Am Hof 11
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- Bezirk
1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Am Hof 11
- =Drahtgasse 1
- =Färbergasse 2
- =Ledererhof 1-5
- Konskriptionsnummer
- vor 1862: 336, 339 und 340
- vor 1821: 365
- vor 1795: 302
- Baujahr
- 1883 / Umgestaltung: 1934
- Architekten (Bau)
- Ludwig Tischler / Umgestaltung: Otto Schönthal und Emil Hoppe
Ledererhof - Architektur und Geschichte
Das Haus aus dem Jahr 1883 trägt an der Fassade eine originale Türkenkugel (sie wurde vergoldet) – sie stammt von der 2. Türkenbelagerung 1683 und war tatsächlich in dem Haus, das davor hier stand, eingeschlagen.
1934 erfolgte eine Umgestaltung des Hauses durch Emil Hoppe und Otto Schönthal, 10 Jahre später schlugen drei Bomben ein. Als die erste Bombe die linke Hausseite traf und dabei einen Teil zum Einsturz brachte, wurde ein Rauchfangkehrer verschüttet. Die zweite Bombe zerstörte das Dach und brachte Fenster- und Türstöcke zum Zerbersten. Am 5. April 1945 explodierte schließlich eine Bombe im Cafe vor dem Haus und verursachte durch die Druckwelle weitere Schäden.
Die Wiederherstellung des Hauses übernahm 1948 Emil Hoppe, diesmal alleine, die Rekonstruktion des ehemaligen Aussehens erfolgte erst in den 1990er Jahren.
Vorgängerhäuser
In dem ehemals hier stehenden Haus Stadt 339 bzw. 340 befand sich ein Gasthaus, das dem Äußeren Rat Michael Motz gehörte. Er ließ die Kugel vergolden und so entstand aus dem Haus "Zur blauen Kugel" das bekannte Wirtshaus „Zur goldenen Kugel“. [1]
Im 19. Jahrhundert befand sich in den Räumlichkeiten das Markt-Café Nicola, das besonders wegen seinem guten Frühstück berühmt war. Das Nebenhaus, das heute auch nicht mehr steht, hieß „Zu den 5 Kronen“. [2]
Die Besitzer des Hauses waren ab dem Jahr 1700 Folgende:
- 1700: Lorenz Pauer, königl. Büchsenspanner, Florian Herzog, Büchsenmeister und Dionys Spady, Strumpstricker.
- 1775: Ägidius Vollgruber
- 1787: Johann Vollgruber
- 1795 Joseph Freiherr von Aichen
- 1806 Sebastian Goldbach
- 1812: Wieser und Roher
- 1824: Thomas Wieser[3]
Gedenktafel
Gedenktafel | Text der Tafel |
---|---|
Türkenkugel |
Ausgrabungen
Als Ludwig Tischer den Neubau errichtete, fand man beim Abtragen des alten Gemäuers zahlreiche Ziegel aus der Römerzeit, das alte Haus war auf römischen Grundmauern errichtet worden.
Ausgrabungscode [4] | zeitliche Lagerung | Beschreibung der Fundstücke |
---|---|---|
188304 | römisch | Im Jahr 1883 wurden beim Neubau des Ledererhofes zahlreiche römische (?) Leisten- und Bauziegel, Platten und feste Grundmauern gefunden. Sie bildeten gegen den Judenplatz "bedeutende Anschüttungen". |
191505 | römisch | Als man 1915 Kanalgrabungen vornahm, wurde dabei ein römisches Straßenfundament durchschnitten. |
191502 | römisch | 1915 wurden bei Kanalgrabungen eine römische Mauer, Steinplatten und ein Terrazzoboden aufgedeckt. |
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Quellen
- ↑ http://www.albertmilde.com/deu/goldenekugel.html
- ↑ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 4. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 5
- ↑ Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 67
- ↑ https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll