Bankgasse 4-6

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Haus: Bankgasse 4-6 Grund-Informationen
Palais Strattman Bankgasse 4-6 Ung Botschaft.JPG
Aliasadressen =Bankgasse 4-6, =Schenkenstraße 1-3
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 47, 48 | vor 1821: vor 1821: 56, 57 | vor 1795: 49, 50
Baujahr um 1700
Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach


Ehemaliges Palais Strattmann-Windisch-Graetz, Ungarische und Siebenbürgische Hofkanzlei - Architektur und Geschichte

Palais Strattmann um 1900

Auf diesem Areal standen einmal drei Häuser, ein adeliges Freihaus (der Familie Althan) und zwei Bürgerhäuser. Der Hofkanzler Strattmann kaufte die drei Häuser und ließ an ihrer Stelle durch Johann Bernhard Fischer von Erlach das Palais errichten.

1728 verkauften es die Erben von Strattmann an die Familie Windisch-Grätz, die es 1747 wiederum an den ungarischen Hofkanzler Leopold Graf Nàdasdy verkauft, der die Ungarische Hofkanzlei hier einsiedelte.[1]

1768 wurde von Franz Anton Maulbertsch im Ratssaal das Deckengemälde „Stiftung des Stephansordens durch Maria Theresia“ angebracht.

Das daneben liegende Haus (eigentlich Nummer 4 =Schenkengasse 1) gehörte Franz Graf Esterhazy und war für die Unterbringung der siebenbürgischen Hofkanzlei gedacht, die hier kurz amtierte. Bis 1945 waren hier unterschiedliche Ämter einquartiert, bis es 1945 der ungarischen Botschaft zufiel. [2]

Das einheitliche Aussehen mit dem Nachbarhaus wurde durch Vorziehen der Fassade erreicht, grundbücherlich sind jedoch beide Häuser voneinander getrennt.

Gedenk-Inschrift über dem Balkon

Die Inschrift über dem Balkon, weist auf die Gesundung von Maria Theresia nach der schweren Blatternepidemie im Jahre 1767 hin, die sie überstanden hatte, weil ihr Mann sie im ehemaligen Semperithaus (damals im Palais Engelskirchen, 4. Bezirk, Schönbergstraße 1, Wiedner Hauptstraße 63), isoliert hatte. Die Krankheit hatte mehrere Todesopfer in der kaiserlichen Familie verursacht.

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Wien01 Bankgasse006 GD MariaTheresia 2019-02-06 GuentherZ 0603.jpg Maria Theresia, Genesung Aedes dicundis et faciundis Hungariae

rebus magnoque regis sigillo sacrae,
quae modernam induere formam,
dum salva Augusta regina Maria Theresia
suis restituta felix laetatur populus,
gaudet Hungaria

Was übersetzt so viel bedeutet wie:

"Das Gebäude, für die Beratungen und Beschlüsse der Angelegenheiten Ungarns und für das große Siegel des Königs bestimmt, welches eine moderne Ausgestaltung erhielt, als ihre Majestät, Königin Maria Theresia gesund den Ihren wiedergegeben. Es freut sich das glückliche Volk, es frohlockt Ungarn"

Botschaft der Republik Ungarn in Österreich

In dem Haus ist die Botschaft von Ungarn zu finden.

Wien - Eine Stadt stellt sich vor

Das Palais trägt das Schild Nummer 76 der Aktion "Wien - Eine Stadt stellt sich vor".

Bild Sehenswürdigkeit Text der Tafel
Xxx.jpg 76, Ungarische Botschaft



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Quellen

  1. Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 23
  2. Felix Czeike: I., Innere Stadt. Wiener Bezirkskulturführer, Jugend und Volk, Wien 1985, S.1 6f