Große Neugasse 19-23
1802: Miethaus „Zum goldenen Osterlamm“, Wien 4, Große Neugasse 21 (Aufstockung; 1792 von Josef Reymund erbaut)
1. Innovatives Wärmepumpen-Projekt: „Raus aus Gas“
Das Gebäude wird im Zuge eines Pilotprojekts thermisch modernisiert. Eine fassadenintegrierte Bauteilaktivierung ist installiert: Schlitze in der Fassade enthalten ein feines Netz aus Wasserschläuchen. Diese ermöglichen, dass Wohnräume im Sommer um rund 2 °C gekühlt und im Winter effizient beheizt werden — bei Einsparungen von 20–25 % Heizaufwand. Gleichzeitig wird ein zentraler Gaskessel bald durch eine Niedertemperatur-Wärmepumpe ersetzt, unterstützt durch Erwärmesonden und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Laut dem Projekt wurden ebenfalls acht Erdwärmesonden à 100 m Tiefe am Nebenstück installiert, die als saisonaler Wärmespeicher dienen. Der Strom für die Wärmepumpe kommt von einer 13 kWp PV-Anlage.
2. Gebäudedaten & Gebäudetyp
Das Haus besteht aus 6 Geschoßen als Massivbau, mit 20 Wohn-/Nutzungseinheiten und einer konditionierten Brutto-Grundfläche von 1 492 m², sowie einer Nettowohnnutzung von 1 080 m².
Architektur & Entstehung – Große Neugasse 19–23
Das Gebäude wurde 1968 im Auftrag der Sozialbau AG nach den Plänen des Architekten Kurt Hlaweniczak errichtet. Damit ist es ein typisches Beispiel des funktionalen und sachlich‑orientierten Wohnbaus dieser Periode .
Die Projektarbeiten umfassten mehrere Fachbereiche: Die Haustechnik wurde von HOB, die Fassadenarbeiten von Sareno, das Dach von Lechner und die Fenster von Lederbauer umgesetzt
Sanierung
2022 wurde das Wohnhaus Große Neugasse 19–23 als Pilotprojekt für thermische Sanierung mit einer innovativen fassadenintegrierten Bauteilaktivierung ausgestattet. Die Technik ermöglicht ganzjährige Temperierung (Sommerkühlung, Winterbeheizung) bei spürbarer Heizkostenreduktion und ohne Eingriffe in die Innenräume .
Es ist eines von mehreren Projekten der Sozialbau, die auf nachhaltige Energiesysteme setzen .
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Übersichtstabelle
Aspekt Details
Baujahr & Stil 1968, sachlicher Wohnbau, geplant von Kurt Hlaweniczak, Sozialbau AG Lage & Umfeld 4. Bezirk (Wieden), um ca. 1745 angelegt Architekturteam Hlaweniczak (Arch.), HOB (Haustechnik), Sareno (Fassade), Lechner (Dach), Lederbauer (Fenster) Sanierung & Konzept 2022: Fassadenaktivierung mit Wärmepumpe & Erdwärmespeicher – Teil eines Förderprojekts zur Dekarbonisierung