Der Hahnentanz zu Wien
Feste wurde in Wien gern und zu jeder Gelegenheit gefeiert. Ehedem wurden auch Hahnentänze veranstaltet. die spielten sich so ab:
In der Mitte des Zimmers, wo der Tanz gehalten wurde, stand ein großer, mit Blumen und Bändern geschmückter, Hahn. Die hier versammelten Mädchen hatten künstliche Sträuße, um sie ihren Tänzern an die Hüte zu stecken.
War die Mahlzeit beendet, erschien die Anführerin mit einem großen Strauß. Sofort steckte man um den Hahn kleine Feuerwerkskörper, man zündete diese Schwärmer an, die Paare stellten sich in Ordnung. Sobald sich das erste Tanzpaar in Bewegung setzte, übergab die Reigenführerin ihren Strauß an das nächste Paar ab; dies ging so lange der Reihe nach, bis der letzte Schwärmer verpuffte.
Das Mädchen, das in diesem Augenblick den Strauß in Händen hatte, war Eigentümerin des Hahnes. Für diese Ehre musste ihr Tänzer die Gesellschaft frei halten. [1]
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Quellen
- ↑ J. Gebhart: Österreichisches Sagenbuch, Lauffer & Stolp, 1862, Wien. S. 33