Kriminalfall: Diebstahl in der kaiserlichen Küche

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Verbrechen: Diebstahl

Auch die kaiserliche Küche war vor Diebstahl nicht gefeit


Hofrat Wetschl war am Hof des Kaisers zuständig für die wirtschaftliche Führung. 1896 war ihm aufgefallen, dass die Auftragsbücher einen eigenartigen Trend verzeichnete: Die gelieferten Mengen am Köstlichkeiten wie Champagner, Kaviar und Hummer wurden immer geringer, die Preise blieben jedoch unverändert.

Unter Beiziehung von Detektiven fand er bald einen Betrügerring, der – unter der Aufsicht des Chefkochs - in der kaiserlichen Küche sein Unwesen trieb. Jahrelang war bereits Essen abgezweigt und an Restaurants weiter verkauft worden. Große Teile des Küchenpersonals waren informiert – doch es passierte Keinem etwas – zu sehr schämte man sich, dass so etwas am kaiserlichen Hof passieren konnte: Der Küchenchef, der sich ein Vermögen angehäuft hatte, wurde in die Pension entlassen, die Mitwisser erhielten ein Schweigegeld und wurden an andere Stellen versetzt.

Dem selbst unschuldigen Oberküchenmeister Heinrich Graf Wolkenstein warf man massive Führungsschwäche vor – auch er wurde mit anderen Aufgaben betraut. Diese Schmach konnte er nicht überwinden, und so beging er Selbstmord. Dieser Fall wurde erst 100 Jahre nach dem Geschehen von der Historikerin Marina Winkelhofer aufgedeckt, die in den alten Beständen des Hofwirtschaftsamtes recherchierte.



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