Zelinkagasse 11

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Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk
1., Innere Stadt
Aliasadressen
=Zelinkagasse 11
=Schottenring 30
=Franz-Josefs-Kai 59-61
Konskriptionsnummer (Stadt)
vor 1862:
vor 1847: – (Vorstadt vor dem Neuen Tor)
vor 1821: –
vor 1795: –
Baujahr
1953–1955
Architekt
Erich Boltenstern
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Der Ringturm - Architektur und Geschichte

Bevor der Ringturm erbaut wurde, stand hier ein Bürgerspital-Fondshaus, das nach Plänen von Carl Tietz 1869 erbaut worden war. Die Gestaltung ähnelte sehr dem Heinrichhof. Es war das einzige Gebäude am Schottenring, das zwischen 12. und 15.4.1945 durch Bomben zerstört wurde, das freie Areal bot sich daher für einen besonderen Neubau an: den Ringturm.

Der 23 stöckige Ringturm mit einer Nutzfläche von 12.000 m² wurde 1953 bis 1955 von Erich Boltenstern erbaut. Er ist 93 Meter hoch, davon nimmt jedoch 20 Meter der Wetterturm ein. Mit dieser Höhe ist der Ringturm das zweithöchste Gebäude der Innenstadt (gleich nach dem Stephansdom). Wie alle Neubauten in Wien sorgte auch dieser für Diskussionen in der Bevölkerung, im Hintergrund stand ein politischer Beweggrund: Das Haus ließen die Roten bauen – als Gegensatz zum Hochhaus in der Herrengasse, das in den 30er Jahren durch die schwarze Bundesregierung erbaut wurde. [1]

Die Stadt Wien wollte mit dem modernen Wohnbau sozialpolitische Zeichen setzen. Der Name des Hauses wurde in einem Wettbewerb gefunden: der Einsender erhielt dafür ein Preisgeld von 2.000 Schilling.

Erbaut wurde der Turm als Konzernzentrale der Wiener Städtischen Versicherung, integriert wurde 1977 außerdem eine Filiale des Österreichischen Verkehrsbüros, die von Hans Hollein gestaltet wurde.

1995 wurde das Erdgeschoss des Hauses umgebaut, um hier einen Ausstellungsraum zu erhalten, unter dem Titel „Architektur im Ringturm“ werden hier wechselnde Präsentationen gestaltet.

Der Ringturm wurde 1953–1955 nach Plänen von Erich Boltenstern errichtet. Er umfasst 23 Stockwerke und rund ; innerhalb der Ringstraße ist er der zweithöchste Bau (nach dem Stephansdom).[2] Hauptadressen sind Schottenring 30 und Franz-Josefs-Kai 61; die Liegenschaft reicht bis zur Zelinkagasse, wo die Seitentrakt-Adresse Zelinkagasse 11 geführt wird.[3] Auf dem Dach befindet sich der **Wetterleuchtturm** (Wetterlichtmast) mit 117 Leuchten, der via ZAMG die Wettertendenz für den Folgetag anzeigt.[4]

Event-Location

Im letzten Stockwerk des Hauses befindet sich eine mietbare Event-Location. Man hat von hier einen 360°-Grad Blick über Wien. Zwischen 1995 und 2008 wurde in diesem Panoramasaal die ORF-Show "Lebenskünstler" gedreht. Vier bis fünf Mal pro Jahr lud Helmut Zilk Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hier her ein um mit ihnen zu diskutieren. Unter den Gästen waren Peter Ustinov, Helmut Kohl, Niki Lauda, Thomas Gottschalk und Peter Alexander.

Kunst im öffentlichen Raum

Petrucci-Relief

Relief des Bildhauers Mario Petrucci

Standort: Eingangsbereich Ringturm, 1010 Wien
Errichtet: um 1955
Künstler: Mario Petrucci

Beschreibung: In der Eingangshalle des Ringturms befindet sich ein großformatiges Metallrelief des italienisch-österreichischen Bildhauers Mario Petrucci (* 25. März 1893; † 25. August 1972 Wien). Thema ist die Planung und der Bau des Hochhauses; dargestellt sind u. a. die Architekten sowie zwei weibliche Figuren mit Kübeln – als Anspielung auf die Trümmerfrauen der Wiederaufbaujahre.[5]

Seit 1998 läuft im Erdgeschoß die Reihe „Architektur im Ringturm“ mit wechselnden Ausstellungen (Eintritt frei). Außerdem wird die Fassade in einzelnen Jahren als Kunstverhüllung bespielt.[6]

Die Verhüllungen des Ringturms

Seit 2006 wird der Turm von Künstlern umhüllt. Es werden dazu 3 Meter breite und 63 Meter lange Stoffbahnen bedruckt und am Turm befestigt.

Jahr Titel / Motiv Künstler/in (Land) Hinweis
2006 Don Giovanni Christian Ludwig Attersee (AT) aus Anlass des Mozartjahrs.
2007 Turm des Lebens Robert Hammerstiel (AT) erstmals alle vier Fassaden.
2008 Turm in Blüte Hubert Schmalix (AT) Blumen-Stillleben.
2009 Verhüllung ausgesetzt (Finanzkrise).
2010 Verhüllung ausgesetzt (Finanzkrise).
2011 Familiensinn Xenia Hausner (AT) Sommerverhüllung.
2012 Gesellschaft László Fehér (HU) Sommerverhüllung.
2013 Verbundenheit Dorota Sadovská (SK) Sommerverhüllung.
2014 Schleier der Agnes Arnulf Rainer (AT) 16. Juni – 17. Sept.; erstmals mit Begleitausstellung.
2015 Sommerfreuden Tanja Deman (HR) Sommerverhüllung.
2016 Sorgenfrei Ivan Exner (CZ) Sommerverhüllung.
2017 Weitblick Mihael Milunović (RS) Sommerverhüllung.
2018 I Saw This Gottfried Helnwein (AT) Statement gegen Krieg und Gewalt.
2019 Zukunftsträume (Future Dreaming) Daniela Kostova (BG) Sommerverhüllung.
2020 Verhüllung ausgesetzt (COVID-19).
2021 Verhüllung ausgesetzt (COVID-19).
2022 Miteinander (With each other) Dóra Maurer (HU) Sommerverhüllung.
2023 Wandernde Eisberge (Wandering Icebergs) Vanja Bućan (SI) Sommerverhüllung.
2023 (Herbst, Sonderverhüllung) My Sister Gottfried Helnwein (AT) Appell gegen Gewalt (2 Fassaden).
2024 Mit den besten Zutaten Johanna Kandl (AT) anlässlich 200 Jahre Wiener Städtischer Versicherungsverein.
2025 Verbindende Geschichten (Linking Tales) Marcin Maciejowski (PL) Sommerverhüllung.

Heutige Nutzung

Hauptsitz der Vienna Insurance Group (VIG)[8]

Die Wetterstation

Der Wetterturm ist mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) verbunden und zeigt mit 117 Leuchten die Wetterlage an.

Rot steht für die Temperatur, grün für die allgemeine Wetterlage. Aufsteigende Lichter bedeuten eine allgemeine Verbesserung, absteigende für eine Abkühlung oder Verschlechterung des Wetters. Weißes Licht warnt vor Schneefall und Glatteis.

  • Rot aufsteigend -> Temperatur steigt
  • Rot absteigend -> Temperatur fällt
  • Grün aufsteigend -> Wetterlage bessert sich
  • Grün absteigend -> Wetterlage verschlechtert sich
  • Rot blinkend -> Warnung vor Gewitter oder Sturm
  • Weiß blinkend -> Schnee oder Glatteis [9]

Filmdokumente

Filmarchiv MediaWien.jpg

Das Stadt- und Landesarchiv zeigt ein Filmfragment über die Eröffnungsfeierlichkeiten der Ringturm-Kreuzung

Ringturm-Kreuzung: https://mediawien-film.at/film/114/

Arbeiter-Zeitung – Wiens neue Ringturmkreuzung eröffnet (21. Aug. 1958)

▶︎ Dokument ansehen auf media wien (PDF, 2 Seiten): Link öffnen
Quelle: Wiener Stadt- und Landesarchiv / media wien


Quellen

  1. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Ringturm
  2. Wikipedia (de/en): Ringturm – Höhe 73 m, 23 Geschoße, 12.000 m²; Stellung innerhalb der Ringstraße.
  3. Wien Geschichte Wiki: Ringturm (1., Schottenring 30 / Franz-Josefs-Kai 61)
  4. Wikipedia (de): Ringturm – Wetterleuchtturm, ZAMG-Anbindung, 117 Leuchten.
  5. Wikimedia Commons, „Relief des Bildhauers Mario Petrucci … Schottenring 30“
  6. visitingvienna.com – Architektur im Ringturm / Art-Wrap-Hinweise.
  7. siehe https://wiev1.orf.at/stories/275264
  8. Kontaktadresse Schottenring 30, 1010 Wien. VIG – Kontakt/Impressum: Schottenring 30, 1010 Wien; Waze/Advantage Austria – Bestätigung der Adresse.
  9. https://de.wikipedia.org/wiki/Ringturm