Jasomirgottstraße 4

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Haus: Jasomirgottstraße 4 Grund-Informationen
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Aliasadressen =Jasomirgottstraße 4
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 629, 630 | vor 1821: 670, 671 | vor 1795: 617, 618
Baujahr 1949
Architekt Josef Vytiska


Das Haus - Architektur und Geschichte

Das Haus wurde von Josef Vytiska erbaut - genaugenommen reicht der Bau bis in die Brandstätte 3, es werden jedoch zwei eigenständige Häuser geführt.

Vorgängerhäuser

Bevor hier der heutige Neubau entstand, befand sich an seiner Stelle ab 1875 ein Haus, das im Besitz der Stadtbaugesellschaft war und an die "k.k. privilegierten Südbahngesellschaft" überging.

Im April 1945 brannte das Haus völlig aus, sodass es abgerissen wurde.

Haus Stadt 629

1444 wurde das Haus erstmals urkundlich erwähnt, 1510 ist der Kauf durch Lienhart (Leonhard) Alantsee dokumentiert. Er eröffnete im Haus 632, heute Brandstätte 2 eine Buchhandlung, in die dann auch sein Bruder Lucas einstieg.[1]

Im 18. Jahrhundert war das Haus vor allem als Gaststätte bekannt,"Zum großen Christoph", später auch "Zum goldenen Stern" oder "Zum weißen Stern". Hier trafen sich fast jeden Mittag und Abend Franz Grillparzer, Theodor Georg Karajan, Friedrich Witthauer, Eduard von Bauernfeld, später auch Ferdinand Raimund und Nikolaus Lenau. Angeblich trug das Treffen dieser Künstler zur Volksbewegung 1848 maßgeblich bei. [2]

1873 wurde das Gebäude von der Stadtbaugesellschaft erworben und 1875 zusammen mit dem Nachbarhaus Stadt 630 abgebrochen.

Haus Stadt 630

Bis 1559 war das Areal Teil des Margaretenhofes (heute: Bauernmarkt 2A). Im Haus war ab 1795 ein bekanntes Bierlokal zu finden, "Zur weißen Bürste" (oder auch "Zur nassen Bürste"). Den Namen hatte das Wirtshaus von seiner damaligen Besitzerin erhalten, Anna Hagen, die Witwe eines Bürstenmachers war.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Persönlichkeit Wilhelm Beckers
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Ende des 17. Jahrhunderts besaß der Arzt Wilhelm Beckers Freiherr von Walhorn ((* um 1630 in Walhorn im Herzogtum Limburg (jetzt Belgien); † 14. März 1705 in Wien) das Haus Stadt 630. Sein Grabmal und das seiner Frau Anna Barbara (geborene Hasling) befinden sich an der nördlichen Langhauswand des Stephansdomes.
Grabmal Wilhelm Beckers und seiner Frau im Stephansdom

Beckers war dem Soldatenleben nach einigen absolvierten Schlachten (Teilnahme an der Schlacht bei Lens 1647, Belagerung von Cambray) überdrüssig geworden und verlegte sich auf das Studium der Medizin. 1659 wurde im Stephansdom zum Doktor der Wiener Universität promoviert, im gleichen Jahr heiratete er Anna Barbara Huber, eine reiche Witwe eines Oberintendanten des Geheimen Stadtrats. Durch diese Ehe gelangte er in die Wiener Gesellschaft und wurde bald Hofarzt (1662) und schließlich kaiserlicher Leibarzt (1669). Beckers stiftete im Stephansdom auch zwei Altare, den Franz-Xaver-Altar und den Katharinen-Altar. An beiden sind Inschriften angebracht, die auf ihn verweisen.



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Quellen

  1. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 35
  2. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 170