Kategorie:Krankenhäuser
Übersicht
Das Gesundheitssystem in Wien ist komplex - es gibt öffentliche, gemeinnützige und private Spitäler.
In Wien überlagern sich diese drei Faktoren, daraus entsteht diese gefühlte Komplexität: Eigentümer/Träger, Finanzierung und Zugang (Kassenleistung vs. privat). Diese drei Ebenen sind nicht deckungsgleich.
Spitäler
Öffentliche Spitäler
Mit „öffentlich“ ist in der Praxis meist gemeint: Das Spital gehört einem öffentlichen Träger und ist Teil der öffentlichen Versorgungsstruktur. In Wien ist das vor allem der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) mit den Kliniken (Klinik Favoriten, Hietzing, Donaustadt, Floridsdorf, Ottakring, Landstraße) sowie – in einer besonderen Konstruktion – das AKH/Universitätsklinikum, das zugleich Hochleistungsversorgung und universitäre Lehre/Forschung abdeckt.
Öffentliche Spitäler sind typischerweise erste Adresse für breite Akutversorgung, Notfallmedizin und komplexe Fälle, und sie sind in die regionale Versorgungsplanung (RSG) eingebunden (wer macht welche Leistungen, in welcher Dichte).
- Universitätsklinikum AKH Wien - 9., Währinger Gürtel 18-20
- Wiener Gesundheitsverbund Klinik Donaustadt - 22., Langobardenstraße 122
- Wiener Gesundheitsverbund Klinik Floridsdorf - 21., Brünner Straße 68
- Wiener Gesundheitsverbund Klinik Favoriten - 10., Kundratstraße 3
- Wiener Gesundheitsverbund Klinik Hietzing - 13., Wolkersbergenstraße 1
- Wiener Gesundheitsverbund Klinik Landstraße - 3., Juchgasse 25
- Wiener Gesundheitsverbund Klinik Ottakring - 16., Montleartstraße 37
- Österreichische Gesundheitskasse - Mein Hanusch-Krankenhaus - 14., Heinrich-Collin-Straße 30
- Orthopädisches Spital Speising - 13., Speisinger Straße 109
- Therapiezentrum Ybbs - auch zu Wien gehörig, aber an einem Standort in Niederösterreich, Persenbeuger Straße 1-3, 3370 Ybbs an der Donau
Gemeinnützige Spitäler (häufig „Ordensspitäler“ oder gemeinnützige Träger)
„Gemeinnützig“ sagt zunächst etwas über die Zweckbindung aus: Gewinne werden nicht (oder nicht primär) ausgeschüttet, sondern wieder in den Betrieb investiert. In Wien sind das oft konfessionelle oder gemeinnützige Träger (klassisch: Ordenskrankenhäuser), aber auch andere Körperschaften, die als gemeinnützig organisiert sind. Wichtig: Viele dieser Häuser sind integraler Teil der öffentlichen Versorgung, obwohl sie nicht der Stadt gehören. Für Patientinnen und Patienten wirken sie daher oft „wie öffentliche Spitäler“, weil sie Kassenleistungen anbieten, Notfallstrukturen haben oder definierte Versorgungsaufträge erfüllen. Die hier genannten Spitäler sind daher gemeinnützig aber ohne Öffentlichkeitsrecht.
- Krankenhaus der Barmherzigen Brüder - 2., Johannes von Gott Platz 1
- Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul - 6., Stumpergasse 13
- Evangelisches Krankenhaus - 18., Hans-Sachs-Gasse 10-12
- Herz Jesu-Krankenhaus - 3., Baumgasse 20A
- Fanziskus Spial - 5., Nikolsdorfergasse 26-36
- St. Josef-Krankenhaus - 13., Auhofstraße 189
- Traumazentrum Wien der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt - Fakultätsklinikum der Sigmund Freud Privatuniversität - 12., Kundratstraße 37
- St. Anna-Kinderspital Zentrum für Kinder- und Jugendheilkunde - 9., Kinderspitalgasse 6, 1090 Wien
- Krankenhaus Göttlicher Heiland - 17., Dornbacher Straße 20-30, 1170 Wien
Private Spitäler/Privatkliniken
„Privat“ bezieht sich primär auf den Träger (privates Unternehmen) und sehr häufig auch auf das Finanzierungs- und Zugangsmodell. Viele Privatkliniken arbeiten stark mit Privatversicherung/Sonderklasse und Selbstzahlerleistungen, teilweise aber auch mit Kassenverträgen oder selektiven Vereinbarungen. Das Leistungsspektrum ist oft fokussierter (z. B. planbare Eingriffe, bestimmte Fächer), während die Vollbreite der Akut- und Notfallversorgung – insbesondere bei Hochkomplexität – typischerweise in der öffentlichen/gemeinnützigen Spitalslandschaft verankert bleibt.
- Privatklinik Confraternität - 8., Skodagasse 32
- Privatklinik Goldenes Kreuz - 9., Lazarettgasse 16-18
- Sanatorium Hera - 9., Löblichgasse 14
- Sonderkrankenanstalt der Justizanstalt Wien-Josefstadt - 8., Wickenburggasse 18-22
- Heereskrankenanstalt Wien - 21., Brünner Straße 238
- Rudolfinerhaus - 19., Billrothstraße 78
- Wiener Privatklinik - 9., Pelikangasse 15
- Privatklinik Döbling - Vienna International Health Center - 19., Heiligenstädter Straße 55-63
- Gesundheitszentrum für Selbständige - 5., Hartmanngasse 2B
- Atomos Klinik Währing - 18., Kreuzgasse 17-19
- Kuzbari Zentrum für ästhetische Medizin - 1., Seitzergasse 2-4 und 6
Was bedeutet „mit Öffentlichkeitsrecht“ in diesem Zusammenhang?
Unabhängig vom Eigentümer gibt es Krankenanstalten „mit Öffentlichkeitsrecht“. Vereinfacht: Das ist eine rechtliche/organisatorische Einordnung, die u. a. mit Versorgungsauftrag, Zugänglichkeit und Einbindung in das System zusammenhängt. Ein Haus kann also nicht der Stadt gehören, aber dennoch öffentlichkeitsrechtlich geführt werden und damit systematisch Teil der Regelversorgung sein.
Wie wird das bezahlt?
In Österreich (und damit auch in Wien) kommt die Spitalsfinanzierung typischerweise aus mehreren Töpfen, die je nach Träger und Leistungsart unterschiedlich stark wirken:
- Landesgesundheits-/Spitalsfinanzierung (für die Regelversorgung, leistungsorientiert und über Planung gesteuert),
- Sozialversicherung (z. B. für bestimmte Leistungen, Ambulanzen, Vertragsmodelle),
- PRIKRAF/privat (bei Privatkliniken und Sonderklasse je nach Modell),
- Sonderträger wie AUVA (Unfallversorgung/Trauma) oder Bund (Militär/Justiz) für spezielle Einrichtungen.
Für Patienten bedeutet das: Mit e-card/Kassenanspruch ist man in sehr vielen Häusern versorgbar, aber Wahlärztliches/Privatklinisches kann Zusatzkosten oder Versicherungsdeckung voraussetzen.
Was heißt das praktisch für Patientinnen und Patienten?
Wenn es akut ist (Notfall), zählt zuerst die medizinische Dringlichkeit und die Versorgungsstufe – weniger die Trägerform. Bei planbaren Eingriffen spielen Wartezeiten, Spezialisierung, Sonderklasse/Privatversicherung und gewünschte Ärzteteams stärker hinein. Darum kann es sein, dass zwei Häuser beide „Spital“ heißen, sich aber im Zugang und in der Abrechnung deutlich unterscheiden.
Reha-Zentren
Zusätzlich stehen drei Rehabilitationszentren zur Verfügung:
- Rehaklinik Wien Baumgarten, 14., Reizenpfenniggasse 1, nicht gemeinnützig
- Rehabilitationszentrum Meidling der AUVA, 12., Köglergasse 2A, nicht gemeinnützig
- Neurologisches Rehabilitationszentrum Rosenhügel - 13., Rosenhügelstraße 192A, gemeinnützig
Langzeitpflege
Zusätzlich gibt es Einrichtungen der Langzeitpflege bzw. Langzeitversorgung in Wien (inklusive gemeinnütziger Träger und privater Anbieter).
Gemeinnützig sind:
- Wiener Gesundheitsverbund Pflege Baumgarten, 14., Hütteldorfer Straße 188/Seckendorfstraße 1
- Wiener Gesundheitsverbund Pflege Donaustadt - 22., Langobardenstraße 122
- Wiener Gesundheitsverbund Pflege Innerfavoriten - 10., Bernhardtstalgasse 32
- Wiener Gesundheitsverbund Pflege Leopoldstadt - 2., Engerthstraße 154
- Wiener Gesundheitsverbund Pflege Liesing - 23., Haeckelstraße 1A
- Wiener Gesundheitsverbund Pflege Meidling - 12., Stüber-Gunther-Gasse 2
- Wiener Gesundheitsverbund Pflege Rudolfsheim-Fünfhaus - 15., Kardinal-Rauscher-Platz 2
- Wiener Gesundheitsverbund Pflege Simmering - 11., Dittmanngasse 5
- Anton-Proksch-Institut - 23., Gräfin-Zichy-Straße 6
- Haus der Barmherzigkeit Seeböckgasse - 16., Seeböckgasse 30A
- Haus der Barmherzigkeit Tokiostraße - 22., Tokiostraße 4
Nicht gemeinnützig (daher provatwirtschaftlich geführt) ist nur ein Standort:
- Sanatorium Liebhartstal - 16., Kollburggasse 6-10
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