Danneberg, Robert
Robert Danneberg (23. Juli 1885–12. Dezember 1942) war ein Wiener Jurist, sozialdemokratischer Politiker und Publizist; als Präsident des Wiener Landtages und Finanzstadtrat gehörte er zu den prägenden Mitgestaltern des Roten Wien und wurde 1942 im KZ Auschwitz ermordet.[1]
Vorkommen in CityABC
- Dannebergplatz – Straßenbenennung (3., Landstraße) am Rand des Arenbergparks, benannt nach Robert Danneberg
- Arenbergpark – Gedenkstein für Robert Danneberg
- Reisnerstraße 41 – Wohnhaus, Stein der Erinnerung für Robert Danneberg
- Feuerhalle Simmering – gemeinsames Urnendenkmal (leere Urne) mit Hugo Breitner und Julius Tandler
Lebenslauf
Danneberg wurde in eine jüdische Wiener Familie geboren; sein Vater Jakob war Herausgeber der satirischen Zeitschrift Pschütt-Karikaturen. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1908 zum Dr. jur. Bereits als Gymnasiast schloss er sich dem Verband jugendlicher Arbeiter und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei an, wurde eine zentrale Figur der sozialistischen Jugendbewegung und 1908 Generalsekretär der Sozialistischen Jugendinternationale. Er leitete die sozialdemokratische Bildungsarbeit, war erster Sekretär der Zentralstelle für das Bildungswesen, Herausgeber der Zeitschrift Bildungsarbeit und publizierte grundlegende Schriften wie Das sozialdemokratische Programm und Das neue Wien.[2]
In der Ersten Republik gehörte Danneberg von 1918 bis 1934 dem Wiener Gemeinderat und Landtag an, war von 1920 bis 1932 erster Präsident des Wiener Landtages und von 1932 bis 1934 Finanzstadtrat; zudem war er 1919–1934 Abgeordneter zur Konstituierenden Nationalversammlung bzw. zum Nationalrat. Er war maßgeblich an der demokratischen Wiener Stadtverfassung von 1920, an der Trennung Wiens von Niederösterreich sowie am Steuer- und Wohnbauprogramm des Roten Wien beteiligt (Wohnbausteuer, kommunale Wohnbauprogramme 1923 und 1927). Nach der Ausschaltung der Demokratie wurde er 1934 verhaftet, nach seiner Entlassung in der illegalen Sozialdemokratie aktiv und 1938 von der Gestapo festgenommen. Über die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald kam er nach Auschwitz, wo er im Dezember 1942 ermordet wurde; in Wien erinnern Dannebergplatz, Gedenksteine in Arenbergpark und Reisnerstraße 41 sowie ein symbolisches Ehrengrab in der Feuerhalle Simmering an ihn.[3]
Ausführlicher Lebenslauf externe Quellen
- https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Robert_Danneberg
- https://www.dasrotewien.at/seite/danneberg-robert
- https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Danneberg
- https://gedenkort.at/personen/0e73bc44-6813-4143-93dd-923146033135
- https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Robert_Danneberg
- Brigitte Biwald: Im Einsatz für die Sozialdemokratie. Wiener Zeitung, 11.12.2022.
- Roland Pacher: Robert Danneberg. Eine politische Biografie. Peter Lang, Frankfurt am Main 2014.
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Quellen
- ↑ Zu Leben und Werk u. a.: de.wikipedia.org/wiki/Robert_Danneberg; dasrotewien.at/seite/danneberg-robert; Austria-Forum: Robert Danneberg; Parlament Österreich, Kurzbiografie Robert Danneberg.
- ↑ Biografische Details zu Jugend, Studium und Bildungsarbeit: gedenkort.at, Eintrag „Dr. Robert Danneberg“; dasrotewien.at/seite/danneberg-robert; Brigitte Biwald: „Im Einsatz für die Sozialdemokratie“, Wiener Zeitung, 11.12.2022.
- ↑ Zu Funktionen im Roten Wien und zur Verfolgung: dasrotewien.at/seite/danneberg-robert; Austria-Forum: Robert Danneberg; gedenkort.at/personen/0e73bc44-6813-4143-93dd-923146033135; Wien Geschichte Wiki: Dannebergplatz; Urnendenkmal Feuerhalle Wien.
