien über Querstraßen wie Burggasse, Neustiftgasse, Josefstädter Straße und Neulerchenfelder Straße die umliegenden Grätzl an. Für den Fuß- und Radverkehr ist der Gürtel selbst eher Barriere als Route; die wichtigen Verbindungen verlaufen auf den querenden Geschäftsstraßen und entlang der angrenzenden Grätzlachsen.


Quellen