Grünangergasse 8

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Haus: Grünangergasse 8 Grund-Informationen
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Aliasadressen =Grünangergasse 8
Ehem. Konskriptionsnummer Stadt, vor 1862: 841, tw. 840 | vor 1821: 891, 890 | vor 1795: 877, 876
Baujahr 1705
Architekt unbekannt


Brotbäckenhaus (auch: Kipfelhaus), "Zum grünen Anger" - Architektur und Geschichte

Der renovierte Innenhof

Das heute noch hierstehende Haus wurde 1705 für den Bäcker Hans Fischer erbaut. Die Renovierung erfolgte unter besonderem Augenmerk auf die historischen Elemente durch das Architekturbüro Kerstin Hetfleisch.[1]

Vorgängerhaus

Bäckerhaus

Am Rande des Kräutergartens von St. Nikolai, "Am Winkel", stand bereits im 15. Jahrhundert ein Haus, das einer Bäckerfamilie gehörte - der erste namentlich erwähnte war Ulrich Münichhauser. Nachgewiesen ist zum Beispiel auch der Bäcker Wimmer (bekannt als "der Begg"), der vor allem wegen seinem losen Mundwerk in Wien bekannt war.

Wiener Backformen

Diese Zunft kann auch am Portal des Hauses erkannt werden, denn hier ist ein altes Bäcker-Hauszeichen mit Wiener Backformen angebracht – bekannt ist das Haus daher auch unter dem namen 0„Brotbäckenhaus“. Von links nach rechts und oben nach unten sind folgende Gebäckstücke erkennbar:

  • Bosniakerl,
  • Schusterlaberl,
  • Kipfel,
  • Brezel,
  • Beugel und ein
  • Girafferl.

Frische Brote gab es im mittelalterlichen Wien verschiedenen Varianten, jedoch nur an Feiertagen.

Brot im Mittelalter

Seit 1458 haben sich in dieser Gegend – bis zur Kumpfgasse - die Bäcker angesiedelt.

Bevorzugtes Getreide war im Mittelalter der Roggen, für Brei verwendete man Gerste und Hafer. Der Buchweizen, ein Knöterichgewächs, wurde erst im 14. Jahrhundert durch die Mongolen eingeführt. Je ärmer man war, umso höher war der Brotanteil an der täglichen Ernährung, damit war es das Hauptnahrungsmittel – der tägliche Brotkonsum betrug im Schnitt 1 Kilo. Weizenbrot galt als „Brot für die Reichen“ und wurde am liebsten von ihnen gegessen. Große Roggenbrotscheiben dienten den Reichen im Allgemeinen nur als Teller, auf die sie ihr saftiges Fleisch legten. Nach dem Essen gaben sie diese fettigen Brotscheiben den Armen oder warfen sie den Tieren vor.

Erholung

Aisa-Wan - Wellness im Keller

Der sehenswerte Keller des Aisa Wan

Ein besonderes Erlebnis in der Innenstadt ist der Wellness-Tempel Aisa Wan. Thai-Massagen, Pediküre, Hammam und Bali-Massagen bekommt man hier mit einem Lächeln und in besonders außergewöhnlicher Qualität. Sensationell ist auch der spezielle Grüntee des Hauses und der Bananen-Muffin, den man im alten Kellergewölbe genießen kann. Kurz: Eine Erholungsoase inmitten der Großstadt-Hektik.[2]

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Galerie Straihammer und Seidenschwann

Seit 9.9.2015 gibt es hier eine neue Galerie. Die erste Ausstellung zur Eröffnung der Galerie zeigte unter dem Titel "Figur und Natur" die Werke von Vater und Sohn Kedl (Rudi und Talos).

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Grünangergasse 8 201012 Mittelalter/Neuzeit Die geplante Generalsanierung des Gebäudes Grünangergasse 8 führte zu einer Bauuntersuchung in beiden Kellergeschoßen und zu einer Begehung der Erd- und Obergeschoßräume sowie später zu einer Untersuchung des Gartenbereichs. Die ältesten Mauerteile konnten im 1. Kellergeschoß in Form von Resten mittelalterlichen Fundamentmauerwerks befundet werden. Später erfolgte ein renaissancezeitlicher Ausbau des Bäckerhauses. Im 17. Jahrhundert wurde die Kelleranlage in zwei Phasen mächtig erweitert. 1705 bis 1707 wurde das Haus umgebaut, wobei bei den nötigen Fundamentierungsarbeiten das rückwärts anschließende Gebäude einstürzte und in der Folge neu errichtet wurde. Es entstand das hochbarocke Haus.



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Quellen