Himmelpfortgasse 9

Aus City ABC

Haus: Himmelpfortgasse 9 Grund-Informationen
Himmelpfortgasse9seitlich.JPG
Aliasadressen =Himmelpfortgasse 9
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 950 | vor 1821: 1007 | vor 1795: 1355
Baujahr 1619 / Umbau: 1783 / Entkernung: 1973
Architekt unbekannt / Umbau: Josef Ignaz Gerl


Das Bundesministerium für Finanzen - Architektur und Geschichte

Ehemals war das Haus ein Teil des Himmelpfortklosters. Der straßenseitige Trakt wurde 1973 entkernt und neu erbaut, die Fassade aus dem 18. Jahrhundert blieb dabei erhalten - diese stammte noch von Josef Gerl, der das Haus für sich und seine Frau Therese 1783 erworben hatte und Umbauten, wie das Refektorium und das Pfortengebäude vorgenommen hatte. [1]

Der letzte Umbau wurde für das Bundesministerium für Finanzen veranlasst.

Bemerkenswert ist der Innenhof des Hauses, hier finden sich einen Sonnenuhr aus dem Jahr 1716, ein Grabstein aus dem Jahr 1624, ebenso kann eine Brunneneinfassung aus dem 17. Jahrhundert betrachtet werden. [2]

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohnhaus des Kunsthistorikers George Saiko

Persönlichkeit George Saiko
KopfX.png

Zwischen 1924 und 1934 hatte in dem Haus der Kunsthistoriker und Schriftsteller George Saiko (* 5. Februar 1892 Seestadtl, Böhmen, † 23. Dezember 1962, Rekawinkel) gewohnt. Saiko schrieb Erzählungen ("Das letzte Ziel", 1913; "Die gnadenlose Stadt", 1914) und Theaterstücke. Die geplante Uraufführung seines Dramas "Hof- und Personalnachrichten" am Theater an der Josefstadt fand nicht statt, weil genau zu dieser Zeit der Anschluss Österreichs vollzogen wurde.

Da er nicht der NSDAP angehörte, wurde er mit Schreibverbot belegt und der Albertina als Beamter zugeteilt - dort war er mit der Auslagerung der Kunstschätze beauftragt. Zwischen Februar 1945 und März 1946 leitete er - gemeinsam mit Heinrich Leporini - die Albertina. Nachdem er schwere Differenzen mit seinem Nachfolger hatte, wurde Saiko fristlos gekündigt. Er widmete sich ab da dem Schreiben von Romanen und Erzählungen ("Auf dem Floß", "Der Mann im Schilf", "Der Opferblock" etc.).

Wohnhaus des Violoncellisten Joseph Weigl senior und des Violonisten Joseph Böhm

Persönlichkeit Joseph Weigl senior
KopfX.png
Musik Symbol.png
Joseph Weigl senior (* 28. März 1766 Eisenstadt, † 3. Februar 1846, Stadt 1124 Bräunerstraße 3) war Violoncellisten und Vizehofkapellmeister. Nach ihm ist die Weiglgasse im 15. Bezirk benannt.
Persönlichkeit Joseph Böhm
KopfX.png
Musik Symbol.png
Joseph Böhm * 4. April 1789 (nach Wurzbach: 4. März 1795) Pest, Ungarn, † 28. März 1876, Seilerstätte 16) war ein berühmter Violoibist seiner Zeit, Berühmtheit erlangte er als Leiter eines Streichquartetts, der bei Beethovens Konzerten mitwirkte und vor allem seine letzten Streichquartette aufführte.

Mausoleum des Feldmarschalls Laudon

Persönlichkeit Ernst Gideon von Laudon
Laudons Mausoleum.png

Am 23.3.1791 eröffnete J. C. Graf Deym von Strzitetz in dem Haus ein Mausoleum für den Feldmarschall Ernst Gideon von Laudon. Hier lag die Wachsfigur des Feldherren in einem gläsernen Sarg, vor dem eine kleine wächserne Türkin saß, sie war in Belgrad als Pflegekind von Laudon aufgenommen worden. Stündlich wurde eine andere Trauermusik gespielt.[3]

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode [4] zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Himmelpfortgasse 9 193828 römisch Im Jahr 1938 wurde beim Kanalbau ein Denar des Maximinus Thrax gefunden.
Himmelpfortgasse 9 197502 Mittelalter/Neuzeit Es sollte der Chorschluß der St. Agnes-Kirche des 1783 aufgehobenen Himmelpfortklosters freigelegt werden. Dabei wurden teilweise die Fundamente der Kirche St. Agnes freigelegt. Der älteste angetroffene Bestand war tatsächlich der Ostabschluss des Chores der 1331 geweihten Kirche.



Gehe weiter zu Himmelpfortgasse 10

Gehe zurück zu Himmelpfortgasse | Straßen des 1. Bezirks

Quellen