Hohenstaufengasse 1

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Haus: Hohenstaufengasse 1 Grund-Informationen
Hohenstaufengasse1.jpg
Aliasadressen =Hohenstaufengasse 1, =Renngasse 5
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 140 | vor 1821: 147 | vor 1795: 390
Baujahr 1873
Architekt Karl Scheffler


Ehem. Salzburger Hof - Architektur und Geschichte

Der Architekt Karl Scheffler begann mit dem Bau des heutigen Hauses 1873. 1905 wurde es von der Länderbank erworben und als Haus des Pensionsfonds der Bankbeamten genutzt. In der Kriegszeit wurde das Haus in das Eigentum des Deutschen Reiches übertragen.

Heute ist das Haus in Staatsbesitz, hier ist das Innenministerium einquartiert, ebenso findet sich hier die Botschaft von Mexiko.

Zweiter Weltkrieg

Am 21.2.1945 und am 12.3.1945 wurde das Haus mehrfach durch Bomben getroffen und nahezu gänzlich zerstört. Es standen nur mehr wenige Mauern auf Seite der Renngasse, die Aufräumarbeiten dauerten bis Mai 1946 an. Gleichzeitig wurde von Erich Boltenstern bereits am Wiederaufbau gearbeitet ("Amtsgebäude der Bundesgebäudeverwaltung für Wien, Niederösterreich und Burgenland"). [1]

Vorgängerhaus, Salzburger Hof und das Alte Arsenal

Der Salzburger Erzbischof Chunrat erwarb 1303 ein Haus in der damaligen „daz da stozzet an der Schotten baumgarten“, drei Jahre später erweiterte er das Anwesen um das Nachbarhaus, bis 1318 kamen auch weitere Häuser im Umkreis dazu, sodass sich das Anwesen bis zur Wipplingerstraße erstreckte, der dazugehörige Garten („des Salzpure garten“) wurde mehrfach ausdrücklich in Plänen genannt.

In der Zeit der Türkenbelagerung 1529 wurde der Hof als Verteidigungsposition genutzt, die Geschütze, die von hier abgefeuert wurden, versenkten von hier aus die türkischen Donauschiffe. Nach der Türkenbelagerung sollte der Hof als Unterkunft für Obdachlose, die durch die türkischen Geschütze ihre Häuser und ihren Besitz verloren hatten, genutzt werden, der Landesfürst genehmigte der Stadt Wien diesen Antrag jedoch nicht. Das durch den Krieg stark beschädigte Haus wurde stattdessen um 1000 Gulden und 60 Kreuzer durch den kaiserlichen Oberstallmeister Andre Ungnad verbaut.

1559, als Maximilian II. in die Räumlichkeiten der Stallburg zog, wurden von dort die Waffen und Harnische in den Salzburger Hof verbracht, der Hof war mittlerweile in erzherzöglichem Besitz. Die ursprünglich gedachte vorübergehende Nutzung als Zeughaus dauert länger als geplant an, erst 1584 entschied man, den alten Hof niederzureissen und an seiner Stelle das Alte Arsenal, also das kaiserliche Zeughaus, zu erbauen. 1587, unter der Herrschaft von Rudolf II. wurde der Bau endlich fertig gestellt.

In dem Torstein, an der Seite zum Schottenstift, war eine gemeißelte Inschrift zu lesen:

"Regnante Leopoldo Caesare Raim. Com. Montecuccoli Dn. in Hoheneck Et Osterb. Eques Aur. Vell. S. C. M. Cons. Int. Cam. Cons. Au. Bell. Praes. Gen. Locumten. Camp. Mar. Rei. Armamen. In S. C. M. Reg. et Prov. Supr. Praef. Col. et Conf. Jaur. Generalis Partem Hanc. Armamentarii ex Fundament. Erexit Anno MDCLXXII."[2]



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Quellen

  1. http://www.architektenlexikon.at/de/1367.htm
  2. Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 37