Jauresgasse 2

Aus City ABC

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk
3., Landstraße
Aliasadressen
=Jauresgasse 2-4
Konfession
russisch-orthodox
Baujahr
1893
Architekten (Bau)
Grigorij Iwanowitsch Kotov
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0


Nikolaikirche, auch Russisch-orthodoxe Kathedrale zum heiligen Nikolaus - Architektur und Geschichte

Neben der Botschaft der heutigen Russischen Föderation befindet sich die russisch-orthodoxe Kathedrale zum heiligen Nikolaus. Die Kirche wurde zwischen 1893 und 1899 nach Plänen des aus St. Petersburg stammenden Architekten Grigorij Iwanowitsch Kolov erbaut, die Errichtung betreute Luigi von Giacomelli. Der Backsteinbau ist im typischen russisch-spätbyzantinischem Stil errichtet, die Kirche hat fünf Kuppeln mit Laternen und Zwiebelhelmen. Die Weihe fand am 16. April 1899 statt, wobei das Patronat der Oberkirche dem heiligen Nikolaus, der Unterkirche dem heiligen Alexander Fürst Nevskij gewidmet wurde.

Als 1914 die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Österreich abgebrochen wurden, wurde auch die Kirche geschlossen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche der Reichsmusikhochschule Wien zur Nutzung übertragen. [1] Erst nach dem 2. Weltkrieg, 1945, eröffnete man sie wieder als Gotteshaus. In der Besatzungszeit, 1947, wurde durch die Rote Armee eine neue Hauptglocke gestiftet. 1962 wurde die Kirche in den Rang einer Kathedrale erhoben, seit 1969 ist hier de Sitz der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde Wiens. [2], [3]

Gedenktafel zu Sanierung

Zwischen 2003 und 2011 wurde eine umfassende Renovierung der Kirche vorgenommen.

Gedenktafel Text der Tafel
Wien03 Jauresgasse002 2018-05-25 GD Generalsanierung 0305 Tafel1b.jpg

Erbaut wurde diese denkmalgeschützte Kathedrale von 1893 bis 1899.JPG

Russisch Orthodoxe Kirche - Moskauer Patriarchat
Diözese von Wien und Österreich
Kathedrale zum heiligen Nikolaus
Erbaut in den Jahren 1893-1899
Die Restaurierung der Kathedrale erfolgte in den Jahren 2003-2008
unter dem Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' Aleksij ll.
und dem Bischof von Wien und Österreich Hilarion
dank der finanziellen Unterstützung durch die Russische Föderation,
die Firma "Lukoil", den Magistrat der Stadt Wien,
das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur,
sowie unter Beteiligung des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, der Firmen
"Gazexport", "Mossib", "Strojmaterialintorg" und zahlreicher privater Sponsoren.

Ansichten

Die Kirche im Inneren

Der Innenraum ist Großteils mit Schnitzereien aus orientalischem Zypressenholz und Fresken, die jeden Zentimeter der Wand und Decke bedecken, ausgestattet. Sie wurden zwischen 2006 und 2008 von Archimandrit Zinon geschaffen. Die hier abgebildeten Zyklen zeigen die Hauptfeste des Kirchenjahres und Propheten, Heilige und Märtyrer, wie Sergius von Radonez oder Serafim von Sarov. Auffällig ist der Einsatz von Blau- und Weißtönen, die eine himmlische Atmosphäre schaffen sollen.

Beherrscht wird der Innenraum durch eine reich geschmückte Ikonostase, die nach einem Entwurf von Kotov ausgeführt wurde. Man sieht viel Blattgold und Schnitzereien, die Ikonen wurden von Alexej Charlamoff und Nikolaj Alexandrowitsch Bruni auf Kupfer aufgemalt. Die Holztür zum Altarraum symbolisiert den Übergang von der Gemeinde- zur Altarzone.

In der Kirche befinden sich fünf Kronleuchter aus Kupfer, der größte hängt in der Hauptkuppel. Sie waren ein Geschenk von Zar Nikolaus II. Die Kuppel wird von vier massiven Granitsäulen getragen.

In der Unterkirche ist ebenfalls eine Ikonostase zu finden, sie ist aus rosa Marmor, und wurde vom Moskauer Ikonenmaler Archimandrit Zinon 2004 gestaltet. Hier befindet sich auch das sechseckige Taufbecken, es ist für die Taufe von Erwachsenen vorgesehen. Der Seitenaltar der Unterkirche ist dem hl. Martin, Bischof von Tour, geweiht.

Die Kirche hat auch Reliquien, zu finden sind hier Splitter des Kreuzes von Christus (in der Sakristei, sie stammen aus der Schatzkammer von Venedig) und Überreste von Aposteln. In der Oberkirche befindet sich ein Schrein mit Reliquien des hl. Nikolaus, in der Sakristei aus Rom überführte Partikel der Reliquien der Apostel Petrus und Paulus. Außerdem gibt es Reliquien des hl. Martin (Bischof von Tour), des Großfürsten Alexander Nevskij und der heiligen Starzen (heilige Mönche) von Optina Pustyn‘. [4]

Die Glocken der Kirche

Die Kirche verfügt über das größte russisch-orthodoxe Geläut Österreichs, es besteht aus 10 Glocken. Die größte von ihnen, sie wurde angeblich aus erbeuteten Kanonen der Deutschen Wehrmacht gegossen, ist eine Stundenschlagglocke. [5] Die anderen neun Glocken wurden in der Bauzeit vom Vorsitzenden des Baukomitees, Graf Kapnist, gestiftet. [6]

Schlagton Durchmesser in cm Gießerei Gussjahr
120,2 Pfundner 1947
84 Hilzer 1893
75 Hilzer 1893
cis² 68 Hilzer 1893
dis² 63 Hilzer 1893
60 Hilzer 1893
56 Hilzer 1893
51 Hilzer 1893
44 Hilzer 1893
41 Hilzer 1893

Historische Ansichten



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Quellen

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-orthodoxe_Kathedrale_(Wien)
  2. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Russisch-orthodoxe_Kathedrale
  3. https://nikolsobor.org/SITE3/index.php?lang=de-at
  4. https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Sakralbauten/Andere%20christliche%20Kirchen/Russisch-Orthod.%20Kathedrale%20St.%20Nikolaus
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-orthodoxe_Kathedrale_(Wien)
  6. https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Sakralbauten/Andere%20christliche%20Kirchen/Russisch-Orthod.%20Kathedrale%20St.%20Nikolaus
  7. Unbekannt (Fotograf), 3., Jaurèsgasse 2 - Russisch-orthodoxe Kathedrale, um 1890, Wien Museum Inv.-Nr. 106081/122/3, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/181702/)
  8. August Stauda (Fotograf), 3., Jauresgasse 2 - Russische-orthodoxe Kathedrale, um 1899, Wien Museum Inv.-Nr. 105018/55, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/100587/)
  9. Carl (Karl) Ledermann jun. (Hersteller), Russische Kirche. Wien III, Richardgasse., 1906 (Herstellung), Wien Museum Inv.-Nr. 183423, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/355263/)
  10. Gerlach & Wiedling (Buch- und Kunstverlag) (Verlag), 3., Jaurèsgasse 2 - Russisch-orthodoxe Kathedrale - Blick gegen Rechte Bahngasse (Reproduktion), um 1900 (Aufnahme), Wien Museum Inv.-Nr. 230954/2, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/502281/)