Helferstorferstraße 9-15
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Haus: Helferstorferstraße 9-15 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Juridicum - Architektur und Geschichte
1968 wurde im Gemeinderat beschlossen, die zwischen 1873 und 1875 gründerzeitlichen Häuser abzureißen und stattdessen ein Universitätsgebäude zu errichten. [1]
Das Haus ist vor allem architektonisch interessant, da der gesamte Erdgeschossbereich stützenfrei und damit durchgängig gestaltet wurde. Erreicht wurde das durch verbundene Stahlfachwerke, die zu einem Raumtragewerk verbunden wurden. Das Gebäude ist eigentlich auf stählernen Hängesäulen "aufgehängt".
Gedenktafel
An den Missbrauch des Rechts in der NS-Zeit erinnert eine Gedenktafel, die im März 1988 im Hörsaalbereich des Juridicums angebracht wurde.
Kunst im öffentlichen Raum
Im Juridcum und auf dem großzügig gestalteten Fußgängerplatz vor der Universität wurden Skulpturen der Künstler Max Weiler ("Natur mit Caput Mortuum" und "Ganz rechts lebendige Natur" von 1973 - im Trägergeschoss), von Leo Wollner (blaugrüne "Glaswolke" im Dachgeschoss) und von Herbert Albrecht aufgestellt.
THEMA: Skulptur | was ist hier zu finden |
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Datierung: 1983 |
Vorgängerhäuser
Sämtliche kleinen Häuser des Areals wurden 1868 vom Stadterweiterungsfonds gekauft und abgerissen.
Die Häuser Stadt 118 bis 126
Das kleine Soldatenhäuschen Stadt 118 war dem Besitzer des Hauses 617 (Graben 26-28) zugeordnet. Urkundlich erwähnt wurde es erstmals 1755. die ebenfalls winzigen Häuser 119, 120 und 122 (sie bestanden aus einer Stube, einer Küche und einem Dachboden) gehörten zu Haus 705 (Fleischmarkt 13) bzw. 497 (Bauernmarkt 21) und 637 (Rotenturmstraße 11).
Erwähnenswert ist Haus Stadt 121 (vorher 1299 / 129), das 1657 dem Eisenhändler Marcus Bauer gehört hatte. Er brachte am Haus einen Stein an, der folgendes besagte: "Dieses Quartier-Haus hab ich, Marcus Bauer, des außeren Rats und Eisenhändler, anstatt des in meinem Haus bey dem gulden Einhorn gehabten Soldaten-Quartiers alhero erbauen lassen in dem Monath Septembri 1675".
Haus Stadt 123 (vorher 1301 / 131) trug das Schild "Zum goldenen Hirsch", Haus 124 (vorher 1302 / 132) das Schild "Zum Marrocaner".
Haus Stadt 126 (vorher 1304 / 1240) schließlich war ein Pulverturm, der als Durchhaus zur Bastei diente. [2]
Köglhaus
In Mitten der kleinen Häuser erstreckte sich ein großer Bau, er reichte von Helferstorferstraße 6 bis hierher.
Als die Türken 1529 Wien belagert hatten, schütteten die Wiener einen Hügel in der Stadt an, um ihn als Geschützplattform zu nutzen. Dieser Hügel blieb auch nachher bestehen, selbst, als 1561 die Elendbastei errichtet wurde. Auf diesem Hügel ließ Johann Franz Kögl im 18. Jahrhundert ein sechsstöckiges Haus errichten, das aufgrund seiner Höhe und seiner hohen Lage in ganz Wien zu sehen war. Das Haus wurde im Zuge der Demolierung der Stadtmauer 1869 abgetragen, mit ihm auch der Hügel.
Zwischen 1872 und 1874 errichtete schließlich Emil Förster für die Allgem. Österr. Baugesellschaft ein Wohn- und Geschäftshaus, das jedoch für die Erbauung des neuen Juridicums 1973 zerstört wurde.[3]
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Quellen
- ↑ https://geschichte.univie.ac.at/de/artikel/juridicum
- ↑ Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 34
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/144.htm