Kahlenberg

Aus City ABC

Der ehemalige "Sauberg", der wegen den zahlreichen Wildschweinen so genannt wurde, erhielt den Namen Kahlenberg erst 1693, als der Leopoldsberg umbenannt wurde. Er ist 484 Meter hoch und war bis in 17. Jahrhundert unbewohnt.

Als Ferdinand II. den Berg 1628 erwarb, nannte er ihn Josephsberg. und ließ ein Gebäude errichten, das er dem Orden der Kamaldulenser widmete. Die Kapelle des eremitischen Ordens war dem Heiligen Joseph gewidmet, um die sich bald einige Häuser ansiedelten, Josefsdorf war entstanden. [1]

Die Rolle des Kahlenbergs in der Zweiten Türkenbelagerung

Am 14. Juli 1683 waren die Türken in Wien eingefallen, und belagerten die Stadt und deren Umgebung von Süden, Westen und Norden. In der Stadt waren schon die Nahrungsmittel knapp geworden, Seuchen grassierten und die Panik war groß. Auch Wiens Bürgermeister, Johann Andreas von Liebenberg war unter den Todesopfern, er starb am 9. September. Einen Tag später, am 10. September konnten die Wiener erfolgreich die Löwelbastei verteidigen, am 11.9. besetzten die alliierten christlichen Trippen den Kahlenberg.

Am 12.9.1683 - nach einer Predikt des Kapuzinerpaters Marco d'Aviano am Leopoldsberg - zogen vom Kahlenberg aus die gesammelten Truppen, 60.000 Mann stark, unter Anführung des Polenkönigs Jan III. Sobieski gegen die Belagerer am Berg, gleichzeitig verteidigten die Wiener ihr Wälle. Das osmanische Herr flüchtete überstürzt, die Gefahr war gebannt. Sobieski wurde hoch gefeiert, auch wenn er den gesamten Schatz des Kara Mustafa für sich behielt und die kaiserlichen Truppen nahezu leer ausgegangen waren.

Stefaniewarte

Am höchsten Punkt des Berges ist die Stefaniewarte zu finden. Zwischen 1953 und 1956 war sie als Rundfunksender mit Antennen ausgestattet, diese Nutzung erübrigte sich, als der ORF einen 165 Meter hohen Stahlrohrmast errichten ließ, der das Bild heute noch prägt.

Kirche St. Josef

Knapp unterhalb des Gipfel steht die kleine St. Josefskirche.

Zahnradbahn

1873 wurde anlässlich der Wiener Weltausstellung die erste österreichische Dampf-Zahnradbahn auf den Berg errichtet - eröffnet wurde sie jedoch erst 1874. Über eine Strecke von 5,5 km konnte man von Nussdorf - bei der heutigen Endstation der Staßenbahnlinie D - über Grinzing und Krapfenwaldl bis zum Kahlenberghotel gelangen.

Die Bahn wurde am 1. September 1920 eingestellt.

Albrecht-Dürer-Fest und der Künstlerstein

Unweit von St. Josef, im Wald, oberhalb eines Treppenaufgangs, der zum Kaiserin-Elisabeth-Denkmal führt, ist ein 50 cm hoher Stein zu finden. Er erinnert an ein Grabmal, ist jedoch der "Künstlerstein". Seit 1846 wurde hier ein Maifest abgehalten, das "Albrecht-Dürer-Fest", das den Geburtstag des Künstlers (21.5.1471) zelebrierte.

Der Albrecht-Dürer-Verein stiftete diesen Stein zum Gedenken an das Fest zu Ehren Albrecht Dürers und aller Künstler.

Der Stein zeigt die Jahreszahlen, an denen die Veranstaltungen stattgefunden hatten und drei Wappen, die jeweils eine Palette (Maler), ein Bildhauerwerkzeug und ein Winkelmaß mit Zirkel (Architektur) darstellen. [2]

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Künstler Maifeste Kahlenberg.jpg Albrecht-Dürer-Fest Künstler-Maifeste

1846. | 1853.
1847. | 1854.
1850. | 1855.
1851. | 1856.
1852. | 1857.
1872.



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Quellen

  1. Archiv Wien, Archiv Verlag, Blatt W 06002
  2. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 45